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Hirschbachtobel und Wildbachtobel - Bad Hindelang nach Oberjoch

Sportart

Sport

Wandern

Dauer

Dauer

6:10 h

Länge

Länge

14,6 km

Höchster Punkt

Höchster Punkt

1.651 m

Aufstieg Punkt

Aufstieg

890 hm

Abstieg

Abstieg

890 hm

Anfahrt
GPX-Datei

Beschreibung

Urwüchsige Schluchten in den Allgäuer Alpen und ein Bach im freien Fall: Unmittelbar über dem beliebten Ferienort Bad Hindelang wachsen von Felsen durchsetzte Steilhänge in den Himmel. Dort bearbeitet das Wasser des Hirschbachs seit Jahrtausenden unermüdlich das Gestein, doch der widerstandsfähige Hauptdolomit widersetzt sich hartnäckig dem unablässigen Anströmen. So ist ein steil abfallender Tobel entstanden, in dem der Bach auf seinem Weg ins Tal allerlei felsige Hindernisse überwinden muss.

Die Wanderung in Bayern verbindet beide Bachtobel und bietet als Zugabe eine Einkehr auf der gemütlichen Hirschalpe und eine großartige Gipfelrundschau vom Spieser, wo das Panorama vom Säntis in der Schweiz bis zur Zugspitze auch eingefleischte Berggeher begeistert. Als Finale stürzt der Ellesbach im freien Fall über eine hohe Felswand und zerteilt sich in einen gischtsprühenden Schleier.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

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    Bergwelten Tipp


    Diese Tour stammt aus dem Buch „Wandern am Wasser Allgäu“ von Franziska Baumann, erschienen im Rother-Verlag.

    Nicht weit vom Wasserfall entfernt steht im altehrwürdigen Prinz-Luitpold-­Hotel, das bereits im Jahr 1864 eröffnet wurde, seit jeher Wasser hoch im Kurs, allerdings weniger zur Erfrischung als wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung. Bis heute wird dort eine Schwefelquelle für medizinische Anwendungen genutzt.

    Wegbeschreibung

    Zwischen begrünten Felswänden, die die Schlucht einrahmen, fällt das Wasser über Stufen, wirbelt durch kleine Gumpen und brandet an große Felsblöcke und glatt geschliffenes Gestein. Der idyllische Wasserlauf wird bei Unwettern schnell zur reißenden Wasserflut, die nichts duldet, was sich ihr in den Weg stellt. Deshalb versuchte man bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, den außer Rand und Band geratenen Bach zu bändigen, und stellte ihm Verbauungen in den Weg. Das Gegenstück zur Schlucht des Hirschbachs ist der Wildbachtobel oberhalb von Bad Oberdorf, ebenfalls eine urwüchsige Bachlandschaft, in der trotz der Nähe der Passstraße nach Oberjoch die Zivilisation meilenweit entfernt zu sein scheint. Dort taucht man für kurze Zeit in eine Welt ein, die aus üppig wuchernder Vegetation, vom Bach geschaffenen Felsskulpturen und den vielstimmigen Geräuschen des Wassers besteht.

    Vom Parkplatz des Naturbads 20grad bei Bad Hindelang gehen wir über eine Brücke und an der evangelischen Kirche vorbei. Gleich anschließend kommen wir zum Hirschbach, der durch die Wiesen südlich von Bad Hindelang der Ostrach zuströmt, überqueren ihn und biegen rechts in den Fußweg Richtung „Hirschbachwäldchen, Bad “ ein.

    Am Ufer entlang gelangen wir zu einem schönen Spielplatz mit Holzgeräten und zur wieder aufgebauten Ostrachtaler Nagelschmiede. Auf der anderen Bachseite treffen wir auf das Wasserbecken des Kneippkurgartens Hirschbachwäldchen und einen Barfußpfad. Wir wandern nun am rechten Ufer des Bachs entlang, der auf diesem Abschnitt in einen schmalen Kanal gezwängt ist, halten uns bei der nächsten Brücke geradeaus – von links mündet der Weg vom Busbahnhof in unsere Anstiegsroute –­ und treffen am Ortsrand von Bad Hindelang auf die Straße nach Bad Oberdorf. 50 Meter nach links setzt sich der Fußweg entlang des Hirschbachs fort. Er führt durch ein Wohngebiet und kreuzt die Straße nach Oberjoch (Wegweiser „Hirschalpe, Hirschberg“). Wir lassen das besiedelte Gebiet hinter uns und wandern in den waldigen Bachgraben hinein.

