So findest du das passende eBike
Foto: Haibike
Der eMTB-Markt boomt – und das vollkommen zurecht. Die Technik ist ausgereift, der Fahrspaß riesig, aber das ist die Auswahl auch. Hardtail oder Fully? Wie viel Federweg soll es sein und welche Laufradgröße? Wir weisen dir den Weg durch den eMTB-Dschungel.
Was will ich mit dem eMTB alles unternehmen? Das ist die Frage, die am Anfang stehen sollte, wenn man endlich mit Antrieb in den Bergen und Wäldern unterwegs sein möchte. Will ich genüssliche Trekking- oder Hüttentouren unternehmen oder als Ausdauertier so viel Höhen- und Kilometer sammeln wie nur möglich? Wie sehr zieht es mich auf Trails? Auf sanfte Pfade oder ruppige Downhill-Strecken? Wenn das Einsatzgebiet klar ist, kann man auch die folgenden Fragen beantworten:
eHardtail oder eFully?
Das Hardtail kommt lediglich an der Front mit einer Federgabel, während es hinten – der Name sagt es – ungefedert hart bleibt. Das macht es weniger gemütlich, dafür aber sehr effizient, wartungsarmer und es bringt weniger Kilo auf die Waage. eHardtails eignen sich somit vor allem für diejenigen, die es nicht so sehr in ruppiges Gelände zieht.
Fully steht für Full Suspension und bedeutet grundlegend, dass das Bike sowohl an der vorderen Federgabel wie auch hinten am Heck gefedert ist. Wie man sich vorstellen kann, erhöht das den Komfort und ermöglicht einen viel breiteren Einsatz. Die Bandbreite an FullSuspension Bikes reicht vom tourenorientierten Fully bis hin zur hochsportiven Spaßmaschine für die ruppigsten Trails.
Wie groß, wie breit?
Nun wäre die MTB-Welt natürlich viel zu einfach, wenn man lediglich auf den Federweg achten müsste… Die Entwicklung schreitet voran, die eMTBs differenzieren sich aus, für jeden Fahrertyp gibt es das ideale Gefährt – aber das muss bei dem Angebot erst einmal gefunden werden.
Ein Punkt, den du ebenfalls für dich klären musst, ist die Laufradgröße. Einst rollte man noch auf kleinen 26 Zoll-Reifen durch die Wälder. Heute ist man entweder auf 27,5 oder 29 Zoll unterwegs. Der Vorteil der 27,5“: Sie sind wendiger und agiler, während die 29er für viel Laufruhe sorgen und Hindernisse besser überrollen. Inzwischen verbreitet sich auch der Laufradgrößen-Mix, der sogenannte Mullet: Das heißt agiles 27,5″ am Hinterrad und stabiles 29″ vorne.
Bei der Bereifung geht es dann weiter. Schmale Reifen (etwa um die 2,3") waren früher noch gang und gäbe. Dann ging man auch hier in die Breite. Das hat Vor- und Nachteile. Ein breiterer Reifen bringt natürlich etwas mehr Gewicht, dafür aber mehr Stabilität. Die (großen) Vorteile: Man kann mit geringerem Luftdruck fahren (um die 1,0 statt 2,0 Bar) und hat somit eine größere Aufstandsfläche. Die bringt ein besseres Überrollverhalten, mehr Grip und Traktion – das ist nicht nur auf ruppigen Passagen von Vorteil, sondern auch auf schwierigem Untergrund wie Sand oder Schnee. Und die Plus-Modelle sind deutlich komfortabler, da sie einiges an Stößen abfedern.
Trekking-eBike
Wer im Tal unterwegs ist, zur Arbeit pendelt, das Rad zum Shoppen einsetzt, aber auch in der Freizeit gerne Touren unternimmt, der ist bestens mit einem Trekking-eBike versorgt. Die eBikes sind inzwischen so ausgetüftelt, dass sie sich für längere Strecken ganz einfach mit Packsystemen rüsten lassen. So geht es dann auf die (zurecht) extrem beliebten Radfernwege entlang der Elbe oder der Donau, der Via Claudia Augusta oder um den Bodensee.
Touren-eMTB
Touren-eBikes sind auf lange, sportliche Ausritte im Wald oder am Berg abgestimmt, die nicht zu viel ins Gelände führen: Schotter- und Forstwege sowie einfache Trails.
Trail-eMTB
Etwas potenter in Sachen Federweg sind dann die eTrail-Bikes. Sie haben einen starken Vorwärtsdrang und mögen lange Anstiege, aber sie freuen sich durchaus auch auf flowige Pfade. Um die 140 mm bringen die eFullys oder eHardtails mit 29 Zoll-Bereifung meist mit. Die Akkus bieten eine beeindruckende Reichweite und Marken wie der eMTB-Pionier Haibike bieten zudem erweiterbare Akkulösungen: So wird die Bosch PowerTube 625Wh-Batterie (kombiniert mit dem neuesten, sehr kompakten Bosch Performance CX Gen4-Motor) mit Haibikes Range Extender Option auf enorme 1125Wh gesteigert.
Um den Schwerpunkt möglichst niedrig zu halten, sitzt der Zusatz-Akku am tiefst möglichen Punkt auf dem Unterrohr.
Allmountain-eMTB
Die Kategorie spricht für sich: AllMountain verspricht sowohl bergauf wie bergab maximalen Spaß. Im Uphill sowie im Downhill können die Wege für die sportlichen Allrounder ruhig anspruchsvoll sein, mit einem Federweg von etwa 150-160 mm und kräftigem Motor (und entsprechender Fahrtechnik) sollte das kein Problem sein – im Gegenteil: Es sollte zum großen Kick werden. In dieser Kategorie finden sich auch Mullet-Bikes mit dem Laufrad-Mix von 29“ und 27,5“.
ENDURO-eMTB
Kurze, knackig Uphills und ruppige Downhills – das ist das Terrain von e-Enduros. Sie mögen es technisch, gerne steil, wild-wurzelig, steinig-verblockt (und das durchaus auch bergauf) und/oder mit viel Airtime. Dafür sind sie mit 180 mm Federweg, einer abfahrtsorientierten Geometrie und besonders robusten Parts gerüstet.
DOWNHILL-eMTB
Wer Gaps und Drops sucht, wem die Wurzeln nicht massiv genug sein können, wer gern über Verblocktes rockt und den Uphill nur gemütlich und möglich schweißbefreit hochtreten mag, der braucht einen eDownhiller. Die Federung schraubt sich in die Gefilde von 200 mm hoch, vorne findet sich eine schluckkräftige Doppelbrückengabel.
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