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Beschreibung

Rundtour während der Sommermonate begehbar, in Roßhaupten. Hügelland im Ostallgäu, das schon die Alamannen schätzten: Wir verbinden aussichtsreiche Wiesenwege zu einer einst alamannischen Höhensiedlung in Schwaben und am Forggensee mit einem Abschnitt der ehemaligen Römerstraße Via Claudia Augusta in Deutschland.

Außerdem kann man drei kunsthistorisch bedeutsame Persönlichkeiten kennen lernen, die das Licht der Welt in Roßhaupten erblickten.

Beste Jahreszeit

März bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit

  • Rundtour

Hütten entlang dieser Tour

Deutschland, Rieden am Forggensee

Faulenseehütte

HütteBewirtschaftet

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Kulturwandern Ostallgäu: Von Neuschwanstein bis Bad Wörishofen – mit Außerfern und Lechtal“ von Christian Rauch, erschienen im Bergverlag Rother
Am Anfang und am Ende der Tour, in der Ortsmitte, befinden sich das traditionsreiche Gasthaus Post und das Gasthaus Schwägele (beide mit Biergarten), die sich zur Einkehr eignen. Abseits der Tour, zwischen Roßhaupten und Lechbruck, befindet sich der geschichtsträchtige Gasthof „Adler“, der sich auch zur Einkehr eignet.

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz Kirchweg Roßhaupten wandern wir zurück zur Durchgangsstraße und halten uns links. Wir gehen weiter in die Raiffeisenstraße. Von nun an führt uns das Wanderschild „Maria Steinach/Kalvarienberg“ zum schönen Kurpark. Vor dem Kiosk geht es rechts, vorbei am Minigolfplatz, und geradeaus auf einen Feldweg (Schild „Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei“).

Bei einer Verzweigung biegen wir links ab Richtung Berg, bei der nächsten Verzweigung geht es wieder links. Wenige Meter weiter weist uns das Wanderschild rechts in den Wald und auf einen Kreuzweg.

Auf ihm geht es bergauf zur still im lichten Wald gelegenen Kapelle Maria Steinach. Der in Roßhaupten geborene Baumeister Johann Jakob Herkomer, der uns später wieder begegnen wird, entwarf den Kirchenbau, der 1706 vollendet wurde.

Links oberhalb der Kapelle setzt sich der Kreuzweg fort und führt bergauf zur nächsten Verzweigung mit Wegweisern. Wir gehen zunächst geradeaus zu den letzten Kreuzwegstationen, links um den Hügel herum und besteigen auf der Rückseite über eine Steintreppe den Kalvarienberg. Leuchtet die Sonne durch das Blätterdach auf die Kreuzigungsgruppe (entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts), erlebt man auf dieser von Wald umschlossenen Anhöhe besondere Eindrücke.

Wir gehen die Treppe hinab, links und zurück zu den Schildern. Wir folgen nun dem Wegweiser „Kobus“ rechts. Der Pfad führt aus dem Wald hinaus, auf eine Wiese und steigt auf eine wunderschöne freie Anhöhe.

Neben den Bänken informiert ein Gedenkstein (mit Deckel) über die Höhensiedlung Gabis. Unterhalb erkennen wir noch alte Erdwälle, die laut Inschrift wohl zu einer alamannischen Befestigung zur Zeit des 7./8. Jahrhunderts gehörten. (Der germanische Stamm der Alamannen (oder Alemannen) geriet zwar bereits im 6. Jahrhundert unter die Herrschaft der merowingischen Frankenkönige, bis ins 8. Jahrhundert lehnten sich jedoch alamannische Herzöge auf.) Der Blick von Gabis (von Ghawes = kahlgeschlagen) schweift weit über die Wiesen des südwestlich vorgelagerten Zwieselbergs auf die Ammergauer und Tannheimer Berge.

Wir folgen dem Weg weiter Richtung Drachenbrünnle. Durch einen Durchgang geht es in den Wald, gleich aber wieder rechts abwärts auf eine Wiese. Der herrliche Wiesenweg (hier können Kühe am Weg stehen) führt durch zwei weitere hölzerne Durchgänge, dann rechts abwärts zu einer Forststraße. Ihr folgen wir links. Den Wegweiser „Drachenbrünnle“ nach rechts ignorieren wir. Wir bleiben auf der Forststraße, die uns linker Hand schöne Tiefblicke auf den Ort schenkt.

Im Osten erblicken wir schon die Nordspitze des Forggensees, die wir bald erreichen werden. Bald nach der kleinen Andreaskapelle geht es bergab in den Wald.

