Bergportrait: Alphubel (4.206 m)
Foto: mauritius images / Bernd Römmelt
Der Alphubel in der Walliser Allalingruppe mag mittlerweile gut erschlossen sein, dem Rummel rund um das Skigebiet Saas-Fee muss man sich aber nicht zwangsläufig aussetzen. Wir stellen euch den Alphubel im Detail vor und verraten unter anderem, was der Vater von Virginia Woolf mit diesem Berg zu tun hatte.
Höhe und Lage
Der Alphubel ist 4.206 m hoch und liegt im Kanton Wallis in der Allalingruppe. Er ist ein Berg mit zwei Gesichtern: Von Osten wirkt er beinahe etwas langweilig und präsentiert sich als unaufgeregter Schneebuckel. Von Westen hingegen zeigt er sich als wilder Felsberg mit schroffen Wänden und Gratpfeilern. Erst bei näherem Hinsehen entpuppt sich auch die vermeintlich fade Ostseite als durchaus ernstzunehmende Herausforderung, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Spalten im Feegletscher.
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Wie einige andere hohe Berge in der Allalingruppe ist auch der Alphubel durch eine Bergbahn erschlossen worden: Man kann sowohl mit der Seilbahn auf die Längfluh fahren als auch mit der Tunnelbahn (Métro) zum Mittelallalin, wo es allerdings keine Nächtigungsmöglichkeit gibt, sodass ein frühes Aufbrechen gen Gipfel über diese Route nicht möglich ist. Folglich empfiehlt sich der Anstieg über die „alte“ Route von Längfluh mit Abstieg über das Feejoch zur Métro.
Geschichte
Der Alphubel wurde erstmals am 9. August 1860 durch die Briten Leslie Stephen und T.W. Hinchliff unter Führung der Schweizer Melchior Anderegg, Peter Perren und Franz Andenmatten bestiegen. Sie erreichten den Gipfel aus Täsch über das Alphubeljoch und den Südostgrat – also über jenen Anstieg, der auch heute noch zur klassischen Route all jener zählt, die den Alphubel seilbahnfrei besteigen wollen. Der damals 28-jährige Theologe Leslie Stephen war übrigens der Vater von Virginia Woolf und Vanessa Bell und darüber hinaus Autor des Buchs „The Playground of Europe“, das sich kritisch mit der Erschließung der Alpen auseinandersetzt und bald zu den Klassikern der Bergsteigerliteratur zählte. Stephen erahnte darin die Entwicklung des Alpinismus hin zum kommerziellen Bergtourismus.
Der Alphubel im Überblick
Höhe: 4.206 m
Lage: Allalingruppe / Walliser Alpen
Talort: Saas-Fee oder Täsch
Stützpunkt: Berggasthaus Längfluh (von Saas-Fee) oder Täsch-Hütte (von Täsch)
Erstbesteigung: 1868
Touren
Die klassische Route führt aus Saas-Fee auf einer alten Mittelmoräne des Feegletschers unter der Bahn hinauf zum Spielboden beziehungsweise zur Mittelstation der Seilbahn und weiter hinauf zur Bergstation, wo sich auch das Berggasthaus Längfluh befindet. Von Längfluh führt der Gipfelanstieg über den Feegletscher zunächst in südsüdwestlicher und dann in südlicher Richtung unter der gewaltigen Felsmauer entlang zu den steiler werdenden Osthängen, ehe man auf rund 4.000 m auf das weitgespannte Gipfelplateau und bald darauf zum höchsten Punkt gelangt.
Der Abstieg folgt zunächst dem Normalweg nach Osten bis unter den obersten Steilhang, von wo aus dann nach Süden ins Alphubeljoch gequert und auf den markanten Feechopf (3.888 m) aufgestiegen wird. Am Grat entlang gelangt man schließlich ins Feejoch und von dort auf der zumeist ausgetretenen Karawanenstraße hinunter zur Métro am Mittelallalin.
Weitere Anstiege führen entlang der Erstbesteigerroute von Westen über die Täsch Hütte und den Südostgrat (die „Eisnase“) hinauf auf den Gipfel oder über den Westgrat von der Täsch Hütte oder den Nordgrat vom Mischabeljoch.
Tourentipp
Alphubel
Fun Fact
Der deutsche Fotograf, Maler und begeisterter Bergsteiger Albert Siebenmorgen (1894-1978) bestieg noch mit 80 Jahren den Albhubel.
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