Bergportrait: Hasenöhrl (3.257 m)
Das Hasenöhrl, in Italien auch bekannt als l'Orecchia di Lepre, baut sich hoch über dem Vinschgau auf und bietet vom Gipfel eine traumhafte Aussicht über das Tal. Obwohl es sich bei dem Dreitausender in der Ortlergruppe um einen Gletscherberg handelt, kann er über verschiedene Wege eisfrei bestiegen werden.
Höhe und Lage
Das 3.257 m hohe Hasenöhrl befindet sich in den Ortler-Alpen in Südtirol und bildet den östlichsten Gipfel des Marteller Hauptkamms. Von Norden aus erscheint der Dreitausender als flache, von Firn bedeckte Kuppe. Er ist einfach zu erreichen und gilt als leichter Aussichtsgipfel, der besonders gerne vom nördlich gelegenen Vinschgau und vom südlich gelegenen Ultental aus bestiegen wird. Die verschiedenen Grate, die sich nach Nordosten, Süden und Westen ziehen, bieten zahlreiche Möglichkeiten, auf den Gipfel zu gelangen. Im Winter stellt, das Hasenöhrl ein beliebtes Ziel für Skitourengeher dar. Das Hasenöhrl liegt zudem im Nationalpark Stilfser Joch und ist damit unter Schutz gestellt.
Geschichte
Das Hasenöhrl wurde erst am 17. August 1895 durch den Erfurter Alpinisten Alexander Burckhardt von Gand bei Martell aus touristisch erstbestiegen, auf dessen Kappe auch zahlreiche weitere Erstbesteigungen von weniger namhaften Bergen gehen. Die große Ortleralpen-Erschließung erfolgte eigentlich bereits 30 Jahre davor. Man nimmt an, dass das Hasenöhrl für die Alpinisten der damaligen Zeit nicht interessant genug war. Burckhardt war allerdings nicht der erste Mensch auf dem Gipfel – oben angekommen fand er zwei Steinmänner vor, die schon im Rahmen der Landesvermessung dort aufgebaut wurden. Zur Zeit der touristischen Erstbesteigung Burckhardts waren auch schon Anzeichen der Gletscherschmelze zu erkennen.
Beliebt auf Bergwelten
Heute noch kommt man während des Aufstiegs an einem langen Waalweg mit einem Aquädukt vorbei, der Ende des 18. Jahrhunderts von Bergbauern errichtet wurde, um Wasser auf die Tarscher Seite umzuleiten.
Das Hasenöhrl im Überblick
Höhe: 3.257 m
Lage: Ortler-Alpen
Stützpunkt: Neue Kuppelwieser Alm
Erstbesteigung: 17. August 1895
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Tour
Vom Parkplatz bei der Neuen Kuppelwieser Alm geht es über den aufgestauten Arzkarsee und das Latscher Joch, wo Überreste des Tarscher Jochwaals zu sehen sind, zur Blauen Schneid. Sie stellt den Gratanstieg zum Gipfel dar, den man nach ca. 6,5 Stunden erreicht.
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Gut zu wissen
Eine weitere Route führt von Latsch über die Tarscher Alm auf das Hasenöhrl. Der Sessellift, der auf die Alm führt, war kurzfristig geschlossen, da sich die Gemeinde gegen den Bau eines großen Skigebiets entschieden hat. Seit 2014 ist er im Sommer allerdings wieder in Betrieb.