Wandern im Gesäuse: Der Hüttenwanderweg
Foto: Stefan Leitner
von Eat Write Live
Wenn man im Gesäuse tagelang von Hütte zu Hütte wandert, fragt man sich am Anfang vielleicht, weshalb man sich das antut. Man weiß es spätestens beim ersten Sonnenuntergang.
Wenn man für mehrere Tage losgeht, und das für gewöhnlich nicht so oft am eigenen Lebens-Programm steht, dann hat man vor so einer Mehrtageswanderung doch ein bisschen Bammel beziehungsweise ist man ein klein wenig aufgeregt, das ist der treffendere Ausdruck. Man hebt den vollgepackten Rucksack hoch und fragt sich, warum man sich das eigentlich antut und wenn man nach Tag 1 die erste Blase aufsticht, dann stellt sich die Frage erneut. Aber so ist das halt, am Anfang. Am Ende dieser Wanderung sieht alles ganz anders aus. Dann fragt man sich warum man nicht einfach weitergehen kann, da das Erlebte so schön und die Wanderung ganz einfach so eine Gaudi war.
Hallo, Kaiserau!
Die erste Etappe führt uns schnurstracks hinauf auf die Kaiserau, ein Hochplateau, auf dem Pferde und Kühe gleichermaßen ihre Haare in der leichten Frühsommerbrise wehen lassen. Uns gab die Kaiserau die Möglichkeit für einen Durchschnaufer in besagter Frühsommerbrise, denn der erste Anstieg von Admont hinauf hatte es für den Anfang gleich mal in sich. Aber eine Umziehaktion von langer auf kurze Hose, zwei verschwitzte Leiberl und viele kleine Wasserfälle später, steht man eh schon oben nahe Schloss Kaiserau und kann dort die Szenerie auf sich wirken lassen und langsam aber sicher kommt die Erkenntnis: Wenn das Wetter hält, dann wird diese Wanderung wohl traumhaft!
Das leibliche Wohl
Das erklärte Ziel am ersten Tag ist die Mödlinger Hütte, die mit detailverliebten Zimmern und Lagerbetten aufwartet und die (als mein persönliches Highlight an diesem heißen Tag) auch Duschen eingebaut hat. Helga und Hans Traxler führen die Hütte bereits seit dem Jahr 1992, sie wissen also ganz genau was sie tun und wie sie die bereits pumpernden Herzen der ankommenden Wanderer noch höher schlagen lassen können: Nämlich mit so wunderbaren Köstlichkeiten wie Holzfällernockerln, Schweinsbraten oder kaltem Bier. Die Mödlinger Hütte wurde im Bergwelten Magazin (2/2015) ausführlich portraitiert, also mehr sei hier nicht verraten, das passiert an anderer Stelle. Nur so viel vorweg: Nach ungefähr 6 Stunden Wandern, einem Belohnungsbier und einem Belohnungsschnaps schläft man wie ein Baby und die Welt ist in Ordnung.
An Tag 2 ist das Ziel ein neues, nämlich die Heßhütte. Wir lernen das legendäre Johnsbach kennen, wandern zum ersten Mal im Leben in den Abendstunden und kommen aus dem Staunen nicht heraus. Wieso ist uns das nicht früher eingefallen, das mit dem Wandern im Gseis?
Tour: Von Admont zur Mödlingerhütte
Hier gibt es den gesamten Hüttenwanderweg durchs Gesäuse.
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