Getestet von Valentin

Die Outdoor-Uhren POLAR Grit X Pro und SUUNTO 9 Peak

Ausrüstung & Technik • 21. Februar 2023 •
2 Min. Lesezeit

von Gerald Valentin

Ob für genussvolle Wanderungen, eine Skitour oder intensives Trailrunning – eine GPS-Uhr mit Herzfrequenzmessung und Barometer ist vielseitig einsetzbar. Bergwelten-Ausrüstungsexperte Gerald Valentin war mit der POLAR Grit X Pro und der SUUNTO 9 Peak unterwegs und berichtet über seine Erfahrungen.

Multifunktionale Outdoor-Uhren: POLAR Grit X Pro und SUUNTO 9 Peak

Um es gleich vorwegzunehmen, die Uhren der finnischen Hersteller Polar und Suunto präsentieren sich äußerlich ziemlich unterschiedlich. Im Gebrauch sind die Differenzen nicht mehr so ausgeprägt und es ist fast Geschmacksache, für welches Modell man sich entscheidet.

Die Polar Grit X Pro verkündet schon von der Ferne „Seht her, hier bin ich!“. Mit 47 mm Durchmesser und 13 mm Höhe ist sie am Handgelenk nicht zu übersehen, die Nähte am Lederarmband verstärken den kraftvollen Auftritt. Das wasserdichte Gehäuse entspricht dem Militärstandard, das Glas aus synthetisch hergestelltem Saphir ist fast so hart wie ein Diamant.

Pompöser Auftritt

Über das globale Navigationssatellitensystem (GNSS) kann die Grit X Pro Signale von vier Satellitensystemen empfangen und damit die eigene Position berechnen. Die Wegführung ist über das Display der Uhr möglich, einfacher geht es über die Polar Flow-App. Da in der Basiskarte keine Wege verzeichnet sind, ist die App für den Bergsport nur bedingt geeignet.

Der barometrische Höhenmesser und der Kompass sind die Features, die Outdooruhren von Fitnessuhren unterscheiden. Die Pulsmessung funktioniert über das Handgelenk, alternativ kann die Uhr mit einem Brustgurt gekoppelt werden. 130 Sportmodi sind auf der Uhr vorprogrammiert. In der Flow-App können die Daten übersichtlich ausgewertet werden.

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Die Bedienung der Grit X Pro erfordert etwas Übung und erfolgt über fünf Knöpfe sowie einen etwas trägen Touchscreen. Dem Display fehlt es etwas an Brillanz, zudem nutzt es nur 30 mm der 40 mm großen Glasfläche – trotzdem ist der Inhalt gut abzulesen. Beim Akku verspricht der Hersteller eine 40-stündige Laufzeit mit GPS- und Herzfrequenzmessung. In der winterlichen Realität war nach der zweiten Skitour ein Wiederaufladen notwendig.

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Stylischer Minimalismus

Trotz minimalistischen Designs kann die Suunto 9 Peak in punkto Robustheit mit der Grit X Pro mithalten. Das Gehäuse ist deutlich dünner und findet unter jedem Ärmelbund Platz. Mit Lederarmband macht das stylische Teil sogar beim Candlelight-Dinner eine gute Figur.

Für die Herzfrequenzmessung am Handgelenk wird Licht ausgesendet, welches an den Blutgefäßen in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt unterschiedlich stark reflektiert wird. Ein optischer Sensor misst die Reflexion und in weitere Folge berechnet ein Prozessor den Puls. Die elektro-optische Herzfrequenzmessung ist sehr empfindlich und wird z.B durch gebräunte Haut oder schnelle Handbewegungen verfälscht. Wer es genau wissen will, verwendet daher – egal welche Uhr man trägt – für die Herzfrequenzmessung einen Brustgurt. Ähnlich verhält es sich bei der Messung von Blutsauerstoff, eine weitere Funktion der Suunto 9 Peak.

Bei der fast intuitiven Bedienung setzt Suunto auf eine Kombination von drei Knöpfen und einem 30 mm großen Touchdisplay. Die Schrift präsentiert sich etwas schärfer, ein größeres Display würde aber auch hier die Lesbarkeit erhöhen. Die Uhr verfügt über mehr als 80 Sportmodi, am anpassbaren Display können die wichtigsten Daten für die jeweilige Aktivität visualisiert werden. Natürlich gibt es auch eine Barometerfunktion, Kompass, Wetterinformationen sowie umfangreiche Navigationsfunktionen. Verbunden mit der Suunto-App werden die Daten automatisch überspielt, Routen können relativ einfach zur Offline-Navigation auf die Uhr übertragen werden. Alpine Wege sind in der Basiskarte dargestellt.

Zur Optimierung der Energieversorgung besitzt die Suunto 9 Peak vier Batteriemodi, in denen die Aufzeichnungsintervalle angepasst werden können. Auch bei dieser Uhr stellt der Hersteller die Haltbarkeit des Akkus zu optimistisch dar, trotzdem ist die Laufzeit höher als bei vergleichbaren Uhren.