    Nun beginnt der eigentliche Hirschbachtobelweg. Eine Brücke überquert den Bach, dessen Temperament hier noch mit vielen gemauerten Stufen gezügelt wird. Wem es bereits warm geworden ist, der findet einige Wasserbecken zum Untertauchen. Die Tafeln eines geologischen Lehrpfades informieren über die unterschiedlichen Gesteine im Tobel und geben Einblicke in die Erdgeschichte.

    Der Weg ins Hirschbachtal wechselt nun mehrmals die Bachseite. Zunächst bleiben wir bei einer Verzweigung noch am rechten Ufer, überqueren aber die folgenden beiden Brücken und ignorieren die abzweigenden Wege, die aus dem Tal führen. Die Hänge rücken nun näher zusammen, sodass der Taleinschnitt sich immer mehr zur Schlucht wandelt. Auch der Weg wird spannender und fällt zum Bachbett steil ab. Drahtseilsicherungen geben an abschüssigen Stellen Halt.

    Wir gehen an der Riegelbrücke mit einer Abzweigung nach Bad Hindelang vorbei – der Bach ist hier für eine Abfrischung zugänglich – und kurz darauf erneut auf die andere Talseite. Der Pfad steigt über den bewaldeten Schluchthang an und leitet weiter in den Tobel hinein, der sich noch mehr verengt und den Hirschbach zum Sturz über eine Felsstufe zwingt.

    Über eine etwas ausgesetzte Wegpassage halten wir auf die Krähenwand im Talschluss zu. Unter den senkrechten Abbrüchen mit ihren Wasserfällen überqueren wir wiederum den Bach und überwinden mit Hilfe von Trittstufen und Seil eine Felsstelle. Ein schmaler Pfad windet sich, stellenweise ebenfalls mit Drahtseilen gesichert, in zahlreichen kleinen Kehren über die steilen Schluchthänge aufwärts, zieht anschließend über einen Rücken hinauf und biegt um einen Geländevorsprung mit schöner Aussicht auf Bad Hindelang und das Hintersteiner Tal, das vom Felsdreieck des Hochvogel und dem Daumenmassiv überragt wird.

    Kurz darauf treffen wir auf einen Forstweg. Wer die Runde abkürzen möchte, folgt ihm nach rechts Richtung „Oberjoch über Ifenblick“ und spart sich so gut 1:30 Std. bis Oberjoch. Wir nehmen links den Steig, der mit „Hirschalpe, Hirschberg“ ausgeschildert ist, und halten uns kurz darauf rechts. Der Anstieg verläuft über einen Wiesenrücken bergauf und mündet in einen Alpweg, der uns um den Kreuzbichl herum zur Hirschalpe bringt. Dort können wir Brotzeit machen und den Blick in den Talkessel von Bad Hindelang und bis ins Kleinwalsertal mit dem Hohen Ifen genießen.

    An der Verzweigung bei der Alpe wählen wir den linken Steig zum Spieser – rechts führt eine kürzere Variante ohne Gipfelabstecher direkt zum Ornach – und wandern nach Westen am Kreuz vorbei und durch ein Bachtal. Bei einer Weggabelung steigen wir rechts über den Südwestrücken zum Gipfel des Spieser an, wo uns ein fantastisches Panorama mit Blick bis ins Flachland und auf die endlose Zackenreihe der Allgäuer Alpen erwartet.

