Vogelbeersirup für die kalte Jahreszeit
Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und damit ihr euer Immunsystem mit ausreichend Vitamin C versorgen könnt, stellt euch Valerie Jarolim von Blatt und Dorn die selbstgemachte Alternative zu Aspirin und Co. vor: Vogelbeersirup aus der eigenen Küche.
Die Vogelbeere
Wer denkt, dass Vogelbeeren in jedem Fall giftig seien, der täuscht sich. Die Früchte der Eberesche – die bittersauren Vogelbeeren (Sorbus aucuparia) – sind nur roh ungenießbar, da sie durch die enthaltene Parasorbinsäure Erbrechen und Durchfall auslösen können. Werden sie jedoch zu Sirup & Co. verarbeitet, dann überraschen sie mit ihrem großartigen Geschmack, der an Campari oder Grapefruitsaft erinnert.
Die Verwendung der orange-knallroten Beeren als Heil- und Nahrungsmittel geht bis auf die Kelten zurück, heutzutage ist dieses Wissen beinahe in Vergessenheit geraten. Dabei weist die Vogelbeere einen hohen Vitamin C-Gehalt auf, welcher vor allem in der bevorstehenden kalten Jahreszeit für ein starkes Immunsystem sorgt. Früher wurde die Vogelbeere auch gegen Skorbut (Vitamin C-Mangelerkrankung) eingesetzt.
Die Beeren enthalten außerdem Bitterstoffe, Carotinoide, Flavonoide, Anthocyane, Pektin und Säuren. Sie gelten als Stärkungsmittel, sollen den Lymphfluss anregen, die Verdauung fördern und leicht abführend wirken. Die im Backrohr getrockneten Vogelbeeren sind daher ein gesunder und sehr leckerer Snack im Winter und eignen sich auch als schmackhaft-fruchtiger Teevorrat für den Winter. Der Vogelbeer-Tee wird in der Naturheilkunde bei Halsschmerzen empfohlen, was sich durch den relativ hohen Gehalt an entzündungshemmenden, zusammenziehenden Gerbstoffen erklären lässt. Durch den hohen Säuregehalt der Beeren bleibt das wertvolle Vitamin C auch in den verarbeiteten Produkten wie Sirup gut erhalten.
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Erkennungsmerkmale der Vogelbeere
- bis zu 15 m hoher Baum
- weiße Doldenblüte im Frühjahr
- Fiederblättchen oft bis zum Grund gesägt
- orangerote Früchte sind ca. 1 cm dick
Verwechseln kann man die Beeren der Eberesche mit denen der ungiftigen Mehlbeere. Diese hat ähnlich kugelige Früchte aber keine gefiederten Blätter.
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Zutaten und Zubereitung Vogelbeersirup
Zwei Handvoll Vogelbeeren gut waschen und über Nacht in den Tiefkühler legen, um so den bitteren Geschmack zu verlieren. Dann die Beeren mit 1 Liter naturtrübem Apfelsaft, optional noch anderen Beeren wie Himbeeren etc., dem Saft einer Zitrone und einer Zimtstange aufkochen, bis sie weich und runzlig sind. Durch ein Tuch/feines Sieb abseihen und mit 250 g Zucker erneut für ca. 5 Minuten kochen. Danach füllt man den noch heißen Sirup in saubere Flaschen ab. Im Kühlschrank hält sich der Vogelbeerensirup mehrere Monate.
Tipp: Die pektinreichen Vogelbeeren können zum Binden von Fruchtsäften und Gelees verwendet werden, kleine Mengen reichen dabei aus. Weiters zählen Likör, Schnaps und schokolierte Vogelbeeren zu den kulinarischen Verarbeitungsmöglichkeiten.
Achtung: Für uns ist das wilde Obst eine gesunde Bereicherung am Speiseplan. Für Vögel und andere Wildtiere sind die Wildfrüchte aber lebensnotwendig. Beim Sammeln bitte deshalb immer darauf achten, dass genug an Strauch bzw. Baum übrig bleibt. Die Vogelbeere ernährt über 60 Vogelarten und dient auch Rehen als Nahrungsquelle.