Hackenköpfe – Überschreitung vom Scheffauer zum Wiesberg
Sport
Wandern
Dauer
8:25 h
Länge
11,3 km
Höchster Punkt
2.124 m
Aufstieg
1.297 hm
Abstieg
1.296 hm
Beschreibung
Starten, wo andere am Ziel sind – am Scheffauer in den nördlichen Kalkalpen: Früher gab es nur Steinmandln am Grat, und bei einer Begehung im Kaisergebirge versuchte man meist, möglichst nah am Grat zu bleiben. Dies ist mittlerweile zum Teil obsolet, wie eine erneute Begehung im September 2011 zeigte.
Die Überschreitung in Tirol wurde zwischenzeitlich an allen Stellen, die etwas Orientierungssinn erfordern, mit roten Punkten markiert; im gleichen Atemzug wurden Teile der Route in die teilweise einfach zu begehenden Flanken verlegt.
Dadurch hat die Wanderung bezüglich des Felskontaktes und der eigenständigeren Orientierung an Reiz und Schwierigkeit verloren.
Folge den roten Punkten – oder finde deinen eigenen Weg. Mit den neuen Markierungen wird sich diese Route in kurzer Zeit vom Geheimtipp zur beliebten Grattour entwickeln.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Münchner Bergtouren: 46 Felstouren im II. Grad zwischen Salzburg und Oberstorf" von Thomas Otto und Stephan Baur, erschienen im Bergverlag Rother.
Die Steiner Hochalm auf 1.257 m und die Kaiser Hochalm auf 1.417 m, die im Sommer teils bewirtschaftet ist, bieten eine hervorragende Einkehrmöglichkeit.
Wegbeschreibung
Aufstieg
Zum Scheffauer: Der Weg auf den Scheffauer ist sehr gut rot markiert und ausgeschildert. Vom Parkplatz am Gasthof Bärnstatt, 918 m, zunächst 10 Minuten auf einer Forststraße, dann nach rechts über einen breiten Forstweg weiter bergan (Weg 821).
An der Steiner Niederalm, 1.142 m, beginnt ein Waldweg zur Hochalm, 1.257 m.
Hier zweigt ein Pfad (814a) links ab, der sich über die Wiese bergauf schlängelt und dann rechts in den Wald führt, um schließlich in ein Schotterkar zu münden. Dieses queren wir auf dem ausgetretenen Steig in nordöstlicher Richtung bis zu einer Einsattelung mit Wegweiser, 1.612 m. Hier wendet sich der Aufstieg nach links, zunächst über Geröll, dann durch breite, schrofige Latschengassen aufwärts.
Wir bewegen uns nun auf dem Steig unter der Südflanke der Hackenköpfe erst kurz in nordwestlicher, dann lange in westlicher und schließlich in nördlicher Richtung, Stellen I, hinauf auf den Kamm östlich des Scheffauers.
Den Sattel betreten wir dort, wo von Norden der Widauersteig heraufkommt. Von hier kann in 10 Minuten über den breiten Kamm zum Scheffauer gestiegen werden. Der Gipfel bietet einen schönen Tiefblick auf den Hintersteiner See.
Die Überschreitung der Hackenköpfe beginnt am Sattel und ist zunächst nur durch Steinmandln markiert.
Vom Wegweiser auf dem Sattel folgen wir dem Widauersteig etwa 15 m leicht bergab nach Norden, bis rechts ein schmales Band nach Osten abzweigt. Diesem etwa 50 m folgen bis zu einem felsigen Aufschwung, über ein 6-m-Wandl, II, vorbei an einem alten Normalhaken, hinauf, und einfacher weiter auf einen Felskopf. Hier öffnet sich der Blick auf den zunächst schmalen, S-förmig geschwungenen Gratverlauf in Richtung Westlicher Hackenkopf, 2.125 m.
Wir halten uns an den leichtesten Verlauf des alpinen Grats, oft Gehgelände, zum Teil ausgesetzt, kurze Kletterstellen bis II. Außergewöhnlich und sehr angenehm ist das in aller Regel feste Gestein. Der recht verschlungene Gratverlauf stellt einige Ansprüche an die Feinorientierung. Ein Auge für Steinmandln, Trittspuren und für die einfachsten Kletterstellen ist gefragt.
Nach dem Westlichen Hackenkopf führt der Grat durch eine Senke und wird breiter und leichter, überwiegend Weggelände.
Deutliche Steigspuren führen uns zu einer Nebenrippe auf der Südseite. Hier steigen wir einige Meter ab und queren bis unter einen senkrechten Abbruch. Nun geht es wieder empor in eine kleine Scharte, I, und auf der Südseite queren wir weiter zu einem auffälligen Turm.
Vor dem Turm steigen wir links nach oben und kommen dann rechts haltend zu einer versteckten Kaminrinne. Diese klettern wir nach oben, Stelle II, auf eine Gratrippe und steigen weiter auf zum Mittleren Hackenkopf.
Von hier haben wir bereits einen freien Blick auf den Wiesbergsattel und folgen nun über niedrigere Köpfe, meist am Grat oder südseitig, kurz auf- oder absteigend dem schrofigen Gratrücken bis in einen Wiesenkessel, wo die eigentliche Überschreitung endet.
Abstieg
Im Kessel und kurz danach leicht links halten, es folgen noch ein paar Steinmandln. Dann etwa 20 Minuten den Wiesenhang hinauf, hier – 2.090 m – treffen wir auf den rot markierten Wiesbergsteig, der südseitig zurück ins Tal führt.
Möglicher Abstecher zum Sonneck.
Wenn Kraftreserven und Gipfellust noch nicht aufgebraucht sind, können Sie weiter aufsteigen zum Sonneck, von dem aus sich ein noch besserer Einblick ins Herz des Wilden Kaiser bietet. Hierzu sind allerdings knapp 200 Höhenmeter zusätzlich zu überwinden.
Sie laufen hierzu zunächst etwa 20 Minuten auf dem markierten Wanderweg hinauf zur Kopfkraxen, 2.178 m. Dann geht es östlich mit Hilfe von Drahtseilen über einen Abbruch und über den anfangs schmalen Westgrat zum Gipfelplateau des Sonnecks, 2.260 m.
Von hier auf demselben Weg zurück zum Abzweig des Wiesbergsteigs.
Abstieg zurück nach Bärnstatt: Auf dem anfangs recht steilen und holprigen Wiesbergsteig steigen wir ab, folgen nach dem ersten großen Hangabschwung einem Wegweiser Richtung Scheffau und gelangen so zur Kaiser-Hochalm, 1.417 m.
Dann folgen wir der nach Westen führenden Forststraße Richtung Hintersteiner See.
Nach etwa 10 Minuten verlassen wir diese Forststraße nach rechts und verfolgen einen Waldweg bergab. Nach einer Viertelstunde kommt die nächste Abzweigung mit Wegweiser zum See. Auf dem Weg 821 links abbiegen und in 45 Minuten zunächst auf einer Forststraße, dann in Richtung des durch die Bäume sichtbaren Hintersteiner Sees auf einem breiten steinigen Wanderweg hinunter zum Gasthof Bärnstatt, unserem Ausgangspunkt.
Anfahrt und Parken
A8 und A93 mautfrei bis Kufstein Süd. Weiter auf der B173, dann B312 Richtung St. Johann bis Scheffau. Dort links abbiegen, durch Scheffau, weiter Richtung Hintersteiner See bis Gasthof Bärnstatt, Parkplatz gegenüber dem Gasthof im Wald, Gebühr.
Parkplatz
Gasthof Bärnstatt bei Scheffau
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