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Dem Genuss auf der Spur

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2 Min.

23.03.2023

Foto: Schweiz Tourismus

Nicht auf jeder Wanderung muss ein Gipfelsieg im Mittelpunkt stehen. Manchmal sind es gerade die kleinen Dinge, mit denen uns die Bergwelt verzaubert. Wir verraten dir zwei Touren in den Schweizer Alpen, bei denen der Genuss an erster Stelle steht.

Das die Schweiz wundervolle Berge, glasklare Seen und ein perfekt ausgebautes Wandernetz besitzt, ist allgemein bekannt. Doch auch kulinarisch ist die bergige Alpennation ein Schlaraffenland, das es von Ort zu Ort neu zu entdecken gibt. Denn neben typischen nationalen Gerichten stehen vor allem regionale Spezialitäten auf dem Menuplan. Wir stellen euch zwei Wanderungen – im Wallis und im Jura – vor, bei denen der Genuss und das Naturerlebnis großgeschrieben wird.


1. Die Geheimnisse der Walliser Wildkräuter

Im Herzen des Walliser Chablais liegt die Region Dents du Midi. Das Gebiet an der Grenze zu Frankreich hat seine eigenen Gesetze. Hier re­giert die Natur. Und es ist das Reich von Guillaume Besson. Der Walliser kennt die Wildkräuter der Region so gut wie kaum ein anderer.


Der mit den Kräutern tanzt

Um mehr über sie und ihre kulinarische oder medizinische Verwendung zu erfahren, kann man sich mit ihm auf Kräuterwanderung begeben. Da geht es bergauf und bergab, vorbei an Wiesenbärenklau, Schafgarbe und Weidenröschen, die die Alpwiesen mit einem violetten Schleier über ziehen. Hebt man den Blick einmal vom Boden, fesseln die 3.000 Meter hohen Gebirgszüge das Auge. Besonders imposant: Die drei Kilometer lange Gebirgskette der Dents du Midi mit ihren sieben beinahe gleich hohen Gipfeln – das Wahrzeichen der Region.

Mit meiner Arbeit möchte ich aufzeigen, was unsere Natur alles für uns bereithält – medizinisch oder kulinarisch. Das ist mein Vermächtnis.


Für alles ist ein Kraut gewachsen

Auf dem Grat über Champéry erklärt Guillaume die Besonder­heiten von Wacholder: Er sei ein Uni­versalheilmittel gegen alle Beschwer­den, die durch mangelnde Wärme auftreten. Die getrockneten Beeren machten munter und wach. Aus den unterwegs gesammel­ten Blüten und Kräutern wird später gemeinsam ein Abendessen zuberei­tet. Es gibt verschiedene Kräuterpes­tos, Käse, der mit Kümmel gewürzt wird, und ein Schlückchen Enzian­wein – der perfekte Rahmen, um das neue Wissen zu verinnerlichen und zu genießen.


2. Der Ruf des wilden Westens

Wild, rau und echt ist der Berner Jura. Wer hier wandert, bekommt die Magie der Region mit voller Kraft zu spüren. Besonders komprimiert erlebt man dies auf dem Chemin de Montoz. Auf dem hügeligen Plateau wandert man durch ursprüngliche Landschaften. Berggasthöfe – sogenannte Métaires – laden zum Verweilen und Speisen ein. Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben.


Die Route im Detail

Die Orientierung auf dem Chemin de Montoz ist denkbar einfach: Die Wege auf dem hügeligen Plateau sind gut ausgeschildert und auch für ungeübte Wanderer ein Genuss. Die Tour beginnt in Untergrenchenberg und führt über die Montoz-Kette nach Tavannes. Dabei geht es vorbei an verstreut liegenden Bauernhöfen und knorrigen Bäumen, über offene Weiden mit glücklichen Kühen. Viele Bauern setzen hier noch auf Mutterkuhhaltung. Dabei bleibt das Kalb nach der Geburt bei seiner Mutter. Zu fressen bekommt es hauptsächlich Muttermilch, später Gras und Heu. Die faire Zucht wird im Jura mit viel Herzblut praktiziert.


Die Tour im Überblick

  • Start: Untergrenchenberg

  • Ziel: Tavannes

  • Höhenmeter: 360 Meter bergauf und 900 bergab

  • Dauer: 4 Stunden 45 Minuten

  • Schwierigkeit: mittel


Zu Gast bei echten Menschen

Die Krönung der Tour bildet die Einkehr in einem der verstreut liegen­den Bauernhöfe, die im Jura Métairies genannt werden. Hier werden Gäste auf traditionelle Art und Weise und mit einfachen, aber schmackhaften Gerichten bewirtet – nach einer Wan­derung genau das Richtige. Die Gastwirte leben im Rhythmus der Natur und stellen zum Teil auch ihren eigenen Käse her, etwa den für die Region so typischen Tête de Moine. Für Besucher zaubern sie aus regionalen Zutaten Rösti, Fondue oder ein Fleisch­-Käse­-Plättli. So werden nicht nur die Energie­reserven wieder aufgefüllt, sondern auch kulinarische Erinnerungen an diese einzigartig ursprüngliche Region geschaffen.