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Beschreibung

Abseits im Höllental: Wer als Bergsteiger ins eindrucksvolle Höllental im Wettersteingebirge kommt, hat meistens die Zugspitze im Visier. Da stehen die Waxensteine buchstäblich im Schatten, auch wenn es sich eigentlich um die prächtigeren Garmischer Kulissenberge handelt. Sicher ist das Terrain dort überwiegend Kletterern vorbehalten, doch eignet sich eine Wanderung auf den Großen Waxenstein (2.277 m) in der Zugspitz-Region in Bayern auch für „Normalos“, die sich in unübersichtlichen, haltlosen Schrofenflanken zurechtfinden, ohne dabei extreme Hindernisse überlisten zu müssen.

Die Besteigung beginnt wie bei der Zugspitze mit der wildromantischen Höllentalklamm – eine berauschende Ouvertüre! Am Höllentalanger klinkt man sich aus und laviert in den von unten kaum einschätzbaren Steilflanken immer höher, bis man nach der Schlüsselpassage in der Waxensteinrinne gipfelwärts gelangt. Im Kontrast zum wild umkränzten Höllentalkessel (mit dem Jubiläumsgrat im Profil!) öffnet sich jetzt auch die Schau über das Loisachtal und tief hinab zum Eibsee.

Und wahrscheinlich sind nur ein paar Dohlen mit dabei – welch krasser Gegensatz zum Trubel auf der Zugspitze. Besonders attraktiv wird die Tour mit der Schleife über den dürftig markierten Oberen Schafsteig, der auf zwei Drittel Höhe die Flanken hinüber ins Riffelkar schneidet. Eines darf allerdings nicht verkannt werden: Mindestens fünf Stunden lang bewegen wir uns hier in anspruchsvollem Gelände! Die äußeren Bedingungen sowie die eigene Verfassung sollten darauf abgestimmt sein.

Beste Jahreszeit

Mai bis September
  • Einkehrmöglichkeit

Hütten entlang dieser Tour

Höllentalangerhütte
Deutschland, Garmisch-Partenkirchen

Höllentalangerhütte

HütteBewirtschaftet
Deutschland, Grainau

Höllentaleingangshütte

HütteBewirtschaftet

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Wilde Wege. Bayerische Alpen“ von Mark Zahel, erschienen im Bergverlag Rother.

Die ursprüngliche Höllentalangerhütte musste 2013 vollständig abgerissen werden. An ihrer Stelle wurde 2014 bis 2015 die neue Höllentalangerhütte gebaut, die ab Mai 2016 als Einkehrmöglichkeit wieder geöffnet ist.

Wegbeschreibung

Aufstieg
Von Hammersbach zieht ein breiter Weg in wechselnder Steilheit, zuletzt mit einigen Kehren zum Eingang der Höllentalklamm, 1.045 m, hinauf (Gebühr). Die enge Klamm mit ihrem tosenden Wildwasser wird auf einer aufwendig ausgebauten Steiganlage in durchschnittlich gut 30  Minuten durchmessen. Dabei kann es sehr feucht werden, auch wenn etliche Tunnels vor manch unfreiwilliger „Dusche“ schützen. Vom Ende der Klamm gelangen wir mit zweimaligem Seitenwechsel zur Höllentalangerhütte, 1.387 m.

Gleich dahinter über die Brücke (meist ausgetrocknetes Bachbett) und den Hauptweg zur Zugspitze nach rechts verlassen. Über ein Schuttfeld peilen wir den Einstieg der Waxenstein-Route an, am Sockel mit einem roten „W“ signalisiert. Der Auftakt hier zählt wegen der Ausgesetztheit gleich zum Anspruchsvollsten! Zunächst geht es schräg nach rechts aufwärts, in Kürze an der Wasserfassung vorbei und im weiteren Verlauf ziemlich exponiert über dem Abgrund entlang. Man begeht dabei schmale Grasbänder und bewältigt einige Kletterpassagen (I) an Schrofen.

