Das Große Wiesbachhorn – falscher Glockner, echter Berg
Foto: Susanne Einzenberger, Bergwelten
Das Große Wiesbachhorn mit seinen 3.564 m Höhe wird nicht selten mit dem Großglockner verwechselt. Die Besteigung des beeindruckenden Gipfels in den Hohen Tauern ist aber heute wie damals ein faszinierendes Erlebnis. Wir haben die Details zur Hochtour Wiesbachhorn sowie viele weitere Tourenmöglichkeiten im Gebiet um Zell am See-Kaprun für dich zusammengestellt.
Auch wenn heute der Kaindlgrat auf dem Weg zum Großen Wiesbachhorn im Sommer meist schneefrei ist, so bleibt die Besteigung dieses formschönen Gipfels immer noch eine Herausforderung. Bergwelten-Autor Klaus Haselböck hat sich selbst ein Bild gemacht und das Wiesbachhorn gemeinsam mit einem Bergführer in einer zweitägigen Tour bestiegen. Im aktuellen Bergwelten-Magazin (Ausgabe Oktober/November 2023) berichtet er von seinen Eindrücken. Nebenbei erfährt man so einiges über die Geschichte des Wiesbachhorns mit seinen einst mächtigen Eiswänden, über den Mythos Kaprun rund um die Kraftwerksanalge sowie über das Kitzsteinhorn. Das neue Heft ist ab sofort überall im Zeitschriftenhandel oder ganz bequem per Abo oder als Einzelheft erhältlich.
Hochtour Großes Wiesbachhorn
Ausgangspunkt für die Besteigung des Großen Wiesbachhorns ist der Mooserboden hoch über Kaprun, der vom Parkplatz beim Alpenhaus Kesselfall nur mit dem Shuttlebus erreichbar ist. Von hier führt der Weg in rund 2 Stunden zum Heinrich-Schwaiger-Haus, in dem genächtigt werden kann.
Der Gipfelanstieg beginnt mit einem seilversicherten Kamin ehe man den Oberen Fochezkopf erreicht. Weiter geht es über den – je nach Jahreszeit – schneefreien Kaindlgrat bis zum Kaindlkees, das praktisch spaltenfrei ist. Zum Schluss steigt man steil über den Südwestgrat zum Gipfel auf 3.564 m auf.
Heinrich-Schwaiger-Haus
Großes Wiesbachhorn
Touren im Bereich Kitzsteinhorn
Das Kitzsteinhorn ist heute mit Seilbahnen gut erschlossen und bekannt für seine Schneesicherheit und frühen Saisonstarts. Aber auch im Sommer profitiert man von der guten Erreichbarkeit durch die Kitzsteinhorn-Gletscherbahnen, wodurch aussichtsreiche Hochgebirgswanderungen möglich werden. Allen voran sei hier der Alexander-Enzian-Weg genannt, der vom Alpincenter über den gesamten Bergkamm bis zum Maiskogel führt. Eine traumhafte Panoramatour, die allerdings Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.
Alexander-Enzinger-Weg
Ebenfalls vom Ausgangspunkt Alpincenter am Kitzsteinhorn gelangt man über die Lakarscharte ins Mühlbachtal und hinunter bis nach Niedernsill. Die Tour ist ein wahrer Landschaftsgenuss, durchwandert man doch gleich mehrere Höhenstufen und kommt von der kargen Hochgebirgszone zunehmend ins üppige Grün der Tallagen.
Über die Lakarscharte ins Mühlbachtal
Als Einkehrmöglichkeit bietet sich am Kitzsteinhorn die Krefelder Hütte an. Das Alpenvereinshaus hat fast das ganze Jahr über geöffnet, bietet Übernachtungsmöglichkeiten und ist ein idealer Stützpunkt für weitere Touren im Gebiet.
Krefelder Hütte
Die Krefelder Hütte ist außerdem Ausgangspunkt für den Übergang zur Rudolfshütte über den sogenannten „Krefelder Weg“. Für die anspruchsvolle Tour sollte man sich ausreichend Zeit nehmen und auf die Wetterprognosen achten, denn mit 9 Stunden Gehzeit ist zu rechnen.
Berghotel Rudolfshütte
Biketour mit Aussicht
Wer einen besonders guten Blick auf die Hohen Tauern mit dem Kitzsteinhorn sowie hinunter auf den Zellersee genießen möchte, dem sei die Mountainbiketour von Thumersbach auf die Erlhofplatte ans Herz gelegt. Eine Rast auf der Einzianhütte auf quasi halbem Weg ist schon alleine aufgrund der legendären Buttermilchschnitte anzuraten.
Erlhofplatte
Durch die Klamm
Wer im Gebiet Zell am See-Kaprun unterwegs ist, darf sich keinesfalls einen Besuch der Sigmund-Thun-Klamm entgehen lassen. Die Kapruner Ache hat sich hier bis zu 320 Meter tief in den Fels gegraben und ein Naturschauspiel der Sonderklasse geschaffen. Die Klamm hat täglich von Mitte Mai bis Ende Oktober geöffnet.
Sigmund Thun Klamm
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