5 der schönsten Radfernwege Österreichs
Schöner als auf dem Fahrradsattel lässt sich die Alpenrepublik kaum erkunden. Vom Neusiedler See bis zur Adria: fünf der schönsten Radfernwege Österreichs.
Inhalt
Österreich ist ein Land der Radler: Per Rad sind alle 6 Nationalparks des Landes erreichbar, auch die prächtigen Seen bieten sich als Ziel an. Während sportliche Radler spektakuläre Passstraßen, wie die Großglockner-Hochalpenstraße, hochkurbeln (und etwa über den Alpe-Adria-Radweg sogar die Alpen durchqueren können), rollen Genussfahrer und Familien gemütlich durch Täler oder an Flüssen entlang. An den ausgeschilderten Radfernwegen des Landes liegen oft sehenswerte Städte, Schlösser und Burgen.
1. Alpe-Adria-Radweg
Salzburg/ Kärnten/ Italien
Von Salzburg bis an die Urlaubsstrände Italiens strampeln – der Alpe-Adria-Radweg macht diesen Radlertraum möglich. Der Start erfolgt in der Mozartstadt, anschließend wird in die prächtigen Gipfelpanoramen des Nationalparks Hohe Tauern eingetaucht. Weiter südlich, in Kärnten, warten das Mölltal mit seinen zahlreichen Burgen sowie die allseits beliebten Badeseen wie der Ossiacher See und Wörthersee. Auf italienischer Seite (Region Friaul-Julisch Venetien) sorgen Tunnels, Brücken und kleine Dörfer für Abwechslung.
Schwierigkeit: mittel
Länge: 410 km
Streckencharakter: Transalptour, überwiegend auf asphaltierten Radwegen. Ab dem Grenzort Traviso wird es flach.
Highlights: Salzburg, Salzachtal, Nationalpark Hohe Tauern, Bad Gastein, Burgen und Schlösser des Mölltals, Kärntner Badeseen, Bahntrassen-Radwege in Italien.
Tour im Detail: Alpe-Adria-Radweg
2. Ennsradweg
Niederösterreich/ Oberösterreich/ Steiermark
Wer die tosende und schäumende Enns entlangradelt, lernt Österreich von seiner wilden Seite kennen. Auf den rund 250 Kilometern von den Niederen Tauern bis zur Donau ändert der längste Binnenfluss des Landes ständig sein Aussehen. Es geht am mächtigen Dachsteingebirge und am schroffen Toten Gebirge vorbei, dann wieder breiten sich malerische Wiesen und Wälder aus. Kulturelle Perlen wie das Stift Admont mit der größten Klosterbibliothek der Welt runden das Radtour-Erlebnis ab.
Schwierigkeit: mittel
Länge: 264 km
Streckencharakter: Auf der teils welligen Route wechseln sich asphaltierte Radwege mit wenig befahrenen Nebenstraßen ab.
Highlights: Flachauwinkl, Schladming, Grimming, Dachsteingebirge, Radstädter Heimatmuseum, Schloss Trautenfels, Stift Admont, Nationalpark Gesäuse, Nationalpark Kalkalpen, Steyr, Enns
3. Großglockner-Hochalpenstraße-Radweg
Salzburg/ Kärnten
Die Großglockner Hochalpenstraße ist der Traum jedes berg-afinen Radfahrers. Wer etwas auf sich hält, muss die 48 km lange Panoramastraße über die Pässe Fuscher Törl und Hochtor (Passhöhe: 2.504 m) einmal bezwungen haben – wer es im Rahmen des mehrtägigen Glockner-Radwegs erledigt, darf sich auf weitere spektakuläre Pässe, wie die Nockalm-Panoramastraße in Kärnten, „freuen“. Gut trainiert sollte man für die steilen und langen Anstiege über den Alpenhauptkamm auf jeden Fall sein – angefeuert wird man von den atemberaubenden Berg-Kulissen des Nationalparks Hohe Tauern und des Biosphärenparks Nockberge.
Schwierigkeit: sehr schwierig
Länge: 252 km
Streckencharakter: Auf der Großglocknerstraße gilt es 1.900 Höhenmeter, auf der Nockalmstraße 1.700 Hm zu bewältigen. Dazwischen genießt man gute Radwege.
Highlights: Großglockner-Hochalpenstraße, Wild- und Freizeitpark Ferleiten, Edelweißspitze (2.572 m), Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2.369 m), Großglockner mit Pasterze, Heiligenblut, Mölltal, Größnitz-Stausee, Künstlerstadt Gmünd, Nockalmstraße, UNESCO-Biosphärenpark Nockberge.
Tour im Detail: Großglockner-Hochalpenstraße
4. Drauradweg
Kärnten, Osttirol, Südtirol
Für manche ist das sonnenverwöhnte Drautal im Süden Österreichs die schönste Radregion des Landes. Auf dem bestens ausgeschilderten Drauradweg folgt man dem Fluss auf fast 300 Kilometern von Osttirol über Südtirol nach Kärnten – dabei wird eine malerische Landschaft mit vielen sehenswerten Städte (Lienz, Spittal an der Drau etc.), Burgen und Schlössern durchquert. In Kärnten, wo die Berge allmählich von Hügeln abgelöst werden, warten erfrischende Badeseen und viel Kulinarik.
Schwierigkeit: leicht
Länge: 283 km
Streckencharakter: Familien- und kinderfreundlicher Radweg mit sehr guter Beschilderung.
Highlights: Südtiroler Hochpustertal, Lienzer Dolomiten, Lienz, Spittal an der Drau, Millstätter See, Villach, Wörthersee, Schloss Rosegg, Klagenfurt, „Drauradweg-Wirte“.
5. Neusiedler-See-Radweg
Burgenland/ Ungarn
Wo es keine Berge gibt, da sorgt der Wind für schweißtreibende Passagen. Das gilt vor allem für den brettlebenen Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel im Osten Österreichs. Doch erstens kann der Wind rund um den bei Surfern beliebten Neusiedler See auch von hinten kommen, wodurch es sich herrlich dahinrollt. Und zweitens ist das Fehlen hoher Gipfel nicht mit einem Mangel landschaftlicher Reize gleichzusetzen.
Die Natur rund um den zweitgrößten Steppensee Europas ist einzigartig und zu Recht UNESCO-Welterbe. Auf der großen Schleife rund um den See, die im Süden auch durch Ungarn führt (man kann diesen Teil per Fähre abkürzen), rollt man an Schilfgürteln, Lacken (salzhaltige Seen) und strohgedeckten Häusern vorbei. Der Nationalpark ist Heimat von rund 340 Vogelarten, Graurindern, Mangalitza-Schweinen und Pferden. Im nördlichen Bereich sorgen zahlreiche Heurigen und Strandbäder für Erfrischung – und das ist auch gut so: Temperaturen jenseits der 35 Grad sind in der pannonischen Tiefebene im Sommer keine Seltenheit.
Schwierigkeit: leicht
Länge: 124 km
Streckencharakter: Das völlig ebene und bestens ausgeschilderte Terrain eignet sich sehr gut für Familientouren mit Kindern. Vereinzelt geht es über Natur- und Schotterwege.
Highlights: Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel, Lacken, Illmitz, Schloss Eszterháza, Sopron, Mörbisch, Rust („Stadt der Störche“), Heurigen, Neusiedl am See, Strandbad Podersdorf.
Tour im Detail: Neusiedler-See-Radweg