5 Hütten für Kletterer im Wallis
Foto: mauritius images/ Guenter Fischer
von Gabi Ebner
Das Wallis ist ein Paradies für Kletterer! Wir stellen euch 5 Hütten der Region vor, die mit Top-Klettergärten und wunderschönen Kletterrouten in der Nähe aufwarten.
1. Turtmannhütte (2.519 m)
Walliser Alpen
Turtmannhütte
Rund um die Turtmannhütte liegt eines der Top-Klettergebiete im Wallis. Marmor, plattiger Serpentin, brauner Quarzit, steiler Kalk und Gneis sorgen dafür, dass klettertechnisch keine Langeweile aufkommt. 160 Routen in 15 Sektoren stehen zur Auswahl – da kann man gleich den ganzen Urlaub mit Klettern verbringen.
Fredy Tscherrig, Bergführer und Hüttenwart der Turtmannhütte hat 2010 die Routen im Gebiet komplett und aufwändig mit Bohrhaken saniert. An den verstreut gelegenen Kletterfelsen finden sich viele Routen in unteren und mittleren Schwierigkeitsgraden, aber auch Seillängen im 7. Franzosengrad. Daneben locken einige einfachere, großzügige Mehrseillängenrouten im alpinen Ambiente mit Turtmanngletscher und Bishorn als Umrahmung. Den Topoführer „Klettern im Turtmanntal“ von Fredy Tscherrig gibt es auf der Hütte zu kaufen.
2. Almagellerhütte (2.894 m)
Walliser Alpen
Almagellerhütte
Mit schwerem Klettergepäck können die 3,5 Stunden Zustieg zur Almagellerhütte doch recht lang erscheinen – was einen dort erwartet ist aber alle Mühe wert: Der alpine Klettergarten an den Dri Horlini ist der schönste der Schweiz, sagen die Fans.
Zur Auswahl stehen ein Dutzend Sportklettereien in der Südost-Wand und die Überschreitung von Westen nach Osten – die Paradetour an den Dri Horlini. Die Schwierigkeiten sind moderat, die Zustiege kurz und die Touren versprechen puren Plaisir-Genuss im überaus griffigen Granit. All das spielt sich auch noch vor der fantastischen Kulisse der Walliser Viertausender ab. Das Weismiess (4.017 m) kann man von der Almagellerhütte aus besteigen – ein gutes Erholungsprogramm für die Finger nach den Klettertagen.
3. Cabane des Diablerets (2.485 m)
Waadtländer Alpen
Cabane des Diablerets
Das Diablerets-Massiv, dessen Grenzkamm genau an der Grenze zwischen den Kantonen Wallis und Waadt liegt, ist sonst eher für’s Skifahren bekannt. Die nördlich des Kammes liegende Cabane des Diablerets gehört genau genommen schon zur Waadt. Um die Diablerets-Hütte liegen mehrere Klettergebiete, die aufgrund der Höhe und der Exposition bestens für heiße Sommertage geeignet und mit der Seilbahn von Reusch oder Col de Pillon leicht erreichbar sind.
Zum Beispiel die Falaise de la Cabane: Dort tummeln sich am rauhen Kalkfelsen auch mal ganze Familien. Oder der Sektor Oldenegg, der ebenfalls Kletterspaß in gemäßigten Schwierigkeiten verspricht. Luftiger geht es an der Tête aux Chamois direkt unter der Seilbahn in den Mehrseillängentouren (5c bis 6b+) zur Sache. Kurze Momente des Ruhm sind gesichert – und zwar dank der Zuschauer, die die Kletterer direkt aus den Gondeln in der Wand beobachten können. Durch die Norwestwand der Tête aux Chamois führt übrigens auch ein ausgesprochen schöner Klettersteig (C/D) zum Gipfelplateau. Topos zu allen Kletterfelsen sind auf der Hütte erhältlich.
4. Lämmerenhütte (2.502 m)
Berner Alpen
Lämmerenhütte
Die gastfreundliche Lämmerenhütte am Fuß des vergletscherten Wildstrubelmassivs kann mit allen Zutaten für einen Abenteuerurlaub mit Familie aufwarten: Fünf Klettergarten-Sektoren mit ca. 70 Routen, davon die meisten bis 5c. Hochalpine Gletscherlandlandschaften und der schöne, arktisch anmutende Lämmerensee samt Boot. Dazu ein Zustieg mit Seilbahnhilfe von 90 Minuten.
In der Lämmerenhütte findet man die ideale Basis für einen mehrtägigen Aufenthalt. Bergerfahrene Eltern können hier mit Kindern erste Vorstiegsversuche in geschliffenen oder wasserzerfurchten Kalkfelsen starten. Auf einer Besteigung des Lämmerenhorns oder einer Gletscherwanderung an den Ausläufern des Wildstrubelgletschers können Kinder sogar schon ein bisschen Hochtourenfeeling erleben.
5. Oberaletsch Hütte (2.640 m)
Berner Alpen
Oberaletsch Hütte
Warum man seine ganze Kletterausrüstung inklusive ausreichend mobiler Sicherungsmittel vier Stunden lang von Belap auf die Oberaletsch Hütte tragen sollte? Weil die Klettereien in der Südwand des Wysshorn (3.546 m ) und an der Südkante des Distelberg (3.127 m) im hochalpinen Ambiente einfach umwerfend schön sind.
Bereits beim Hüttenzustieg taucht man in die von Gletschern geformte Welt der Region Jungfrau-Aletsch-Bietschorn ein. Der aufwändig sanierte Panoramaweg zur Hütte, der zum Teil hoch über dem Gletscher verläuft und immer wieder neue, überwältigende Ausblicke bietet, macht den Zustieg auch für weniger alpin erfahrene Wanderer sicher.
Von der Hüttenterrasse aus kann man über den Oberaletschgletscher hinweg die Routen studieren. Allerdings muss man schon wissen, was man tut – man bewegt sich im hochalpinen, vergletscherten Gelände. Zustieg, Abseilen und Abstieg erfordern alpine Erfahrung. Die Distelberg Südkante ist mit 10 Seillängen – einige davon 6a (5c obligatorisch) – etwas leichter, die Route auf das Wysshorn verlangt in einigen der 11 Seillängen zwingend 6b+. Bei der Hütte gibt es auch zwei Klettergärten – beim Panoramaweg und Sektor „Rotä Turm“. Die entsprechenden sind auf der Hütten-Homepage zu finden.
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