    Wir folgen dem Kamm Richtung Nordosten, gelangen zum Steinpasssattel hinab und queren auf steinigem Steig den Nordhang des Ornach. Rechts zieht ein steiler Steig durch dichtes Buschwerk zu seinem Rücken hinauf, wo sich ein schöner Ausblick in das von Felsgipfeln überragte Tannheimer Tal bietet. Vom vorgelagerten Gipfelkreuz des Ornach quert der Abstieg zunächst nach rechts und leitet dann über Wiesenhänge zu einem asphaltierten Fahrweg hinab, der durch den Wald nach Oberjoch hinunterführt.

    Am Ortsrand passieren wir die Santa-­Marta-Klinik, biegen rechts in die Ornachstraße ein und treffen bei der Kirche von Oberjoch auf die Hauptstraße. Von dort könnte man mit dem Bus nach Bad Hindelang zurückkehren.

    Abstieg
    Für den Abstieg durch den Wildbachtobel überqueren wir die Straße und gehen bei Ski Hosp in die Salzstraße. Hinter dem Gasthaus Zum alten Senn folgen wir einem Feldweg, der nach rechts über Wiesen verläuft. 30 Meter nach einer Schranke zweigt rechts ein nicht markierter, unscheinbarer Wiesenpfad ab, der in den lichten Wald und zum Graben des Wildbachs führt.

    Nach 10 Min. stoßen wir auf eine Straße und halten uns kurz rechts, bis links der Weg durch den Wildbachtobel beginnt. Ein Schild warnt vor „Alpinen Gefahren“, für Trittsichere sollte der Abstieg auf dem felsigen, teils mit Sicherungen ausgestatteten Steig jedoch problemlos zu begehen sein. Wir tauchen in die wildromantische Landschaft des Tobels ein und spüren die Kühle des Bachs.

    Nach 15 Min. ist das Schluchtvergnügen bereits wieder zu Ende. Wir wechseln die Bachseite und folgen dem Steig vom Ufer weg und zum breiten Bergwachtweg hinab, in den wir links einbiegen. Bei einer Verzweigung steigen wir links kurz etwas an –­ rechts geht es ohne den kleinen Umweg über den Schleierfall in 10 Min. direkt nach Bad Oberdorf – und spazieren gemütlich am Hang entlang mit Blick auf den Talkessel von Bad Oberdorf und Bad Hindelang.

    Sobald der Weg in einigen Kehren an Höhe verliert, zweigt links der kurze Abstecher zum Schleierfall ab, der uns in ein schattiges, von hohen Wänden eingerahmtes Felsenrund bringt.

    Wieder zurück auf dem Hauptweg, kommen wir nach weiteren Serpentinen zu einer Wegkreuzung, an der wir rechts dem Vaterlandsweg Richtung „Bad Oberdorf“ folgen. Geradeaus führt die Variante zum Parkplatz Gruebplätzle und entlang der Ostrach zum Bad 20grad zurück. Der Vaterlandsweg wird von Gedichten über die Liebe gesäumt und verläuft mit schönen Ausblicken zum Prinz-Luitpold-Bad.

    Unterhalb des stattlichen Hotelgebäudes zweigen wir links auf einen Fußweg nach Bad Oberdorf ab und halten uns am Ortsrand rechts. Sobald wir auf eine quer verlaufende Straße treffen, gehen wir links zur Dorfstraße von Bad Oberdorf, dort rechts und am Hotel-Restaurant Hirsch vorbei. Gleich darauf biegen wir links in die Bärengasse ein und folgen anschließend einem Fußweg, der an einem Bach entlang zum Kurgarten führt.

    Dort spazieren wir rechts am Pavillon vorbei und weiter am Bachufer zu einer Brücke, die wir überqueren (Wegweiser „Hirschbachwäldchen“). Links beginnt der Barfußpfad, der uns weglos über die Wiese zurück zum Kurgarten Hirschbachwäldchen bringt. Dort kommen wir rechts wieder zum Hirschbach und kehren auf dem bekannten Weg zum Naturbad 20grad zurück. Wer den Busbahnhof in Bad Hindelang ansteuern will, biegt nach dem Spielplatz rechts auf den Asphaltweg ab.

