7 Radreisen in Italien
Wer Italien mit dem Rad bereist, der kommt ganz sicher auf seine Kosten: Sieben Touren für jeden Geschmack.
Inhalt
Die wichtigsten Radrouten Italiens verlaufen im Landesinneren und folgen Flüssen oder Bahnlinien, verbinden Städte und Dörfer oder führen an Seeufern entlang. Sie sind – je nach Region – geprägt von den Berglandschaften der Alpen, den Weiden des Apennin, Küstenstreifen oder flachen Flusslandschaften.
1. Vom Gardasee bis nach Venedig
Die etwa 200 Kilometer lange Radroute beginnt am Gardasee in Bardolino oder in Peschiera und führt bis in die Lagune von Venedig. Die Radroute durchquert die Po-Ebene und verläuft vorwiegend auf Radwegen mit ungebundener Deckschicht. Von den breiten und meist ebenen Radwegen gelangt man in die Städte von Verona, Vicenza, Padova und Venedig.
2. Die Radroute am Ticino, vom Lago Maggiore nach Pavia
Beliebt auf Bergwelten
Etwa 100 km lang ist die Radroute am Ticino, dem größten Flusspark Europas. Sie beginnt in Sesto Calende, jenem Ort, an dem der Ticino aus dem Lago Maggiore fließt, folgt dessen Flusslauf und endet in Pavia, wo der Ticino in den Po mündet. Der Radweg schlängelt sich durch die typische Voralpenlandschaft zwischen Kastanien-, Eichen- und Kiefernwäldern, während man im Flussbett immer wieder Silber- und Graureiher, Seidenreiher, Stockenten und Wasserhühner beobachten kann.
Die sehr flache Radroute ist durchgehend asphaltiert und verläuft in einigen Bereichen auf Landstraßen oder Feldwegen. Nach dem Flusskraftwerk Panperduto folgt man den Kanälen bis nach Somma Lombardo und Lonate Pozzolo und dem Naviglio Grande. Der Fahrradweg ist bis nach Pavia gut ausgeschildert und es besteht keine Gefahr, sich auf den zahlreichen Leinpfaden und Abzweigungen zu verfahren.
3. Ligurien: Radroute an der Küste
Die Radroute von Ospedaletti nach San Lorenzo al Mare ist 25 Kilometer lang und verläuft auf einer aufgelassenen Bahntrasse entlang der Ligurischen Küste. Nachdem man die Bahnlinie ins Hinterland verlegt hatte, konnte man auf der freigewordenen Trasse diesen schönen Panorama-Radweg anlegen. Dieser verläuft, ohne Höhenunterschiede zu überwinden, stets der Riviera di Ponente entlang. Auf der relativ kurzen Strecke quert man mehrere Orte, wie Ospedaletti und die Blumenstadt Sanremo, Arma di Taggia und die Orte Santo Stefano und San Lorenzo al Mare. In San Lorenzo fährt man durch den 1.500 m langen Fahrradwegtunnel und erreicht das Ziel der Radroute.
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4. Der Radweg Nr. 1 „Bici Parma Po“
Das Radtourenangebot in der Region Emilia-Romagna ist enorm und genauso vielseitig. Zwischen den Apenninen, der Po-Ebene und der Adriatischen Küste verlaufen etwa 60 Radrouten. Eine davon ist die knapp 50 km lange Tour, die am Ufer des Po von Coenzo nach Polesine Parmense führt.
Der Radweg ist gut mit der Bezeichnung „Nr. 1 Bici Parma Po“ beschildert und folgt stets dem größten Fluss Italiens - dem Po. Dieser windet sich breit und träge, versteckt sich hinter Dämmen und zeigt sich einmal wasserreich und dann wieder seicht im Flussbett. Er fließt bis nach Polesine Parmense, dem Ort, der nach den „Polesine“, den kleinen Inseln im Strom, benannt ist. Die Flussinsel, auf dem der Ort Polesine Parmense später entstand, vergrößerte sich durch die Strömung und vereinte sich schließlich mit dem Ufer.
