Predigstuhl - Über Radsteig und Ewige Wand

Wegbeschreibung
Wir starten unsere Tour beim Parkplatz bei der Rathlucken Hütte und folgen der asphaltierten Straße hinauf bis zu einem Wegweiser, der uns in Richtung Gasthof Predigstuhl schickt. Nach Osten wandernd geht es zwischen zwei Häusern den Wiesenweg hinauf. Nach dem letzten Haus mit der Nr. 27 erreichen wir einen kleinen Schotterplatz und gehen nun links in nördlicher Richtung auf der Forststraße in den Wald hinein. Die breite Straße wird bald zu einem schmalen Waldpfad und wir wandern im dichten Mischwald stetig bergauf. Im Herbst, wenn die Blätter von den Bäumen fallen und sich am Boden sammeln, kann es hier rutschig sein. Links und rechts des Weges entdecken wir kleinere Felsblöcke, welche die Kinder faszinieren.

Wenn wir wieder auf eine Forststraße stoßen, folgen wir dieser nach rechts. Nach ca. 700 m mündet die Forststraße in eine Schotterstraße, wo uns ein Wegweiser mit der Beschriftung „Radsteig Predigstuhl“ nach links schickt. Es geht ohne größere Höhenunterschiede weiter, bis wir zum sogenannten Kohlbründl kommen. Dort sammelt sich frisches Quellwasser in einem Holztrog und eine Rastbank lädt zu einer kurzen Verschnaufpause ein.

Wenn wir uns wieder auf den Weg gemacht haben, schickt uns sogleich ein Wegweiser auf dem markierten Weg Nr. 246 erneut in den Wald hinein, wo wir einem steinigen Weg bergauf folgen. Nach ca. 350 m verlassen wir den Wald und können vor uns schon die kahlen, aber imposanten Felsen der Ewigen Wand sehen. Wir gehen den schmalen steinigen Pfad entlang und treffen bald auf den Radsteig, einen kurzen mit Stahlseil gesicherten Aufstieg. Vorsichtig klettern wir hoch und gelangen so auf einen kleinen Sattel. Nach rechts wendend, machen wir bei einer Aussichtsbank erneut eine Rast und genießen zufrieden den Ausblick. Wir sehen das Ramsaugebirge, Bad Goisern mit dem Hallstätter See und den dominanten Hohen Dachstein mit dem Hallstätter Gletscher. Die rot-weiß-rote Markierung leitet uns nun den Weg Richtung Predigstuhl, anfangs entlang eines Forstweges wandern wir schließlich über einen Waldweg weiter. Bis zur nächsten Gabelung geht es nun stetig bergauf, bevor wir dann rechts zum Gipfel des Predigstuhl abbiegen. Das letzte Stück müssen wir über Holzstiegen und mit Stahlseilen gesicherte Steinstufen bewältigen. Bei Nässe besteht hier Rutschgefahr. Wenn wir oben angelangt sind, machen wir es uns auf einer der Rastbänke bequem und bewundern das Panorama vom Toten Gebirge über das Dachsteingebirge bis hin zum Ramsaugebirge.

Nach einem Eintrag im Gipfelbuch starten wir den Rückweg, wobei wir bis zum Radsteig auf der bereits bekannten Strecke wandern, dann allerdings weiter geradeaus marschieren. Ein Waldweg bringt uns zu einem kleinen Felsen, der mit einem Seil gesichert ist. Dort müssen wir hinaufklettern. Von nun an geht es für den nächsten Kilometer parallel zur Felswand teilweise etwas steiler am Waldweg bergab, bis wir die Blaschek Warte erreichen. Kurz danach gelangen wir zu einer Gabelung, bei der wir uns links Richtung Goiserer Höhenweg wenden, den wir schließlich nach 250 m erreichen. Dieser Weg wurde 1955 aus touristischen Gründen herausgesprengt und ist in der Region einzigartig. Durchgängig mit einem Geländer gesichert – trotzdem sollten wir sehr wachsam sein – führt er entlang der senkrecht ab­fallenden Ewigen Wand mit ihren überhängenden Felsen und durch zwei Tunnel. Auf ihm verläuft auch der liebevoll angelegte Sagenweg. Hauptattraktion ist eine kleine Höhle, die sich dem Schicksal von König Goiseram widmet. Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt marschieren wir nun stetig leicht bergab in südöstlicher Richtung durch den Wald und kommen noch an weiteren, zahlreichen mit Holzfiguren liebevoll gestalteten Stationen vorbei, wo wir zum Nachlesen der fantastischen Sagen eingeladen und in die Welt einer gutgläubigen Jägerstochter, eines strafenden Gottes, eines reichen Riesen, eines im Sterben liegenden Königs, eines verletzten Buntspechts und einiger fleißiger Bergleute entführt werden. Bei der Rathlucken Hütte lassen wir die Wanderung gemütlich ausklingen.

Ausrüstung
Gut profilierte, knöchelhohe Trekking- oder Wanderschuhe, ausreichend Verpflegung und Getränke, Fernglas.

Anforderungen
Anspruchsvolle Bergwanderung, die zum Teil steil bergauf führt und Kondition erfordert. Drei Passagen sind mit Stahlseilen gesichert, darunter der Radsteig (Trittsicherheit erforderlich!) und die letzten Meter beim Aufstieg zum Gipfel des Predigstuhls. Rutschgefahr bei feuchter Witterung!

Einkehr
Unterwegs keine. Am Ausgangspunkt: Rathlucken Hütte (Tel. +43 6135 6293, Montag und Dienstag Ruhetag).