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Filmpremiere in München

Zum Start der E.O.F.T.-Tour 2015: Small-Talk mit Tamara Lunger

• 8. Oktober 2015
2 Min. Lesezeit
von Sissi Pärsch

Es ist wieder soweit: Die European Outdoor Film Tour ist unterwegs. In diesem Jahr in 167 Städten mit einem abwechslungsreichen und kurzweiligen Programm – und mit der Südtirolerin Tamara Lunger auf dem Poster und im Filmportrait „Tamara“. Bei der Premiere in München hat Sissi Pärsch mit der Top-Alpinistin über tiefe Täler, hohe Heli-Flüge und Biester am Berg gesprochen.

EOFT Poster 2015
Foto: E.O.F.T.
EOFT Poster 2015
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Bergwelten: Tamara, bei E.O.F.T. begleiten dich die Zusehern nicht nur in deinem Film auf den K2, sondern du begleitest auch sie permanent als Gesicht des Filmfestivals. Du prangst auf Postern, strahlst von Litfaßsäulen – wie schräg ist das für dich?

Tamara Lunger: Ich habe mir das gerade beim Gang auf die Toilette überlegt. Selbst da hing ich überall und ich dachte mir: „Hoffentlich ist mein Gesicht jetzt nicht auch noch auf dem Klopapier!“ Aber das gehört schon dazu und ist auch nett. Nur meine Mama sagt, dass das nicht ich bin auf dem Foto, weil ich nicht richtig lache.
 
Ja, du lachst schon ziemlich viel. Ich erinnere mich an ein Interview mit dir, bei dem mehr gelacht als geredet wurde – und die meiste Zeit wusste ich überhaupt nicht, warum. Du bist aber trotzdem keine reine Frohnatur.

Ich bin ein extremer Mensch – auch in meiner Gefühlswelt, so wie meine Mutter im Film sagt. Ich lache brutal gerne und liebe das Leben. Aber manchmal gibt’s eben auch Täler. Am K2 bin ich eigentlich nur aus Liebeskummer gelandet. Die Chance ergab sich kurzfristig und für mich kam es wie gerufen: der richtige Weg für die Bewältigung einer Trennung. Und dieses Jahr lief auch nicht perfekt für mich. Ich hatte wirklich große Knieprobleme und bin richtig depressiv geworden.
 
Wie bist du aus dem Tief wieder raus gekommen?

Mit dem Extrembergsteiger Simone Moro. Er hat gesagt: „Tamara, komm nach Bergamo, wir gehen fliegen.“ Und das Heli-Fliegen mit ihm hat mich wortwörtlich aus dem Tal gehoben.

Simone ist einer deiner wichtigsten Bezugspunkte, oder?

Ja, absolut. Simone und ich – das kann man nicht erklären. Ich weiß gar nicht, was er für mich ist: Ziehvater, Bruder, Lehrer, Seilpartner, bester Freund. Wenn wir Zwei zusammen sind – diese positive Wucht von uns beiden, das ist unbeschreiblich.
 
Und er hat dir auch das Fliegen beigebracht?

Ja, er hat mich ausgebildet und ich habe jetzt auch meinen Helikopter-Schein. Und am 05. Dezember brechen wir zusammen gen Nanga Parbat auf. Mein Vater wird mitreisen und mit uns den Akklimatisierungsgipfel besteigen, den Spantik, mit etwas über 7.000 m. Er ist unglaublich fit. Ein Biest.
 
Dein Vater, Simone und du – also seid Ihr dann „die Schöne und die zwei Biester“. Da wird es wohl auch keinen Lagerkoller geben?

Niemals! Das weiß ich mit Simone Tausendprozentig. Wir sind immer so euphorisch und da ist kein einziger Tag langweilig oder eintönig. Wir werden viel reden, viel lachen und uns viele zukünftige Projekte ausdenken. Papa muss dann mal wieder zurück, weil meine Mutter ihn ja auch braucht.
 

Tamara Lunger
Foto: Manuel Ferrigato
Tamara Lunger

Deine Eltern führen das Schutzhaus Latzfonser Kreuz in den Sarntaler Alpen. Sie sind in jedem Bereich ein wichtiger Bezugspunkt für dich, oder?
 
Absolut. Sie verstehen mich und meine Bergliebe. Meine Mutter prophezeite beim K2, dass es was werden wird. Und ich war früher der größte Fan meines Vaters, wenn er bei Radrennen unterwegs war.
 
Das kommt auch im Film vor. Aber die Aufnahmen vom K2 hast du selbst gedreht, oder?

Ja, ich hab vorher eine GoPro-Schulung gemacht bzw. Tipps vom EOFT-Regisseur Joachim Hellinger bekommen. Auch wie ich Selbst-Interviews führe.
 
Wie muss man sich das denn vorstellen?

Ich habe mir eine imaginäre Person vorgestellt, die mir gegenüber sitzt und Fragen stellt.
 
Oh! Und habt Ihr viel zu lachen gehabt?

Sehr viel. Lachsalven im Eigen-Interview!
 
Danke für Deine Zeit, Tamara und das Allerbeste für Dich und Simone am Nanga Parbat!

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