    Variante
    Für den Rückweg vom Schleierfall (WP 12) zum Ausgangspunkt bietet sich auch der Uferweg entlang der Ostrach an, der an den Hammerschmieden vorbeiführt. Dazu halten wir uns an der Wegkreuzung unterhalb des Schleierfalls geradeaus und gehen, an der folgenden Verzweigung ebenfalls geradeaus, zum Parkplatz Grueb­plätzle an der Straße nach Hinterstein.

    Dort haben wir die Wahl – auf beiden Seiten der Ostrach verlaufen Wanderwege. Überqueren wir den Bach und wandern am südlichen Ufer flussabwärts, kommen wir nach wenigen Minuten am Drachenspielplatz vorbei, noch einmal ein Highlight für Familien. Beide Uferwege bringen uns zu einer überdachten Brücke, wo wir die Hintersteiner Straße und einen Kanal überqueren. Sein Wasser wird der Ostrach für den Betrieb der Mühlen abgezapft.

    Wir biegen links in ein Asphaltsträßchen ein und können kurz darauf der Unteren Hammerschmiede einen Besuch abstatten. Nach einem Wohnmobil-Stellplatz gelangen wir links zurück zum Parkplatz beim Naturbad 20grad (0.40 Std. ab Schleierfall).

    Mit Wasserkraft geschmiedet
    Seit Jahrhunderten wird im Ostrachtal die Wasserkraft genutzt, um Schmieden zu betreiben. Hammerschmieden lassen sich dort bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen und sind die ältesten Gewerbebetriebe des Tals. Sie verarbeiteten das Erz, das im Hintersteiner Tal abgebaut und in einer Eisenschmelze am Ostrachknie verhüttet wurde. Zehn Schmieden waren damals entlang der Ostrach in Betrieb und vor allem für die Herstellung von Waffen von Bedeutung. Im Zeitraum von 1520 bis 1524 sollen dort 19.500 Landsknechtspieße geschmiedet worden sein. Aber auch Schwerter, Hellebarden, Morgensterne und Beile gehörten zum Sortiment.

    Heute gibt es bei Bad Oberdorf noch drei Schmieden. Hämmer, Schleifsteine und Blasebälge werden wie anno dazumal mithilfe von Wasserrädern in Bewegung gesetzt. Die Betriebe sind vor allem für ihre Eisenpfannen, die von Köchen geschätzt werden, bekannt. Aber auch Werkzeuge werden produziert. Waffen stellt man nur noch als Zierobjekte her. Die Hammerschmieden stehen Besuchern zur Besichtigung offen und verkaufen ihre Produkte: Untere Hammerschmiede, Schmittenweg 17 (neben dem Wohnmobil-Stellplatz)

    Ein weiterer wichtiger Erwerbszweig im Ostrachtal waren die ebenfalls mit Wasser betriebenen Nagelschmieden. Sie stellten vor allem Nägel für Bergschuhe her und boten den Bauern zur Winterzeit eine Beschäftigung und ein zusätzliches Einkommen. Meist befanden sie sich an den Bächen in der Nähe ihrer Wohnhäuser. Rund 100 Schmieden sollen es im Ostrachtal gewesen sein. Einige waren bis ins 20. Jahrhundert in Betrieb.

    Anfahrt und Parken

    Naturbad 20grad, 798 m, an der Straße von Bad Hindelang nach Hinterstein.

    Parkplatz

    großer gebührenpflichtiger Parkplatz

    Öffentliche Verkehrsmittel

    Mit der Bahn nach Sonthofen, weiter mit Bus nach Bad Hindelang. Vom Busbahnhof wenige Meter an der Straße Richtung Oberjoch entlang, bei der Touristinformation durch die Straßenunterführung und links in die schmale Sebastian-Kneipp-Straße (Wegweiser „Hirschbachwäldchen, Bad Oberdorf“). Am Café Sonja vorbei, rechts in den Oberen Buigenweg und zum Hirschbach, wo man auf die unten beschriebene Route stößt (0.10 Std.). Links Richtung „Hirschbachtobel“ am Bach entlang. Bei Busanschluss in Bad Hindelang nach Bad Oberdorf alternativ zur Haltestelle „Bad Oberdorf, Koller“ und dort auf den Weg am Hirschbach entlang.

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