Wie das schwarze Yak berühmt wurde
Foto: Andrew Geraci / Red Bull Content Pool
Der südkoreanische Experte für Outdoor-Bekeidung trägt nicht ohne Grund seinen Namen. Dahinter steckt die Geschichte von Tae Sun Kang, der als junger, ambitionierter Bergsteiger im Himalaya in einen heftigen Schneesturm geriet. Eins vorweg: es war ein Yak, das ihm das Leben rettete.
Cho Oyu, Himalaya, Anfang der 70er Jahre: Der leidenschaftliche Bergsteiger Tae Sun Kang will endlich seinen großen Traum erfüllen und den Gipfel des achttausend Meter hohen Cho Oyu besteigen.
Jahre zuvor war der junge Südkoreaner schon einmal gescheitert und umgekehrt – mit dem festen Vorsatz, besser ausgerüstet wieder zu kommen. Sein Equipment war damals für ein solches Vorhaben schlichtweg nicht geeignet und Kang hatte erkannt, dass er im eigenen Land nicht das für Extremtouren nötige Material finden konnte. Also entschloss er sich kurzerhand, selbst in das Bergsport-Geschäft einzusteigen.
Nach dem ersten Besteigungsversuch wieder zu Hause angekommen, gründete Tae Sun Kang unter dem Namen „Dongjin Mountain“ 1973 sein erstes Geschäft für Bergsport Equipment. Die Vision dahinter: Eine eigene südkoreanische Marke zu erschaffen, die sich allein an den Bedürfnissen von Bergsteigern in extremen Klimabedingungen orientiert und dabei keine Kompromisse eingeht.
"Als ich mein erstes Ladengeschäft im „Gangnam-District“ der südkoreanischen Hauptstadt Seoul öffnete, hatte ich eine klare Vision: Ich wollte Bergsteigern in meinem Geschäft alles bieten, was sie benötigen würden, um ihre alpinistischen Ziele zu verwirklichen." - TAE SUN KANG
DIE BESTEIGUNG DES CHO OYU – AUF MESSERS SCHNEIDE
Besser vorbereitet und ausgerüstet, unternimmt Tae Sun Kang seinen zweiten Versuch, den Cho Oyu zu bezwingen. Auf dem Weg vom Basecamp zum Camp 1 gerät er allerdings in eine Schlechtwetterfront. Er wird von einem Schneesturm überrascht. Durch den dichten Nebel liegt die Sichtweite bei weniger als drei Metern – und er ist alleine.
Orientierungslos und ohne eine Navigationshilfe ist er in der Kälte gefangen. Die ausweglose Situation vor Augen, erblickt Kang plötzlich einen schwarzen Punkt am Horizont. Als er sich ihm nähert, erkennt er, dass es sich bei dem Punkt um ein Yak handelt, das sich langsam bergab bewegt. Instinktiv folgt er dem Tier und erreicht so gesund wieder das Basislager – Für Kang der Grund, sein Unternehmen in BLACKYAK umzubenennen.
Das war vor 46 Jahren. Heute gilt Tae Sun Kang als einer der Pioniere des Outdoorsports in Südkorea. In der Zwischenzeit ist sein Sohn Jun Sun Kang in das Unternehmen eingestiegen und allein in Südkorea gibt es 400 BLACKYAK Stores. Unter professionellen Bergsteigern ist die Marke längst der Inbegriff für hochwertige technische Ausrüstung für Himalaya-Expeditionen und Outdoor-Aktivitäten aller Art wie z.B. Tourengehen, Skifahren und Bergwandern. Neben Bekleidung werden auch Schlafsäcke, Zelte und Rucksäcke produziert – eben alles, was am Berg zur Ausrüstung gehört.
VON SÜDKOREA NACH EUROPA
Der Schritt in Richtung des europäischen Markts war ein logischer, wenn auch kein leichter. Als BLACKYAK sich 2012 erstmals auf der ISPO MUNICH präsentierte, bekam die Marke viel positives Feedback für ihr Design und ihre Ideen. Dennoch wurde schnell klar, dass man eine völlig eigene Kollektion für Europa entwickeln musste, um den hiesigen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Seit 2016 arbeitet nun das Team von BLACKYAK Global unter der Führung von Maximilian Nortz daran, die Erfolgsgeschichte von BLACKYAK zunächst in Europa und in der Folge weltweit weiter zu führen. Und das mit Erfolg: Seit der ISPO MUNICH 2016 konnte sich die südkoreanische Outdoormarke insgesamt rekordträchtige 24 ISPO AWARDS sichern.
DAS YAK ALS MUSE
„The Himalayan Original“ ist von Anbeginn der Leitgedanke der naturverbundenen Marke mit dem Yak-Kopf im Logo. Dabei sehen Jun Sun Kang und sein Vater im Yak mehr als nur ein hübsches Himalaya-Motiv. Es ist vielmehr die Bedeutung des Yaks für das Überleben im Himalaya, die mit dem Tier symbolisiert wird. Genau hier knüpft BLACKYAK mit seinen Produkten an: Sie schirmen den Bergsteiger vor Nässe und Kälte ab, wie es beim Yak sein dichtes Fell und die Muskeln tun.
Für Bergsteiger ist das Yak unentbehrlich für das Gelingen von Expeditionen – für die im Himalaya lebenden Menschen ist er das ohnehin. Von seinen Eigenschaften lassen sich die Designer und Produktentwickler von BLACKYAK bis heute beim Designprozess leiten.
… und die Reise des schwarzen Yaks geht weiter!
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