Die schönsten Wander- und Bergtouren im Schmirn- und Valsertal
Foto: Christina Schwann / Collage: Bergwelten
von Christina Schwann
Bei Stafflach im Tiroler Wipptal zweigt gegen Osten eine Straße ab, die nach St. Jodok führt. Hier öffnet sich das Schmirn- und das Valsertal, die beide vom 3.476 Meter hohen Olperer dominiert werden. Die beiden Täler sind in ihrer Ursprünglichkeit und Wildheit unübertroffen und gehören dem Kreise der Bergsteigerdörfer an. Christina Schwann, selbstständige Ökologin und unter anderem für das Tourenportal von bergwelten.com tätig, ist in den beiden Tälern besonders gerne unterwegs. Sie verrät uns ihre Lieblingstouren.
Trotz der Nähe zur Landeshauptstadt Innsbruck und einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr durch die Bahnschleifer der Brennerbahn mit Haltestelle in St. Jodok, sind sowohl das Schmirn- als auch das Valsertal über die Jahre hinweg sehr ursprünglich geblieben. Als wertvolle Partner der Initiative „Bergsteigerdörfer“ gehen sie selbstbewusst ihren Weg des sanften Tourismus, setzen auf Wandern und Bergsteigen und im Winter auf Skitouren und Schneeschuhwandern. Als Naturliebhaber genießt man in den Tälern die Ruhe der Berge, findet anspruchsvolle alpine Ziele und traumhafte Ausblicke. Zurück im Tal wartet eine ausgezeichnete Tiroler Küche – unter anderem vom Tiroler Grauvieh – in netten Gasthäusern, die lieber auf Tradition als auf Masse setzen.
1. Peter Kofler Klettersteig am Taleingang
Direkt über St. Jodok und nur wenige Gehminuten von der Bahnhaltestelle entfernt befindet sich der Einstieg in den Peter Kofler Klettersteig an der Stafflacher Wand. Mit einer Schwierigkeit bis C ist er moderat gehalten, so dass man auch die fantastische Aussicht in die beiden Täler bis hin zum Olperer genießen kann.
Peter Kofler Klettersteig – Stafflacher Wand
2. Sonnenaufgangstour auf den Padauner Kogel
Ebenfalls von St. Jodok aus kann man den Padauner Kogel erklimmen. Der Wanderweg folgt seinem breiten Rücken aufwärts, aber oben ankommen, stellt man fest, dass er gegen Osten richtig steil abfällt. Er ist der perfekte Berg für eine kurze Sonnenaufgangstour und bietet eine tolle Aussicht, sowohl in die beiden Täler als auch gegen Westen und Norden bis nach Innsbruck.
Aus St. Jodok auf den Padauner Kogel
3. Die Zeischalm – verstecktes Kleinod im Valsertal
Weit hinten im Valsertal beginnt beim Parkplatz Nockeralm eigentlich die Wanderung auf die Landshuter-Europa-Hütte. Wer aber nicht so weit wandern möchte, dem sei als Ziel die Innere Zeischalm sehr empfohlen. Zuerst am Forstweg, später auf einem schmalen Steig steigt man in das wilde und unberührte Tal auf. Wasserfälle stürzen über die steilen Flanken, Zirben finden selbst an exponierten Stellen noch Halt. Erst weiter oben öffnet sich das Tal und wird flacher. Hier befindet sich die Innere Zeischalm, eine urige kleine umbewirtschaftete Hütte, an der einfach alles für Kleinkunst, Handwerk und Sammlerleidenschaft spricht.
Wer möchte, wandert weiter auf die Landshuter-Europa-Hütte auf 2.713 Meter an der Grenze zu Südtirol.
Wanderung zur Zeischalm vom Valsertal
Landshuter-Europa-Hütte
4. Auf den Olperer
Ebenfalls ganz hinten im Valsertal beginnt der Anstieg auf die Gerarer Hütte. Sie ist idealer Stützpunkt für die Besteigung des höchsten Gipfels des Tales – dem Olperer mit 3.476 Meter. Seine Besteigung verlangt je nach Bedingungen Gletscherausrüstung und am Grat Kletterkentnisse. Wer unsicher ist, sollte einen Bergführer buchen, der am Grat entsprechend sichert.
Apropo Klettern: Auf der Gerarer Hütte nächtigen auch jene, die den Fußsteingrat erklimmen wollen. Nur wenige wagen sich allerdings in die ebenso imposante wie berüchtigte Schrammacher Nordwand.
Auch Weitwanderer trifft man gelegentlich auf der Gerarer Hütte, etwa jene, die am Peter Habeler Weg vom benachbarten Zillertal kommen oder sich auf der Olperer-Randonnée befinden.
Olperer aus dem Valsertal
Die Peter-Habeler-Runde
Die Olperer-Randonnée - Rund um den höchsten Berg am Tuxer Hauptkamm
5. Lärchen und Olpererblick am Sumpfkopf
Von St. Jodok startet man diesmal auf der linken Talseite und wandert immer leicht ansteigend durch den Wald aufwärts. Parallel zum Schmirntal geht es taleinwärts. Die artenreichen Wiesen der hochgelegenen Bauern von Hochgenein lässt man bald hinter sich. Weite Almböden mit Zirben und Lärchen folgen. Vom 2.341 m hohen Sumpfkopf genießt man schließlich einen der schönsten Blicke auf den Olperer.
Von St. Jodok über Hochgenein auf den Sumpfkopf
6. Ramsgrubnersee und Schoberspitzen
Weit hinten in Schmirntal bei Toldern zieht das Wildlahnertal gegen Südosten. Diese tagesfüllende Rundtour führt hinauf in die Ramsgrube mit dem Ramsgrubnersee und weitere auf die Schoberspitzen mit grandioser Aussitzt. Der Abstieg erfolgt über das Steinerne Lamm und durch das Wildlahnertal zurück zum Ausgangspunkt.
Tipp: Nach der Tour sollte man unbedingt im Alpengsthof Kasern einkehren, der nicht nur äußerst schön liegt, sondern auch eine ganz ausgezeichnete Küche bietet.
Wildlahner Rundtour mit Bergsee und Gipfel
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