So viel Arbeit steckt hinter einer Wanderkarte
Foto: KOMPASS-Karten GmbH
Wie wurden Wanderkarten damals eigentlich hergestellt? Welche Prozesse mussten diese durchlaufen? Und wie sieht es eigentlich heute mit der Produktion aus? Zum 66-jährigen Jubiläum von KOMPASS geben wir euch Einblicke in die Kartenerstellung – damals und heute.
Vor genau 66 Jahren erschien die erste Wander- und Freizeitkarte von KOMPASS für die Region Berchtesgaden. Seit damals hat sich viel getan. Dem Vorteil der Digitalisierung und moderner Produktionstechnik stehen die Verwaltung und Aktualisierung von mittlerweile 500 Wanderkarten gegenüber.
Immer dabei - die Wanderkarte
Eine KOMPASS Wanderkarte muss neben sämtlichen Informationen eine anschauliche Darstellung der Landschaft auf einem flachen Papier ermöglichen. Das war zu Beginn echte Präzisionsarbeit. Neben den Höhenlinien musste man auch an den Schattenwurf der Berge und Hügeln denken. Dieser Schattenwurf ist auch heute noch bekannt als Schummerung. Dazu hat sich der Kartograf bei jeder Karte einen Lichteinfall auf die abgebildete Landschaft im Winkel von 45 Grad aus Nordwest vorgestellt. Diese stets identische Vorstellung des Schattenwurfs einer Sonne, die eingezeichneten Felsen, sowie viele weitere liebevolle Details erzeugen einen plastischen Eindruck.
Präzision ist ein MUSS
Gearbeitet wurde auf sogenannten Astralon Folien. Dabei handelt es sich um abgepresste hochtransparente glasklare Folien bzw. Platten aus Mischpolymerisat auf der Basis von PVC. Die Karteninhalte wurden nach unterschiedlichen Farben aufgeteilt: Gewässer in Blau, Wanderwege in Rot, Höhenlinien in Braun usw. Pro Farbe wurde eine Folie in feinster Handarbeit erstellt. Sämtliche Schriften von Bergen, Ortschaften und Hütten wurden gemeinsam mit allen Symbolen vorgedruckt, ausgeschnitten und händisch aufgeklebt. Kleinste Verunreinigungen oder Fehler bedeuteten von Neuen beginnen zu müssen.
Die fertigen Folien wurden auf Druckplatten übertragen und die Druckmaschinen wurden angeworfen. Das Ergebnis war ein Kartenbild das noch heute als gelernt gilt. Im Laufe der Zeit wurde der Kartenstil nur gering und unter dem Aspekt der Wiedererkennung und Leserlichkeit verbessert. Mit dieser Sorgfalt hat KOMPASS das Kartenbild von Wanderkarten geprägt.
Zeitersparnis durch Digitalisierung
Die Recherche und Aktualisierung der mittlerweile 500 Wanderkarten benötigt natürlich viel Zeit und Detailgenauigkeit. Da kommt die Zeitersparnis der digitalen Kartenerstellung gerade recht. Der handwerkliche Aspekt des Kartografen verschwand. Im Gegenzug wurde bei KOMPASS eine eigene Abteilung für die Informationsbeschaffung, Informationsverarbeitung und deren redaktionelle Kontrolle aufgebaut.
Etwa 40 bis 50 Stunden stecken alleine in der Aktualisierung eines vorhandenen Kartenabschnittes. Früher wurden durchschnittlich alle zwei Jahre die Karten überprüft und neu aufgelegt. Heutzutage wird die Datenbank permanent aktualisiert, um die digitalen Nutzer immer auf dem neuesten Stand zu halten. Schaut man sich Rezensionen von Wanderkarten an, straften Kunden jeden Fehler. Für die Kartografen bei KOMPASS ist das Motivation und Herausforderung zugleich ihr bestmöglichstes für jeden Einzelnen zu geben.
Im Jubiläumsjahr von KOMPASS wurde auch die KOMPASS Wanderkarten-App überarbeitet. Damit erhalten Kunden mit KOMPASS PRO den vollen digitalen Zugriff auf alle Wanderkarten – offline Speicherung inclusive.
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