9 Dinge, die du in Südtirol erleben kannst
Foto: mauritius images / Udo Bernhart
Wandern im Schnalstal, Biken am Roen oder Klettern am Steig Pisciadù: Neun Empfehlungen für einen Urlaub in Südtirol.
Inhalt
- 1. Für Romantiker: Übernachten auf der Schatzerhütte
- 2. Für Familien: Der Waalweg von Schenna
- 3. Für Abenteurer: Rafting im Tauferer Ahrntal
- 4. Für Kraxler: Der Klettersteig Pisciadù
- 5. Für Naturliebhaber: Die goldgelben Lärchen im Villnösstal
- 6. Für Ehrgeizige: Mountainbiken am Traminer Hausberg Roen
- 7. Für Wanderer: Der Soneman Hike im Hochpustertal
- 8. Für Genießer: Törggelen in Neustift bei Brixen
- 9. Für Entdecker: Wandern im Schnalstal
1. Für Romantiker: Übernachten auf der Schatzerhütte
In der Nähe von Brixen, am Südhang des Gablers, liegt die Schatzerhütte auf 2.004 Metern, eingebettet in ein 180-Grad-Bergpanorama: Zu sehen sind die Geislergruppe, der Peitlerkofel, der Ortler, die Königsspitze, um nur einige zu nennen. Neben Zweibettzimmern und Lagerbetten kann man auch in Panoramazimmern oder in Bungalows mit eigener Dusche nächtigen. Die Hütte wurde 1926 vom Großvater des jetzigen Betreibers Franz Pernthaler erbaut, der Hüttenchef ist heute auch für die Verpflegung der Gäste verantwortlich. Er zaubert viel Hausgemachtes auf den Tisch. Tipp: eine Wanderung entlang des Günther-Messner-Steigs oder auf den Großen Gabler und danach ein Glas Holunderlimonade.
Gut zu wissen: Vom zugehörigen Parkplatz in Afers erreicht man die Hütte in einer halben Stunde zu Fuß.
Tourentipp: Der Aufstieg von der Hütte auf den Großen Gabler hält einen atemberaubenden Rundblick bereit.
2. Für Familien: Der Waalweg von Schenna
Ein Waal ist ein jahrhundertealter Wasserkanal, der zur Bewässerung der Felder dient. Rund um die Kurstadt Meran gibt es viele solcher Waale. Entlang des Schenner Waals, der um 1733 angelegt wurde, verläuft ein schöner flacher Weg, der sich ideal für eine Wanderung eignet. Meist am Waldrand entlang, führt er auch zu Aussichtspunkten über Täler, Wiesen und Obstplantagen. Man startet bei der Waaler Hütte in Verdins und wandert bis zur Talstation Meran 2000. Schenna liegt auf zirka 600 Metern und ist eines der Eingangstore zum urigen Passeiertal. Ein Ausflug ist besonders im Frühling und Herbst zu empfehlen.
Die Tour: Die Wanderung ist familientauglich, aber aufgrund von Stufen und Engstellen nicht für Kinderwagen geeignet.
Gut zu wissen: Waalerhütte, Pichler, Brunjaunhof und mehr – am Weg gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.
Schenner Waalweg
3. Für Abenteurer: Rafting im Tauferer Ahrntal
In Südtirols nördlichstem – und wasserreichstem – Tal können Abenteurer auf verschiedenen Touren für Einsteiger und Fortgeschrittene ihren Mut beweisen: beim Rafting auf der Ahr, die dem Tal ihren Namen gibt, eine Stromschnelle überfahren oder sich alternativ beim Canyoning gleich zu Beginn von einer 48 Meter hohen Brücke in eine Schlucht abseilen; weiter über und durch tosende Wasserfälle wandern und später von Felswänden in glasklare Becken springen – bei der klassischen Tour gleich sieben Meter in die Tiefe! Wer bis dahin schon genug Adrenalin ausgeschüttet haben sollte, kann hier aber auch mit dem Seil nach unten gelangen.
Gut zu wissen: Sämtliche Aktivitäten sind bis Mitte Oktober möglich.
Tourentipp: Wanderung von Taufers zu den Koflerseen.
4. Für Kraxler: Der Klettersteig Pisciadù
Zwar sind die Abende und Nächte kälter als im Sommer, dafür steht tagsüber die Sonne beständiger am Himmel und bietet eine klarere Sicht auf die Berge. Im Herbst hat man außerdem die Chance, an manchen Orten ganz allein zu sein. Den Pisciadù-Klettersteig in der Sellagruppe wird man wohl selbst jetzt nicht völlig menschenleer antreffen, trotz- dem ist es der beste Zeitpunkt für die im Sommer oft überlaufene, weil meistbegangene Via Ferrata in den Dolomiten. Für den Rückweg gibt es zwei Möglichkeiten: Der kürzere Weg führt durch das Val Setus, länger und landschaftlich schöner steigt man durch das Mittagstal ab. Eine mögliche Gipfelbesteigung bietet die Cima Pisciadù, einkehren kann man in der Pisciadùhütte.
