Die Sieben-Seen-Runde im Südtiroler Ridnaun
Foto: TVB Ratschings
von Peter Righi
Der Südtiroler Touren-Experte Peter Righi ist ein leidenschaftlicher „Grenzgänger“. Eine seiner Lieblingswanderungen im Grenzgebiet zwischen Italien und Österreich führt gleich zu 7 Bergseen. Uns stellt er diese atemberaubend schöne Runde vor.
Eines muss ich zugeben – ich liebe Grenzerfahrungen. Deshalb haben es mir die Täler rund um Sterzing schon immer besonders angetan. Das Zuckerhütl, der Wilde Freiger, das Becherhaus – in meinen jugendlichen Gedankenbildern sind es nicht nur Gipfel und Hütten, sondern Bestandteile von Schmugglergeschichten und Bergbaulegenden aus der Grenzregion zwischen Italien und Österreich.
Die Sieben-Seen-Wanderung ist eine der klassischen Tagestouren im hinteren Ridnauntal. Der Talschluss im weiten Hochtal ist heute ein begehrtes Ferienziel, war aber bis in die 1980er Jahre noch eine aktive Bergbauregion. Die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, das Landesmuseum für Bergbau und die sanierten Bremswege im Hochgebirge erinnern an den Abbau von Zinkblende und Bleiglanz.
Zwischen Müßiggang und Mühen
Obwohl kein Gipfel bestiegen wird, beträgt der im Zuge der Bergwanderung zu bewältigende Höhenunterschied 1.440 m. Die reine Gehzeit von sieben Stunden lässt gewiss keine Zweifel aufkommen, dass es sich um keinen Spaziergang handelt. Die Mühen sind gewiss, doch ebenso der Lohn! Wer sich nicht von See zu See hetzt und sich hie und da eine angenehme Rast am Ufer gönnt, spürt wie wohltuend beruhigend Bergseen auf das Gemüt wirken. Zudem erfrischen sie die müden Glieder.
Die Seen lassen sich in zwei Gruppen zusammenfassen: in die Moarer-Egetseen südlich und die Senner-Egetseen nördlich des Egetjochs. Erstere wirken mit den Dolomiten Moarer Weißen im Rücken und der Weitung nach Süden freundlich und einladend. Die Umrahmung der Senner-Egetseen hingegen ist ernster. Die Zahl sieben ist nicht ganz absolut zu nehmen, denn einige der Seen verlanden.
Die anspruchsvolle Tour führt immer wieder durch schroffes alpines Gelände und erfordert gute Kondition, angemessene Ausrüstung und Trittsicherheit. Wer ihre Mühen auf sich nimmt, kann über kleine und große Naturwunder staunen und wird mit prächtigen Landschaftseindrücken belohnt.
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