6 Wanderungen zu Plätzen des Friedens
Der 21. September wird auf Anregung der Vereinten Nationen (UNO) als Internationaler Tag des Friedens begangen. Wir stellen euch aus diesem Anlass 6 Wege zu friedsamen Orten in den Bergen vor – einige von ihnen waren in der Vergangenheit selbst Schauplätze verlustreicher Kämpfe.
1. Karnischer Höhenweg: „Weg des Friedens“
Der Karnische Höhenweg ist der „Friedensweg“ der Alpen schlechthin, dabei wurde er einst zur Vorbereitung eines Krieges angelegt. Während sein Verlauf über den Karnischen Kamm und somit entlang der Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien heute von Ruhe und wunderschönen Panoramen begleitet wird, war das Gebiet im Ersten Weltkrieg ein gnadenlos umkämpftes Gebiet. Tausende Männer mussten hier zwischen 1915 und 1918 in Höhen bis zu 2.700 m ausharren, viele ließen im Kampf oder in der Kälte ihr Leben.
Überreste alter Schützengräben, Bunker und Soldatenfriedhöfe erinnern noch an die schreckliche Zeit des „Gebirgskriegs“ (mehr darüber kannst du im Museum 1915-18 in Kötschach-Mauthen erfahren). Heute ist der Karnische Höhenweg ein Ort der Begegnung für Bergbegeisterte aus allen Teilen der Welt. Entlang der insgesamt 155 Kilometer warten zahlreiche Hütten mit italienischen und österreichischen Schmankerln.
Beliebt auf Bergwelten
Alle Etappen im Detail
2. Wanderung zur Friedensglocke bei Seefeld
Auch beliebt
In Mösern bei Seefeld in Tirol gibt es sie wirklich – die Friedensglocke. Sie wurde für einen guten Zusammenhalt der Länder des Alpenbogens errichtet und läutet täglich um 17 Uhr. Die zugleich größte Glocke Tirols steht an einem besonders schönen Platz mit Blick auf das Inntal. Genauso schön ist die leichte, familientaugliche Wanderung dorthin – sie führt durch den Wald bei Mösern und rund um den Möserer See. Sieben Stationen regen unterwegs zu Besinnung und Naturerleben ein.
Die Tour im Detail
3. Der Romedius-Pilgerweg
Der Romedius-Pilgerweg wurde erst 2014 eröffnet, er führt aber über Tausend Jahre alte Pfade – und auf den Spuren eines Heiligen! Der Legende nach soll der heilige Romedius als Adeliger sein gesamtes Vermögen verschenkt haben, um über die Berge nach Rom zu pilgern. Den Weg retour machte er sich einfacher, da ritt er nämlich auf einem Bären.
Der Romediusweg ist nur etwas für Bergwanderer mit guter Kondition – auf den 12 Tagesetappen vom Romdiuskirchl in Thaur in Tirol bis nach San Romedio im Trentino müssen jeweils bis zu 1.300 Höhenmeter bewältigt werden – vergütet wird die Anstrengung mit imposanten und einsamen Landschaften.
Infos: Romedius Pilgerweg
Mehr zum Romediusweg
4. Dolomiten: Auf den Spuren des 1. Weltkriegs
In den Dolomiten – insbesondere zwischen der Marmolata und der Sextner Rotwand – stößt man immer wieder auf Spuren des Ersten Weltkriegs. Unvorstellbar, dass diese prächtige Gebirgslandschaft von 1915 bis 1917 zu den blutigsten Frontlinien gehörte.
Besonders die berühmten Drei Zinnen und ihre Umgebung waren heftig umkämpft.
Um die Drei Zinnen
Das Freilichtmuseum Bellum Aquilarium auf der Sextmer Rotwand (2.050 m) zeigt Spuren des Gebirgskriegs. So kommst du hin:
5. „Weg der Liebe“ am Millstätter See
Vorausgesetzt es steht kein Beziehungskrach vor der Tür, kann dieser Wanderweg tatsächlich ein Hort des Friedens sein. Auf dem Weg der Liebe laden zwischen Alexanderhütte und Granattor in den Kärntner Nockbergen sieben Holzbänke und Bücher dazu ein, innezuhalten und sich über die Liebe Gedanken zu machen. Stets mit prächtigem Ausblick über den Millstätter See.
Die Tour im Detail
6. Klein-Tibet im Zillergrund
Im Zillertal ist ein kleines Tibet verborgen – und wer es findet, wird diesen Ort so schnell nicht mehr vergessen. Man muss zum hintersten Winkel des Zillergründl-Stausees wandern um ihn zu besuchen. Dort, auf der einsamen und wunderschönen Hohenau Alm, weiden Rinder und Ziegen nebst Gebetsmühlen und tibetischen Fahnen.
Von der Hüttenterrasse genießt man einzigartige Blicke auf die Zillertaler Alpen und den See. Wenn hier nicht Friede ins Herz einzieht, wo sonst?
Die Tour im Detail