Die Tour: Klettersteig-Schwierigkeitsgrad C (schwierig).
Gut zu wissen: Auf dieser Tour halten sich Reste von Eis und Schnee oft sehr lange - ein Grund mehr, sie im Spätsommer oder Herbst zu unternehmen.
Pisciadù
5. Für Naturliebhaber: Die goldgelben Lärchen im Villnösstal
„gerne waer ich eine laerche“, schrieb der Südtiroler Dichter Norbert C. Kaser in einem seiner letzten Gedichte. Die Lärche ist einer der charakteristischen Bäume Südtirols. Aus ihrem Holz sind die Stuben gemacht, die Hüttendächer und die Hinweisschilder auf den Wanderwegen. Im Herbst aber hat sie ihren größten Auftritt: Dann färben sich ihre Nadeln goldgelb, und die Bäume werden zu wild verstreuten Farbtupfern im Wald. Besonders beeindruckend präsentiert sich dieses Farbenspiel im Villnösstal in den Dolomiten. Der Ort St. Magdalena (Bild) liegt vor den imposanten Geislerspitzen und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen.
Gut zu wissen: Das Naturparkhaus Puez-Geisler in St. Magdalena ist einen Besuch wert.
Toruentipp: Wanderung mit Ausblick und ausgesetzten Stellen vom Russikreuz am „Oberen Herrensteig“ entlang.
Almengenussweg Villnöss
6. Für Ehrgeizige: Mountainbiken am Traminer Hausberg Roen
Diese schweißtreibende Tour ist nichts für Anfängerinnen und Anfänger, fortgeschrittene Mountainbiker werden sie aber lieben. Bergauf wie bergab verlangt einem diese Königsetappe alles ab, daher wird auch gelegentliches Schieben verziehen. Nach einem anstrengenden Anstieg mit Blick auf den Kalterer See lässt der Traminer Hausberg Roen auf 2.116 Metern alle Anstrengung vergessen: Der Berg belohnt den Biker mit einem grandiosen Ausblick auf die Dolomiten, das Ortlermassiv und die Brenta. Und mit 1.900 Höhenmetern Abfahrt auf 14 Kilometern Singletrail.
Die Tour: Ausgangspunkt ist die Kellereistraße in Kaltern.
Gut zu wissen: Wer lieber wandert, kann auch zu Fuß auf den Gipfel des Roen gehen. Die lange Tour erfordert aber gute Kondition und im Gipfelbereich Trittsicherheit.
Monte Roèn
7. Für Wanderer: Der Soneman Hike im Hochpustertal
Wie vielen Wanderern haben sie nicht schon den Weg gewiesen,die Steinmännchen? Der nach ihnen benannte Stoneman Hike bedeutet abenteuerliches Trekking in den Dolomiten. Bei der Rundstrecke legt man auf einer Gesamtdistanz von 55 Kilometern rund 3.000 Höhenmeter zurück. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer starten in Niederdorf im Hochpustertal. An drei Checkpoints müssen sie ihre Armbänder abstempeln lassen: am Sarlsattel, auf der Ofenscharte und am Grünwaldjoch. Jeder, der die Herausforderung in drei Tagen meistert, wird mit der Stoneman-Trophäe ausgezeichnet. Roland Stauder, der Erfinder der Tour, hat sie für dieses Projekt kreiert und fertigt sie in Handarbeit an.
Stoneman-Hike Etappe 1: Von Niederdorf zur Plätzwiese
8. Für Genießer: Törggelen in Neustift bei Brixen
Während der letzten warmen Herbsttage öffnen Buschenschanken und Landgasthöfe im Eisacktal ihre Stuben. Die „Törggelezeit“ beginnt. Besonders schön törggelt es sich zum Beispiel rund um das Kloster Neustift. Serviert werden beim Törggelen hauseigener Wein, Speck, Käse, Gerstensuppe, Schlutzkrapfen, Knödel, süße Krapfen oder gebratene Kastanien, im Südtiroler Dialekt „Keschtn“ genannt.
Gut zu wissen: „Törggelen“ kommt vom lateinischen „torquere“, was in dem Kontext „Wein pressen“ bedeutet.
Törggele-Rundweg in Neustift-Brixen
9. Für Entdecker: Wandern im Schnalstal
Zu Recht ist es Filmkulisse. Urig und unerschlossener als andere Täler, gibt es im Schnalstal viel zu entdecken: das Schloss Juval, das über dem Eingang des Tales thront; das Freilichtmuseum „archeoParc“, dem Leben des Eismannes Ötzi gewidmet; außerdem das geheimnisvolle Dorf Karthaus, das aus einer ehemaligen Klosteranlage entstanden ist. Zahlreiche Gletscher- und Hochtouren sowie Wanderungen sind hier möglich. So verläuft durch das Schnalstal etwa ein Stück des Meraner Höhenweges, vorbei am Vernagter Stausee.
Gut zu wissen: Der Film „Das finstere Tal“ mit Tobias Moretti und Sam Riley wurde im Schnalstal gedreht.
Meraner Höhenweg - Etappe 2: Von Giggelberg zum Katharinaberg
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