Nach einer Weile lehnt sich der Hang ein wenig zurück. Ein vorübergehender Linksschwenk wird wieder von einer Diagonalen nach rechts abgelöst. Um ein Eck in den Bereich einer seichten Rinne, wo erneut etwas Kletterei (I) verlangt wird. Wir orientieren uns zur rechten Begrenzungsrippe und oberhalb wieder nach links. Plattenquerungen und weitere Schrofen leiten in Richtung einer Scharte, die von einem vorspringenden Sporn gebildet wird. Noch davor wieder direkt gegen die Wände hinauf. Nach einer Kletterpassage (I) zweigt rechts eine Spur zur Mittagscharte ab.

Wir folgen indessen dem Hinweis „GW“ nach links und nähern uns mit Überschreiten einer Rippe sowie einer Traverse der Waxen­steinrinne, mit dem Abzweig des Oberen Schafsteigs nach links, ca. 2.030 m. Durch die recht enge, teils ausgewaschene, teils mit Blockschutt belegte Rinne geht es nun rund 150 Höhenmeter gerade empor (Stellen bis II, aber nicht sonderlich ausgesetzt). Dann rechts hinaus und über geneigte Schutt- und Schrofenhänge bis unter den Gipfelaufbau. Erst ganz zuletzt wird der Südgrat erreicht und auf ihm mit wenigen Schritten das Kreuz auf dem Großen Waxenstein, 2.277 m.

Abstieg
Im Abstieg müssen wir auf jeden Fall wieder durch die Waxensteinrinne zurück. Am Auslauf folgen wir dem verblassten „R“ am Fels und damit dem Oberen Schafsteig. Diverse Rippen legen sich jetzt in den Weg, die der Reihe nach in leichtem Auf und Ab überstiegen werden. Abschüssige Wiesen leiten weiter gen Süden, wobei sich die Pfadspur im Gras mitunter verliert (aufpassen, dass man bei Richtungswechseln nicht von der Route abkommt!). Mit einem deutlichen Abstieg in die weite Hangmulde des Schönangers, danach um den ausgesetzten Hang der Nördlichen Riffelspitze herum und zur Vereinigung mit dem offiziellen Riffelschartenweg, den man im Riffelkar auf ca. 1.900 m erreicht.

Dieser windet sich nun großzügig talwärts und wartet zwischendrin an einer Art Rampe mit einer klettersteigähnlichen Passage auf. In felsdurchsetztem Gelände geht es schließlich gemeinsam mit der Zugspitzroute zum Höllentalanger hinab. Sämtliche Schwierigkeiten liegen jetzt hinter uns – so bummeln wir gemütlich zur Höllentalangerhütte hinaus und dürfen die verdiente Einkehr genießen. Zum Finale wartet nochmals die Höllentalklamm oder alternativ die Umgehung auf dem Stangensteig, falls man etwas variieren möchte.

Anforderungen
Sehr schwierige Bergtour in steilem Fels-, Schrofen- und Grasterrain, einige Kletterstellen bis II (Waxensteinrinne), sonst wiederholt I und häufig ausgesetztes Gehgelände. Über Stunden hohe Konzentration erforderlich, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Klettergeschick unerlässlich – nichts für reine Bergwanderer! Unter Umständen Sicherung mit Seil notwendig.

Anfahrt und Parken

Von München A 95 Richtung Garmisch-Partenkirchen am Ende der A 95 auf die B 2 Richtung Garmisch-Patenkirchen durch Oberau hindurch nach dem Tunnel rechts abbiegen (der Ausschilderung Grainau/Garmisch folgen) durch Garmisch durchfahren und auf der Hauptstraße bleiben ca. 1,5 km nach dem Ortsausgangsschild Garmisch-Patenkirchen die erste Straße links abbiegen (Richtung Grainau/Hammersbach) auf der Hauptstraße ist Hammersbach ausgeschildert.

Parkplatz

Gebührenpflichtiger Parkplatz vor Hammersbach (758  m) bei Garmisch-Partenkirchen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Im Ausgangsort Hammersbach (758 m) bei Garmisch-Partenkirchen gibt es einen Haltepunkt der Bayerischen Zugspitzbahn

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