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Bergportrait: Liskamm (4.527m)

Regionen

2 Min.

29.03.2021

Foto: mauritius images / Markus Thomenius / Alamy

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Der Liskamm ist 4.527 m hoch und liegt im zentralen Walliser Grenzkamm an der Grenze von Italien und der Schweiz. Sein gewaltiger Grat ist berüchtigt: Über fünf Kilometer lang, stark überwechtet, begrenzt von einer eisgepanzerten Nordostwand. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor.

Höhe und Lage

Der Liskamm ist im Besitz von gleich zwei selbstständigen Gipfeln: Dem Ost- (4.527 m) und dem etwa einen Kilometer entfernten Westgipfel (4.479 m). Er liegt im zentralen Walliser Grenzkamm – östlich des Matterhorns – an der Grenze von Italien und der Schweiz. Der Liskamm ist berüchtigt, sein Ruf allein schon wegen der starken Überwechtungen finster: Der gewaltige Grat bringt es auf satte fünf Kilometer Länge.

Darunter: eine eisige, über 1.000 m hohe Nordostwand und der spaltige Grenzgletscher. Trittsicherheit und alpine Erfahrung sind zwingende Voraussetzung für die Begehung. Dafür steht man dann aber auch auf einem der schönsten Eisgipfel der Alpen.


Geschichte

Erstmals wurde der Ostgipfel am 19. August 1861 durch sechs Schweizer Bergführer und acht englische Touristen über den Südostgrat bestiegen. Drei Jahre später glückte die Überschreitung von Westen nach Osten unter der Führung von Jakob Anderegg und Franz Biner. Sie begleiteten den britischen Historiker Sir Leslie Stephen, übrigens auch Vater von Schriftstellerin Virginia Woolf, und Edward Buxton.


Der Liskamm im Überblick:

  • Höhe: 4.527 m

  • Lage: Zentraler Walliser Grenzkamm

  • Talort: Alagna (Piemont, Italien) oder Täsch (Wallis, Schweiz)

  • Stützpunkt: Rifugio Gnifetti (3.647 m), Rifugio Quintino Sella (3.585 m) oder Mantova Hütte (3.498 m)

  • Erstbesteigung: 1861


Touren

Den Zustieg aus Alagna im Piemont kann – und sollte – man sich erleichtern. Andernfalls gilt es stattliche 2.500 Höhenmeter bis zum Gipfel zu bewältigen. Mit der Kabinenbahn fährt man daher zur Bergstation Passo Salato auf 2.864 m auf, spart sich einiges an vertikalem Anstieg, und nächtigt im Rifugio Gnifetti (3.647 m) – auch zwecks Akklimatisation. Der Gipfelanstieg über den Normalweg erfolgt dann am nächsten Morgen zunächst analog zur Signalkuppen-Tour, nämlich in nordöstlicher Richtung über den Gletscherboden hinauf ins Lisjoch.

Nun steigt man über die Firnschneide hinauf zum Ostschulter-Gipfel und quert den Grat nordseitig zum Gipfelaufbau. Es geht steil weiter hinauf zum Südgrat und schmal auf Fels und Firn hinauf zum Gipfel auf 4.527 m. Der Gipfelblick ist gewaltig: Er umfasst die ganze Parade der Monte-Rosa-Gipfelwelt.

Alternativ dazu kann man die Überschreitung auch aus der Schweiz angehen: Vom Matterhorn-Terminal in Täsch über das Rifugio Quintino Sella (3.585 m), den Felikgletscher und die Punta Perazzi zum Felikhorn. Von hier gelangt man über den Rücken zum Südwestgrat des Liskamms und in weiterer Folge auf den West- sowie den Ostgipfel. Abgestiegen wird zunächst ins Lisjoch und danach zur Mantova-Hütte (3.498 m).

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Tourentipp: Liskamm-Überschreitung

Schritt für Schritt dem Liskamm entlang mit Blick auf die Parrotspitze, Signalkuppe usw.
Liskamm Überschreitung
Berg- und Hochtouren · Aostatal

Liskamm Überschreitung

ZSMittel7:00 h9,6 km4.527 m

Gut zu wissen

1921 verwandelte sich der Liskamm in eine Filmkulisse. Hier wurde der Stummfilm „Im Kampf mit dem Berge“ von Bergfilm-Pionier Arnold Fanck gedreht, der die Besteigung des Viertausenders durch die Skiläufer Hannes Schneider und Ilse Rohde dokumentiert.