Für Skitourengeher: Kraft tanken, aber richtig!
Foto: Dr. Joachim Schiefer
von Andrea Kocher
Das Bewusstsein um gesunde und ausgewogene Ernährung ist im Leistungssport selbstverständlich. Im Breitensport sieht die Praxis dagegen anders aus. Kaum jemand geht nach Ernährungsplan vor, gesunde Rezeptideen sind rar und nur allzu oft kollidiert der kulinarische Genuss mit der Gesundheit. Wir verraten euch, worauf es bei der Ernährung im Rahmen von Wintersport-Aktivitäten zu achten gilt. Inklusive Rezeptideen.
Die Nahrungsaufnahme vor, während und nach der Skitour will wohlüberlegt sein. Sportmediziner Dr. Joachim Schiefer, selbst begeisterter Tourengeher, kann hierzu aus eigener Erfahrung sprechen: „Wer morgens startet, sollte sich mit einem ausgiebigen Frühstück rüsten. Wer erst nach Mittag startet, ist mit einem leichten Mittagessen gut beraten“, so der Experte. Natürlich gilt es auch ausreichend zu trinken. Damit legt man eine gute Basis, betont der Sportmediziner und fasst die Grundsatzregeln zusammen:
- Vor der Belastung keine schwere Mahlzeit einnehmen.
- Gesunde Nahrungsmittel (regionale, schonende und frische Produkte) bevorzugen.
- Im Alltag generell auf eine gesunde und fett- wie fleischarme Kost achten.
- Unmittelbar nach der Belastung die Finger von üppigen Mahlzeiten lassen.
Beim Einkehrschwung will darauf geachtet sein, was man sich servieren lässt. Der Griff zum Salatbuffet lohnt sich ebenso wie die Wahl von Vollkornprodukten mit Gemüse. „Wichtig ist, die Speicher mit hochwertigen Lebensmitteln wieder aufzufüllen“, unterstreicht Dr. Joachim Schiefer. Zur Kompensation des Flüssigkeitsverlustes sind Tees und verdünnte Fruchtsäfte die beste Wahl.
So muss seitens der Sportmedizin der Zeigefinger doch noch öfters in Richtung alkoholischer Getränke erhoben werden. Auch das vielgepriesene Weißbier ist kein Sportlergetränk. Mit dem im „Weizen“ enthaltenen Weißmehl und der Hefe tut man dem ausgepowerten Körper nichts Gutes! Ausnahmen sind erlaubt, denn – wie in so vielen Fragen des gesunden Lebensstils – gilt auch in diesem Fall: Alles mit Maß und Ziel!
Wer nicht leistungsoptimiert für einen Wettkampf trainiert, darf sich natürlich ab und dann eine Ausnahme gönnen. Der Breitensportler ist auch „Genussmensch“: Er möchte sich nach getaner Anstrengung belohnen dürfen. Gutes Essen und einen „ordentlichen“ Durstlöscher darf man sich darum ruhigen Gewissens erlauben.
Dieser Annahme kann sich Christian Haas, Manager der Kitzsteinhorn-Gastronomie, getrost anschließen. In der „Skyline Bar“, einem beliebten Skitouren-Hotspot, wird großer Wert auf gesunde Lebensmittel gelegt, weniger jedoch auf das Gesamtpaket von gesunder Ernährung. So finden sich der Touren-Brunch mit Ham and Eggs, das Weißwurst-Frühstück und die Touren-Pasta auf der Speisekarte und kaum jemand hier am Gletscher will kulinarische Verzichte hinnehmen. „Der Skitourengeher genießt halt nicht nur den Sport, sondern auch das Danach – ganz unter dem Motto: Ich leiste etwas, darum leiste ich mir auch etwas“, sagt Christian Haas.
Gerade an sport-abstinenten Tagen, also in der täglichen Speiseplangestaltung, sollte man darum bestmöglich auf eine gesunde Ernährung achten. Das heißt: Viel Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukte, wenig Fett und Kohlenhydrate bei ausreichender Aufnahme von Flüssigkeit. Damit hat man garantiert nichts falsch gemacht – und darf sich beim Einkehrschwung auf der Hütte ruhigen Gewissens etwas mehr gönnen.
Zum Nackochen
Wir stellen euch zwei Kochideen vor, die sich bestens zur Regeneration nach einer fordernden Skitour eignen. Am besten schmeckt's natürlich, wenn hochwertige und regionale Lebensmittel verwendet werden.
1. Vollkorn-Pasta mit Speck-Sauce
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2. Veganer Gemüse-Linsen-Eintopf
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