An der Forststraße unten gehen wir links. Der Wegweiser zum Steinernen Kreuz führt uns auf der Forststraße bleibend Richtung Durchgangsstraße. Vor ihr machen wir links auf der Zufahrtsstraße einen Abstecher zum Wahrzeichen von Roßhaupten.

Das etwa vier Meter hohe Steinerne Kreuz auf einem Felsblock wurde vom Pfleger des Bischofs von Augsburg in Füssen um 1630 aufgestellt, angeblich aus Dankbarkeit für die Geburt eines Kindes. Eine Sage erzählt, der Teufel hätte einst, aus Wut über den Bau der Roßhauptener Kirche, einen Felsblock aus dem Säuling (s. auch Tafel A) gerissen, um das Gotteshaus zu zerstören. Da er aber zu spät dran war, zwang ihn das Morgenläuten, den Stein noch vor dem Ort abzuwerfen.

Wer die kurze Variante geht, kann wenige Meter hinter dem Kreuz die Straße links verlassen und gelangt ausgeschildert über den Kurpark zurück zum Hinweg und auf ihm wieder in den Ort. Ansonsten gehen wir vom Kreuz zurück zur Durchgangsstraße und rechts haltend durch die Unterführung. Gegenüber halten wir uns links, dann biegen wir rechts ab (Schilder zur Mangmühle).

Das Sträßchen führt uns Richtung See, der sich nun weit öffnet, mit den Ammergauer Alpen im Hintergrund. An der nächsten Verzweigung geht es links. Bald zweigen wir wieder links ab, Richtung Mangmühle (die Anlegestelle bleibt rechts).

Der Weg führt hoch über dem Seeufer dahin, dann durch ein Gatter zur Mangmühle. Schon 1316 bestand hier eine Mühle, die zum Gut des ortsansässigen Verwalters (innerhalb des Hochstiftes Augsburg) gehörte. Wir folgen weiter dem Schild „Forggensee-Uferweg“ Richtung Kraftwerk und gehen nach einem Gatter auf einer Teerstraße leicht bergan. Wo die Straße nach links biegt, leitet uns das Schild rechts auf einen Wiesenpfad. Er führt zu den Bäumen, dann links am bewaldeten Seeufer entlang.

Auf und ab geht es über unzählige Wurzeln auf dem ursprünglich gehaltenen schönen Weg, der immer wieder schöne Blicke auf den See freigibt. Der Forggensee ist der größte Stausee Deutschlands. Zwar gab es nach der Eiszeit hier schon einen großen See, dieser verlandete aber. Für die Nutzung der Wasserkraft wurde der See 1950–1954 in heutiger Form aus dem Lech aufgestaut.

Nach einer Brücke mit Stufen und einigen Eisengeländern erreichen wir rot-weiße Wegweiser. Hier verlassen wir den Weg unbeschildert nach links und steigen ein paar Meter steil über Kies bergauf (geradeaus weiter, später links zum Fuß-/Radweg kann man diese Stelle umgehen). Oben folgen wir einem Forstweg links zur Durchgangsstraße.

Auf dem Fuß-/Radweg spazieren wir links zum Kunstpark Roßhaupten. Heimische Künstler haben hier mit Holz- und Metallarbeiten Eindrücke aus der Geschichte der Region verewigt, vor allem aus der Zeit der Römer und Kelten.

Wir gehen den Weg weiter. Links steht eine Tafel zur Römerstraße Via Claudia Augusta, die im 1. Jahrhundert nach Christi Geburt zur bedeutendsten Straßenverbindung zwischen Italien und der Donau ausgebaut wurde. In Teilen durchquerte sie, von Füssen kommend, auch den heutigen Forggensee, führte dann an der Mangmühle vorbei und verlief von unserem jetzigen Standort aus nach Norden. Um ihrem Verlauf zu folgen, überqueren wir bei den nächsten Schildern (Radwegeschild „Lechbruck“) die Durchgangsstraße nach rechts. Gegenüber gehen wir das Teersträßchen und die folgende Forststraße weiter durch schöne Wiesen mit Blick auf den Auerberg im Norden.

Bald passieren wir eine Nachbildung eines Meilensteins der Via Claudia Augusta. Brotzeitbänke mit schönem Bergpanorama laden hier zur Rast.

Wir folgen dem Sträßchen weiter. Bei einer Verzweigung halten wir uns links Richtung Huttlerweiher. Wir passieren das schön gelegene Fischereigewässer und gehen an der nächsten breiteren Teerstraße links (Radwegeschild „Roßhaupten 2,0“). Bald können wir rechts einen Abstecher zum Fischhaus unternehmen.

