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Tech-Bindungen richtig bedienen

Tipps & Tricks

2 Min.

08.02.2018

Foto: argonaut.pro

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von Peter Plattner

Die leichten Tech- oder Pin-Bindungen mit ihrem optimalen Drehpunkt haben sich beim Skitourengehen durchgesetzt. Allerdings möchten sie auch korrekt bedient werden. Berg- und Skiführer Peter Plattner verrät wie's geht.

Geringes Gewicht, optimaler Drehpunkt und von mehreren Herstellern (Dynafit, Fritschi, ATK, Marker, G3, ...) in verschiedensten Ausführungen erhältlich: Bindungen, die den Schuh an der Spitze – und teilweise auch an der Ferse – nur mit „Metallzäpfchen“, sogenannten Pins, fixieren. Sie sind inzwischen Standard beim Tourengehen.


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Skitourenbindungen eignen sich für Abfahrt und Anstieg. Sie sollen leicht, komfortabel, robust und sicher sein. Bezüglich einer verlässlichen Auslösung kommt es aber nicht nur auf das Bindungsmodell an, sondern auch darauf, ob der Schuh dazu passt und die Bindung richtig bedient wird. Peter Plattner klärt im heutigen Sicherheitscheck auf.
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Passen Tourenskischuh und Tech-Bindung zusammen, dürfte es auf Tour zu keinen Problemen kommen. Treten dennoch Schwierigkeiten mit dem Material auf oder löst die Bindung falsch aus, hat das vielleicht einen der folgenden Gründe:


1. Bindungsmontage

Tech-Bindungen reagieren sehr empfindlich auf eine falsche Montage. Da Vorder- und Hinterbacken nicht miteinander verbunden sind, müssen diese exakt ausgerichtet werden. Jeder Hersteller hat für seine Tech-Bindungen eine eigene Montagelehre in Form einer Schablone, die auf den Ski aufgelegt wird und die Bohrlöcher vorgibt. Solche besitzt nur der Bergsport-Fachhändler.

Damit aber nicht genug! Ein guter Tech-Bindungsmonteur wird immer auch den Tourenskischuh zur Montage benötigen, denn beispielsweise auch der Abstand zum Hinterbacken muss genau passen. Eine korrekte Montage ist also schon einmal die halbe Miete, um sich im Gelände auf seine Bindung verlassen zu können.


2. Einstieg

Richtig einsteigen will gelernt sein. Dabei sprechen wir primär vom Vorderbacken mit seinen seitlichen Pins, welche in die entsprechenden Aussparungen (Inserts) der Schuhe schnappen. Egal ob für Aufstieg oder Abfahrt: Etwas Disziplin ist dabei gefragt:

  • Unter den Federn des Vorderbackens darf kein Schnee oder Eis sein! Gegebenenfalls gilt es beides zu entfernen. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich am Skidepot die Klammer des Vorderbackens nach unten zu drücken, um zu verhindern, dass Schnee überhaupt unter die Federn kommen kann.
  • Der Vorderbacken muss sauber zuschnappen. Darum: Ski plan hinlegen und in Ruhe einsteigen.
  • Schnee aus Inserts muss ebenfalls entfernt werden, heißt: Die Aufnahmelöcher im Schuh durch die Nuten der Pins reinigen. Einfach den Ski einmal vor- und zurückschwenken, ehe man in den Hinterbacken einsteigt beziehungsweise den Vorderbacken verriegelt.

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3. Aufstieg

Beim Aufstieg mit den Fellen muss bei Tech-Bindungen der Vorderbacken verriegelt werden. Durch das Hochziehen eines Hebels werden die Pins fix arretiert – heißt: der Schuh ist fix mit der Bindung verbunden – ohne jede Auslösefunktion.

Fällt man dennoch aus der Bindung – etwa bei einer Spitzkehre – dann:

  • ist die Bindung nicht korrekt verriegelt. In dem Fall gilt: Gegebenenfalls Schnee entfernen und den Hebel ganz hochziehen oder
  • sind die Pins nicht richtig in den Inserts der Schuhe. Also nochmals sauber einsteigen, einmal vor- und zurückbewegen, verriegeln.

4. Abfahrt

Die meisten Tech-Bindungen lösen über den Hinterbacken sowohl nach vorne als auch seitlich aus. Das bedeutet: Der Vorderbacken kann nur aufgehen, wenn der Schuh bereits aus dem Hinterbacken geflogen ist. Löst die Bindung bei der Abfahrt also zu leicht/schwer aus, dann:

  • passt der Z-(Auslöse)-Wert nicht und der Wert für Frontal- oder Seitauslösung muss am Hinterbacken im Sportfachhandel des Vertrauens (neu) eingestellt werden,
  • passen die Abstände zum Hinterbacken nicht und müssen ebenfalls im Sportfachhandel (neu) eingestellt werden oder
  • ist der Vorderbacken verriegelt.

Achtung!

Die Verriegelung der Vorderbacken bei der Abfahrt ist eine weitverbreitete Fehlanwendung. Darum nochmals in aller Deutlichkeit: Es macht keinen Sinn den Vorderbacken für die Abfahrt zu verriegeln. Damit wird nämlich mehr oder weniger die Seitauslösung gesperrt, bei einer Frontalauslösung löst der Hinterbacken zwar aus, mit den Pins bleibt man aber vorne in der Bindung hängen. Und das ist keine allzu schöne Vorstellung – schon gar nicht, wenn man zum Beispiel unter einer Wurzel hängen bleibt.


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