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Literatur

Buch-Tipp: Wandern wirkt!

• 27. April 2017
2 Min. Lesezeit
von Christina Geyer

Ja, Wandern wirkt. Das weiß wohl keiner so gut wie Christian Hlade. Viele Erfolge, aber auch viele Niederlagen säumen den bisherigen Lebensweg des Gründers von Weltweitwandern. Sein Buch erzählt davon – und lehrt vor allem eins: Wer nicht scheitert, kommt auch nicht voran.

Wanderer im Hohen Atlas in Marokko
Foto: www.weltweitwandern.at
Weltweitwandern: Im Hohen Atlas in Marokko
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Es gibt Leute, die gern reisen. Und es gibt Leute wie Christian Hlade, die reisen müssen, um glücklich zu sein. Bereits als Jugendlicher nutzte Hlade jede Möglichkeit, um neue Länder kennenzulernen: Er schaffte es per Autostopp nach Italien und in die Türkei, reiste per Interrail bis nach Marokko, verbrachte vier Monate lang in Indien und Nepal. „Da war sie endlich: die ganz große Freiheit!“, schreibt Hlade in seinem Buch.

Seinem Architekturstudium widmete er sich, wenn er nicht gerade unterwegs war: Primär wurde gereist, studiert wurde, wenn es das Reisen zuließ. Thailand, Burma, Südchina, Tibet – das Reisen nahm den wichtigsten Platz im Leben des jungen Suchenden ein. Er finanzierte sich seine Leidenschaft als Reise-Vortragender und -Organisator. Eine brave Karriere als Schreibtischtiger in einem Architekturbüro rückte in immer weitere Ferne.

Weltweitwandern: Christian Hlade in Nepal
Foto: Christian Hlade/weltweitwandern.at
Weltweitwandern: Christian Hlade in Nepal

Im ladhakischen Bergdorf Lingshed errichtete Hlade schließlich eine Schule, die Solarschule Lingshed – und realisierte schlagartig, dass sein nächster Schritt nur in eine Richtung führen kann: in die Selbstständigkeit. Gesagt, getan. Es folgte die Firmengründung von Weltweitwandern mit der zugrundeliegenden Vision: „Bewegende Begegnungen von Menschen und Kulturen, mit der Natur und mit sich selbst“ – atmosphärisch verdichtet in drei Worten: Wandern wirkt Wunder!

Nun könnte hier ein Happy End stehen. Tut es aber nicht. Hlade schildert in schonungsloser Ehrlichkeit, dass auch das Realisieren eines Traums nicht seinen Fortbestand gewährleistet. Nach Jahren des Firmenaufbaus, kräftezehrender Projekte, der Gründung einer Familie mit drei Kindern und schließlich dem Bau eines eigens nach strengen ökologischen Kriterien errichteten Bürogebäudes schlitterte Hlade in ein Burn-Out. Also ging er – Überraschung – auf Reisen, ganz getreu seines Mottos: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“. Mit neu gewonnener Energie umschiffte er dann eine drohende Firmenkrise, schrieb sein Buch und zementierte darin seine tiefste Überzeugung: Wandern wirkt!

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Weltweitwandern: Christian Hlade in Lingshed in Ladakh
Foto: Christian Hlade/weltweitwandern.at
Weltweitwandern: Christian Hlade im ladakhischen Bergdorf Lingshed – im Hintergrund: seine Solarschule

Hlades Buch ist das ehrliche Zeugnis eines Lebens, das trotz großer Erfolge auch tiefe Einblicke in Rückschläge, Niederlagen und geplatzte Träume gibt. Und es lehrt: Nur wer einen Weg konsequent geht, kann auch zu einem Ziel gelangen. Anders formuliert: Stolpersteine sind dafür da, um sie zu nehmen und nicht an ihnen zu scheitern. Im Wandern verfestigt sich diese Lebensphilosophie auf eindrückliche Art und Weise: Ein Schritt folgt auf den anderen – ob der Weg nun steinig ist oder nicht.

Lese-Empfehlung

Wandern wirkt“ von Christian Hlade, erschienen 2016 bei Braumüller.

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Cover: „Wandern wirkt“ von Christian Hlade
Foto: Braumüller
Cover: „Wandern wirkt“ von Christian Hlade

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