Gefahrenmuster: Schneearm neben schneereich
Foto: mauritius images / Chris Warham / Alamy
von Robert Maruna
Beginnen wir gleich mit der wohl wichtigsten Conclusio von Gefahrenmuster 7: Sehr steiles und schneearmes Gelände muss mit allergrößter Vorsicht beurteilt werden, denn dort lassen sich Schwachschichten leichter stören und können so zu einer Lawinenauslösung führen. Warum dem so ist und wieso schneereiche Winter im allgemeinen als lawinensicherer gelten, lest ihr hier!
Gefahrenmuster
Prinzipiell lässt sich Folgendes sagen: Schneearme Bereiche weisen in der Regel einen ungünstigeren Schneedeckenaufbau auf als schneereiche. Der Grund dafür sind die, aufgrund der geringen Mächtigkeit der Schneedecke, vermehrt auftretenden Umwandlungsprozesse. Im Gegensatz hierzu ist der Schneedeckenaufbau während eines besonders niederschlagsreichen Winters weit stabiler, da der Temperaturgradient innerhalb der Schneedecke geringer ist und so die aufbauende Umwandlung verzögert.
Deshalb lassen sich Schneebrettlawinen an schneearmen Stellen auch leichter auslösen, weil die Schwachschichten innerhalb der Schneedecke nicht allzu tief begraben liegen und somit eher durch die Zusatzbelastung eines Wintersportlers gestört werden können. Insofern sind Lawinenauslösungen an Übergangsbereichen von schneearmen zu schneereichen Stellen auch häufig zu beobachten – vor allem im Nahbereich von Geländekanten, Kammlagen, Kuppen und Rücken.
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Erkennen
Einen Vorteil birgt Gefahrenmuster 7 (gm.7) in sich: schneearme Bereich sind in der Regel relativ leicht zu erkennen. Häufig handelt es sich hierbei um kammnahes Steilgelände, gleichzeitig können aber auch besonders windexponierte Hänge im NW- bis W-Sektor davon betroffen sein.
Ein klares Erkennungsmerkmal für schneearme Bereiche sind herausragende Steine bzw. Felsblöcke innerhalb einer Exposition, während sich andere Expositionen im tief verschneiten Gewand präsentieren.
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