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Dariadaria: „Draußen kann ich abschalten"

Menschen

3 Min.

18.05.2016

Foto: Harling&Darsell

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von Mara Simperler

Madeleine Alizadeh, alias Dariadaria, gehört zu Österreichs erfolgreichsten Bloggerinnen. Uns hat sie ihren liebsten Bergplatz verraten, was man als Veganerin auf den Berg mitnimmt und weshalb sie fast immer am Weg bleibt.

Wann warst du zum letzten Mal am Berg?
 
Ich war gerade Skifahren am Pitztaler Gletscher. Im Wienerwald bin ich oft und im Dezember war ich am Watzmann unterwegs, wo ich zur Eiskapelle gegangen bin.
 
Bist du in den Bergen lieber alleine oder gemeinsam unterwegs?
 
Am Berg eher gemeinsam, schon aus Sicherheitsgründen. Abgesehen davon bin ich draußen auch gerne alleine unterwegs. Oder mit meiner Hündin Mala. 
 
Ist sie der perfekte Begleiter?
 
Ja. Sie ist klein, geformt wie eine Wurst und wird schnell müde. Das ist praktisch, weil man so selbst sein Tempo drosselt und nicht sofort erschöpft ist.

Gehst du auf den Berg um die Natur zu erkunden – oder dich selbst?
 
Ich würde sagen, beides. Ich sitze beruflich und auch privat viel vor dem Computer oder bin über das Handy in sozialen Netzwerken aktiv. Da ist draußen sein für mich die perfekte Möglichkeit, komplett abzuschalten. Als Fotografin finde ich die Natur auch von einem ästhetischen Gesichtspunkt aus toll.
 
Hast du eine Lieblingshütte?
 
Als Kind war ich mit meinen Eltern auf der Goiserer Hütte im Salzkammergut. Damals habe ich immer Malakoff-Torte oben gegessen. Jetzt lebe ich vegan, das wäre also nichts mehr für mich. Aber ich würde gerne bald wieder auf die Hütte fahren.
 
Was kommt in die Jausenbox, wenn man vegan am Berg unterwegs ist?
 
Ich mache meistens Wraps oder Sandwiches mit Hummus oder Avocadoaufstrich und Kichererbsen. Oder ich nehme Tabouleh oder einen Quinoa-Salat mit. Außerdem habe ich immer Nüsse dabei und Cliff Bars.
 
Was darf in deinem Wanderrucksack auf keinen Fall fehlen?
 
Ich hab immer eine Isolationsschicht dabei, die Nano Puff von Patagonia, die man klein zusammenpacken kann, und eine Regenhaut. Und natürlich meine Kamera.

Bist du schon mal in Bergnot geraten?
 
Nein, aber ich hatte in meiner Jugend einen Skiunfall und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Ich bin auf den Rücken gefallen und habe mir das Brustbein gebrochen. Das schlimmste war, dass ich meine Beine nicht bewegen konnte. Da dachte ich kurz, ich sei querschnittsgelähmt. Aber der Genesungsprozess ist dann sehr schnell gegangen.
 
Was war die höchste Stelle, auf der du gestanden bist?
 
Ich denke, das war der Pitztaler Gletscher – der liegt auf über 3.400 Meter. Da ich Höhenangst habe, sind ausgesetzte Gipfel nichts für mich. Ich brauche immer einen Felsen, hinter dem ich mich verstecken kann, an der Klippe stehen ist nichts für mich. Aber wenn man etwas macht, was man mag, ist die Angst meistens nicht so groß. Schlimmer ist es für mich, mit dem Auto auf ausgesetzten Bergstraßen zu fahren.
 
Wann hast du zuletzt eine Nacht unter freiem Himmel verbracht?
 
Vorletzten Sommer war ich in Schweden Campen. Es war so heiß im Zelt, dass ich draußen geschlafen habe. Es gab tausende Sterne – aber auch tausende Gelsen.
 
Welcher Weg ist schöner – bergauf oder bergab?
 
Bergauf. Bergab ist für die Knie nicht so angenehm.

Was ist dir wichtiger – der Gipfel oder der Weg?
 
Am Weg lernst du mehr über dich selbst. Also der Weg.
 
Was ist deine Lieblingsregion?
 
Ich finde den Nationalpark Berchtesgaden toll – den Königssee und den Obersee.
 
Was macht den Berg zum Berg?
 
Berge sind etwas unglaublich imposantes. Ich mag schroffe Berglandschaften, die einschüchtern. Da stehst du vor Riesengebilden, die so viel länger als wir da sind und die viel länger da sein werden. Da merkst du, wie unwichtig du bist. Und wie du verschwinden  oder verschluckt werden kannst in der Natur. Das finde ich beeindruckend.
 
Folgst du den Wegweisern oder gehst du lieber Abkürzungen?
 
Ich bleibe eher am Weg. Wenn ich mich abenteuerlich fühle, nehme ich Abkürzungen – aber nur, wenn ich weiß, dass sie auf den Weg zurückführen. Ich habe mich noch nie verirrt. Das kann auch daran liegen, dass mir meine Mama früher immer Schauergeschichten erzählt hat von Leuten, die dabei verunglückt sind. Das hat sich eingeprägt.
 
Als technik-affiner Mensch – benutzt du Navi-Apps oder die gute alte Wanderkarte?
 
Ich präge mir den Weg vorher ein. Die Routen, auf denen ich normalerweise unterwegs bin, sind ohnehin alle beschildert. Aber ich habe eine App, Photopills, die ich für Shootings immer wieder verwende. Darin bekommst du alle möglichen Informationen für das perfekte Foto – Sonennstand, Mondstand und sogar, wo die Milchstraße zu sehen sein wird.
 
Wohin geht die nächste Reise – ans Meer oder in die Berge?
 
Sowohl als auch. Es geht nach Island und auf die Faröerinseln.

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