Das Fischhaus mit der St.-Ulrichskapelle stand einst an einem Fischweiher, der um 1450 angelegt worden war. Jahrhundertelang wohnten hier fürstbischöfliche Fischmeister, die 25 Fischereigewässer im Umkreis verwalteten. 1840 verschwand der Weiher. Das Haus besteht in heutiger Form seit dem 18. Jahrhundert. Die bemerkenswerte Kapelle wurde 1594 erstmals erwähnt, im 18. Jahrhundert wurde der gotische Bau barockisiert. Weitere Umgestaltungen innen und außen im 19. und 20. Jahrhundert durch wechselnde Besitzer schaffen eine interessante Mischung aus Barock, Neubarock und Neugotik (äußere Türmchen). Wer die Holztreppen in der Kapelle ganz hinauf geht, kann noch einen Blick in ehemalige bischöfliche Wohnräume werfen. Dort ist u.a. ein spätgotisches Uhrwerk aufbewahrt.

Wir gehen wieder zurück zur Straße und auf ihr rechts Richtung Ort. Wir bleiben auf der Straße, gehen durch die Unterführung und danach links. Die Straße führt uns nun weiter in den Ort. Nach einer Kurve erblicken wir bei einer Kreuzung links das Dorfmuseum.

Im Dorfmuseum gibt es wechselnde Ausstellungen und eine große Dauerausstellung. Letztere zeigt Historisches aus dem früheren Dorfleben (Handwerk, Schule, Kunstblumenherstellung) und präsentiert in drei Räumen historische Persönlichkeiten, die in Roßhaupten geboren wurden: Caspar Tieffenbrucker, der im 16. Jahrhundert zu den bedeutendsten Lautenmachern und wohl auch schon ersten Geigenbauern gehörte; Roman Anton Boos, der im 18. Jahrhundert in München kurfürstlicher Hofbildhauer wurde und u. a. zahlreiche Werke für den Nymphenburger Schlosspark schuf; und schließlich Johann Jakob Herkomer. Der Barockbaumeister aus Roßhaupten schuf u. a. das prächtige Kloster St. Mang in Füssen. Auch außerhalb der Museums-Öffnungszeiten ständig geöffnet ist ein Inforaum, der weitere interessante Details zur Via Claudia Augusta erklärt (separater Eingang mit Druckknopf zum Öffnen weiter links).

Wir gehen vom Eingang zurück zur Hauptstraße und folgen ihr links Richtung Kirche. Rechts grüßt das Gasthaus Post. Es ist eins von drei traditionsreichen Gasthäusern im Ort, von denen zwei noch heute bestehen. Nur der Bauernwirt (bald linker Hand), der als einstige Taferne und Brauerei bis auf das Jahr 1316 zurückgeht, ist mittlerweile leider geschlossen.

Kurz danach folgt links das Gasthaus Schwägele. Wir erreichen die großzügig gebaute Pfarrkirche St. Andreas von 1630 mit barocker Ausstattung, unter anderem Fresken des Pfronteners Johann Heel von 1727. Nach der Kirche gehen wir links Richtung Raiffeisenbank und links in den Kirchweg. Er bringt uns zurück zum Parkplatz.

Auf der Rückfahrt lohnt ein Abstecher zur Kapelle von Sameister an der Straße Roßhaupten-Lechbruck. Johann Jakob Herkomer hat hier ein exemplarisches Werk seiner Baukunst gleich neben seinem Geburtshaus errichtet, das heute ein Gasthof ist.

Variante
Eine kürzere, aber auch hügelige Runde im Südteil des Ortes (ca. 4,5 km/1–1,5 Std.) mit einem Teil der Kulturstationen ergibt sich, wenn man nach dem Steinernen Kreuz die Runde abschließt. Das Dorfmuseum kann man dann vom Parkplatz über die Hauptstraße separat besuchen.

Anfahrt und Parken

Von Nordwesten
Von der Ausfahrt Nesselwang an der A7 Ulm-Füssen über Seeg nach Roßhaupten. Von Marktoberdorf über die B16 Richtung Füssen über Stötten.

Von Nordosten/Ri. München
Von Lechbruck aus. Den Kirchweg erreicht man, wenn man bei der Kirche bei der Durchgangsstraße abbiegt.

Parkplatz

Parkplatz beim Kirchweg, D-87672 in Roßhaupten.

Öffentliche Verkehrsmittel

Busverbindungen von den Bahnhöfen Füssen und Marktoberdorf bei der Haltestelle Roßhaupten-Ort.

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