Die Hüttenwoche beginnt! Per E-Auto in die Dolomiten
Die Bergwelten Online-Redaktion verbringt diese Woche auf der Schlüterhütte in den Südtiroler Dolomiten. Für die Anreise hat sie sich bewusst für ein Elektro-Auto entschieden. Wie es ihr bei der umweltschonenden Anreise ergangen ist, lest ihr hier.
In der Bergwelten Online-Redaktion müsste man arbeiten: Wir flüchten diese Woche vom stressigen Stadt-Alltag in die unberührte Naturkulisse der Südtiroler Dolomiten. Allerdings beginnt diese Flucht nicht mit Wanderromantik, sondern mit einer ordentlichen Brise Science-Fiction. Denn für die rund 560 Kilometer von unserem Wiener Büro ins Villnößtal haben wir uns für ein umweltschonendes E-Auto, den futuristischen Audi e-tron 55 Quattro, entschieden.
Doch wo wird dieses Straßen-Spaceshuttle in Galaxisblau, in dessen unendlichen Weiten unsere Ausrüstung locker Platz hat, eigentlich getankt? Natürlich gar nicht! Es wird mit Strom aufgeladen. Die CCS-Ladebuchse würde man ohne Vorwissen wohl selbst in Millionen Lichtjahren nicht finden. Ein sanfter Knopfdruck am linken Kotflügel lässt die von außen nicht sichtbare Klappe elegant hinabgleiten wie eine kleine Cabrio-Abdeckung.
Mit dem Audi e-tron rollt es sich ungemein komfortabel und vor allem fast geräuschlos Richtung Süden. Doch es gibt auch Herausforderungen zu bewältigen. Während man mit einem herkömmlichen Benziner mit einer Volltankung locker über die italienische Grenze kommt, beträgt die Reichweite des vollgeladenen E-Autos knapp 300 Kilometer. Da die E-Ladestationen (noch) nicht aus dem Boden sprießen wie Tankstellen, sollte man seine Ladestopps vor der Reise – etwa per App – gut einplanen. Damit uns auf der „Strada del sole“ auch sicher nirgendwo der Saft ausgeht, legen wir insgesamt drei Ladestopps ein, den ersten bereits vor Salzburg. Wir brauchen jeweils rund 30 Minuten, um das Auto auf rund 80 Prozent aufzuladen. Und wir lernen: es gibt eine Vielzahl von Ladestationen mit sehr unterschiedlichen Ladeleistungen. Und: Schnellladestationen mit 150 kW Ladeleistung sind häufig besetzt.
Geräuschlos ins Wanderparadies
Mit einem E-Auto verreisen sollte also nur, wer es nicht besonders eilig hat. Doch es fördert die Entschleunigung, nach der wir uns doch eigentlich sehnen. Mit einem Preis von 8 Euro pro Ladung fährt es sich mit Strom auch deutlich günstiger, als mit fossilen Treibstoffen. Seine ganze Stärke spielt der Audi e-tron auf der Forststraße hinauf zur Gampenalm aus. Es macht einfach Sinn, sich in dieser friedvollen Naturkulisse mit einem Gefährt fortzubewegen, dass außer dem Knirschen des Schotters kaum Geräusche von sich gibt – und jene Umwelt schont, die wir in den kommenden Tagen wandernd erkunden wollen.
Und damit legen wir schon am Ankunftstag los! Von der Gampenalm steigen wir zu Fuß zur traditionsreichen Schlüterhütte auf 2.306 m hoch. Immerhin 250 Höhenmeter – oben geht uns nach diesem Kaltstart ordentlich „die Pumpe“. Hüttenwirt Martin weiß freilich, was den Durst am besten zu löschen vermag: Südtiroler Zirben- und Enzianschnaps.
Bei Schlutzkrapfen, Spaghetti mit einem herzhaftem Gupf Butter oben drauf, einer Riesenportion Spiegeleier mit Speck und einem herrlichen Kaiserschmarrn mit Apfelmus kommen wir in der urgemütlichen Stube endgültig wieder zu Kräften. Unser Verdauungsspaziergang vor die Hütte lässt uns ein überwältigendes Dolomitenpanorama samt aufsteigendem Fast-Vollmond bestaunen. Keine Frage: diese Gegend wollen wir erkunden! Bleibt dran – wir melden uns in den kommenden Tagen regelmäßig.
Unterwegs mit dem E-Auto – Gut zu wissen:
- Kosten: 8-10 Euro pro voller Ladung
- Zahlungsart: e-tron Charging Karte
- Ladestationen: Sind per App auffindbar. Wir empfehlen folgende Apps: PlugShare, Ionity.
- Ladedauer: circa 30 Minuten auf 80 Prozent (Schnellladestation).
- Strom sparen: Auf sportliche Fahrweise verzichten, Klimaanlage ausschalten, viel bremsen.