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Bergwelten trauert um Robert Renzler

Aktuelles

1 Min.

22.05.2023

Foto: Elias Holzknecht

von Klaus Haselböck

Am 20. Mai 2023 stürzte Robert Renzler an der Stafflacher Wand tödlich ab. Der Tiroler war langjährig Generalsekretär des Alpenvereins, ein vehementer Naturschützer und ein besonderer Freund des Bergwelten-Magazins seit der ersten Stunde.

Die Nachricht vom Tod des 67-jährigen Tirolers – er war beim Abseilen in einem Klettergebiet nahe Steinach am Brenner gestorben – löste tiefe Betroffenheit in der Bergwelten-Redaktion aus: Man konnte als Bergsteiger gar nicht besser ausgebildet und erfahrener sein als Robert Renzler. Den Bergen hatte er sein Leben verschrieben und viele Menschen für sie begeistert. Für den Erhalt der Berge und deren maßvolle Nutzung brachte er all seinen Idealismus, seine Geduld und seine Kompetenz in seine Arbeit als Generalsekretär des Alpenvereins ein. So hat er beispielsweise die Mitglieder-Versicherung eingeführt, die Geschichte des Alpenvereins aufarbeiten lassen und Klettern zum Schulsport gemacht. Ihm gelang es, die Jugend einzubinden und 2002 in der „Tirol Deklaration“ die Ethikgrundsätze des Bergsteigens erstmals zu definieren.

Einmal mehr verband Robert Renzler hier berufliche mit persönlichen Anliegen: Der Bergführer und exzellente Allroundalpinist war selbst an den großen Wänden und an den hohen Bergen der Welt unterwegs und wusste, dass es im Alpinismus immer um Haltung geht, die auch den nächsten Generationen unverfälschtes Bergerlebnis ermöglicht. Mit dem Wissen um die Verletzlichkeit der Berge kämpfte Robert Renzler vehement um den Erhalt der alpinen Landschaften: „Die Natur vor dem überbordenden Erschließungswillen zu schützen war sehr aufreibend, aber auch sehr befriedigend – wenn uns etwas gelungen ist“, blickte er anlässlich seiner Pensionierung im Bergwelten-Interview zurück.

Der persönliche Bezug zur Redaktion war immer stark, weil Robert vom Start weg an das „Projekt Bergwelten“ glaubte. Die Entstehung des Magazins unterstützte er mit Ideen in der für ihn typischen Manier: Visionär und immer für Argumente zugänglich, freundlich und klar in seinen Worten, kompetent und stets mit Handschlagqualität. Dank ihm bekam Bergwelten mit dem Alpenverein von der Gründung weg den idealen Partner zur Seite gestellt.

Mit Robert verlieren wir nicht nur einen Mentor, sondern vor allem einen hochgeschätzten Gesprächspartner und wunderbaren Menschen. Die Gedanken der Geschäftsführung und der Redaktion sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie, dem Alpenverein und seinen Weggefährten.