Skitouren auf Spitzbergen
Auf Tourenskiern im hohen Norden unterwegs zu sein, ist ein unvergessliches Erlebnis. Das vielleicht beste Tourengebiet liegt auf Spitzbergen, der größten Insel des Archipels Svalbard. Wir versorgen euch mit Tipps für die Reise ins „Reich der Eisbären“.
Mit seiner Lage weit nördlich des Polarkreises zwischen dem 74. und 81. Breitengrad empfängt die zu Norwegen gehörende Inselgruppe Reisende als eisige Schönheit: rau, karg und unwirtlich – im Winter wie im Sommer. Menschen bleiben hier nur wenige, und diese meist nur ein paar Jahre. Die eigentlichen Herren sind die Eisbären! Spitzbergen umfasst fünf größere Inseln, und dazu zahlreiche kleinere Inseln. Erst 1096 fand die erste Besiedelung statt, Grund war die Entdeckung der Kohlevorkommen. Zuvor waren hier nur Walfänger und Robbenjäger zugange, die die Inseln als temporären Stützpunkt nutzten. In der Nähe der ersten Grube entstand Longyearbyen, bis heute ist dies die Hauptstadt.
Spitzbergen ist Eisbärenland
Rund 3.000 Tiere, also mehr als Menschen, leben auf der Inselgruppe. Es ist verboten, außerhalb der Siedlungen ohne Gewehr oder ohne bewaffneten Führer unterwegs zu sein. Die Lieblingsbeute der Eisbären sind die Robben, deshalb wandern die Bären an der Packeisgrenze entlang auf der Jagd nach den Meeresbewohnern. Ansonsten gibt es nur wenige Landsäugetiere die in diesem Klima überleben können, wie etwa das Rentier oder der Polarfuchs.
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Unterwegs mit Ski
Für Skitouren bietet sich aufgrund der Distanzen der Einsatz von Skidoos oder Booten an. Die langen Täler und Fjorde können so ideal erkundet und von dort täglich Skitouren im Bereich 500 – 1.000 Höhenmeter unternommen werden. Wer nicht auf einem größeren Schiff wohnt, wird Longyearbyen als flexiblen Stützpunkt schätzen lernen. Wir haben beides probiert und können die Variante mit Unterkunft im gemütlichen Hotel sehr empfehlen. Hierbei bleibt man flexibel und kann die Touren täglich ideal auf die Verhältnisse abstimmen. Einige Touren lassen sich gleich im näheren Umfeld der „Stadt“ machen, für weitere Anmärsche behelfen wir uns gerne mit Skidoos.
Durchquerung mit Ski, Pulka und Zelt
Die „extreme“ Variante sind Durchquerungen mit Fellskiern, Pulka und Zelt. Hierbei fühlt man sich den großen Entdeckern des 19. Jahrhunderts nahe. Allerdings verlangen diese Touren eine akribische Vorbereitung und fundierte Kenntnisse im Überleben in der Eiswüste.
Natürlich gehören ein paar Ausflüge mit dem Boot auch dazu. Die flotten Polarboote bringen uns rasch zu den Tourengebieten rund um Isfjorden, Sassenfjorden und Nordfjorden. Dabei gibt es meist auch Begleitung durch die Meeresbewohner, nicht selten sind Wale, Robben und Walrosse zu sehen. Bevor wir an Land gehen, inspizieren die Bergführer geflissentlich den Strand auf Spuren von Eisbären. Gerne erspähen wir diese, aber immer bevorzugt vom Boot aus sicherer Entfernung. An Land lassen wir die heimlichen Herrscher Svalbards lieber ungestört.
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Spannend ist ein Besuch der letzten russischen Siedlungen Pyramiden und Barentsburg, ehemalige Minenstädte für den Kohleabbau und nördlichste Enklaven Russlands bzw. war Pyramiden auch der nördlichste Ort der Welt.
Die relativ leichte Erreichbarkeit von Mitteleuropa aus macht Svalbard zu einem sehr attraktiven Skitourenziel in der Arktis.
Aber Vorsicht – wer einmal hier war, möchte immer wieder zurückkommen, zu schön und eindrucksvoll ist diese ursprüngliche Landschaft aus Fels und Eis!
Touren-Anbieter
Auf eigene Faust nach Spitzbergen zu reisen, ist schwierig und würde eine sehr akribische Vorbereitung brauchen. Als Spzialist für Skitouren-Reisen nach Svalbard gilt zum Beispiel mc2alpin. Angeboten werden 10-tägige Reisen mit Skitouren bis zu 1.000 Hm in der grandiosen Eiswelt.