Auf den Radtouren am Ufer des Po, zwischen Coenzo und Parma, kann man viel über den führenden Opernkomponisten Giuseppe Verdi, Don Camillo und Peppone, die Schinkenherstellung und die Flusslandschaft erfahren.
5. Die Radroute von Rimini durch die Val Marecchia nach Novafeltria
Auch diese Tour liegt in der Region Emilia-Romagna: Radwanderer schätzen den 35 km langen Radweg, der vom Badeort Rimini an der Adriaküste in das abwechslungsreiche Hinterland führt. Der Radweg ist größtenteils unbefestigt und verläuft über Ponte Verucchio nach Ponte Santa Maria Maddalena und Novafeltria.
Die Strecke folgt, ohne nennenswerte Höhenunterschiede zu überwinden, dem Ufer des Flusses Marecchia. Der Marecchia entspringt beim Monte Zucca, nicht weit von der Tiberquelle entfernt, und schlängelt sich durch das Gebiet des Montefeltro bis zur Mündung in die Adria im Stadtgebiet von Rimini. Das Tal ist eine kontrastreiche Mischung aus grünen Hügeln, landwirtschaftlichen Flächen und schroffen Felsformationen, auf denen die Adelsfamilie Malatesta im 14. und 15. Jahrhundert Burgen zur Sicherung ihrer Ländereien errichtet haben.
6. Die Radroute Pesaro-Fano in den Marken
Im nördlichen Teil der Region Marken verläuft der 13 km lange Fahrradweg „Ciclovia Adriatica“ inunmittelbarer Nähe der gepflegten Strände an der Adriatischen Küste zwischen Pesaro und Fano. Die Strand- und Wasserqualität sowie die umweltgerechte Infrastruktur an den Badestellen ist vorzüglich und wird jedes Jahr von der europäischen Organisation mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet.
Bei dieser kurzen Fahrradtour kann man immer wieder anhalten und sich im Meer abkühlen oder die historischen Zentren der Städte Pesaro und Fano besichtigen.
Der Start der Radroute befindet sich im Universitätsviertels in Pesaro und verläuft auf asphaltiertem Untergrund stets entlang der Küste. Die „Ciclovia Adriatica“ ist sehr gut beschildert und man kann mit der Bahn zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Bei dieser kurzen Fahrradtour kann man immer wieder anhalten und sich im Meer abkühlen oder die historischen Zentren der Städte Pesaro, Geburtsort des bedeutenden Opernkomponisten Gioacchino Rossini, und Fano besichtigen.
7. Die „Ciclovia dei Borboni“ in Apulien
Die 67 km lange Radroute „Ciclovia dei Borboni“ führt von Bari durch das ländliche Apulien und verbindet die Orte Bitetto und Palo del Colle mit Castel del Monte. Die Route führt über kaum befahrene Landstraßen in ständigem Auf und Ab durch Ebenen und Hügellandschaften, die von den Radfahrern genügend Ausdauer und etwas Fahrtechnik verlangen.
In Castel del Monte steht die bedeutendste Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Region: die von Kaiser Friedrich II. im 13. Jahrhundert errichtete Stauferburg Castel del Monte, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden ist.
Bergwelten-Tipp
In den Regionalzügen der Italienischen Staatsbahnen, die mit dem Zeichen „Fahrradtransport“ gekennzeichnet sind, kann man das Fahrrad zusammengeklappt (Klapprad) oder in einer Transporttasche (maximale Größe 80x110x40 cm) kostenlos transportieren. Sonst löst man für Fahrräder eine eigene Radfahrkarte.
Das Fahrrad kann auch in einigen internationalen Zügen, in den vorgesehenen Abteilen oder Fahrradstellplätzen, mitgeführt werden. Die Radfahrkarte kann nur direkt an Bord beim Schaffner, ohne Aufpreis gelöst, werden.