Von Herrsching nach Stegen

Die von dem Kunstmaler Ludwig Scheuermann im Jahr 1888 als Sommerdomizil erbaute Villa am Herrschinger Seeufer mit seinen Balkonen, Erkern, Treppen, Dachgauben und Türmchen ist bis heute eines der beliebtesten Fotomotive im Fünfseenland. Scheuermann feierte dort große Feste mit seinen Künstlerfreunden und den Herrschinger Honoratioren, unterhielt aber auch regen Kontakt zur einfachen Dorfbevölkerung von Herrsching, was ihn sehr beliebt machte. Man erzählt sich, dass er es aufgrund seiner guten Verbindungen sogar schaffte, dass die Bahnlinie (die heutige S-Bahn) im Jahr 1903 nicht wie vorgesehen von Pasing nach Stegen, sondern nach Herrsching geführt wurde. Nach dem Tod des Künstlers kaufte im Jahr 1934 die Gemeinde Herrsching die Villa und baute das Seegrundstück schließlich zum Kurpark um. In dem sogenannten Kurparkschlösschen finden nach seiner Sanierung heute Trauungen und Kunstausstellungen statt.

Am S-Bahnhof Herrsching wendet man sich rechts, marschiert auf der Straße „Zum Landungssteg" bis zur nächsten Kreuzung und wendet sich rechts zur Schiffsanlegestelle. Dort wartet der große Biergarten des Gasthofs Hotel Seehof direkt am Wasser, eine schöne Einkehrmöglichkeit, die man sich für später, wenn man mit dem Schiff zurückkommt, aufheben kann. Man biegt rechts zum Biergarten in die sehr schön gestaltete Uferpromenade ein, kommt am eindrucksvollen Kurparkschlösschen vorbei und hält sich an der dahinter kommenden Verzweigung links zum See, wo man direkt am Ufer an dem zum Baden einladenden Kiesstrand entlang wandert.

Man ignoriert eine Abzweigung und schwenkt erst ein Stück weiter mit dem Weg nach rechts, um dann die nächste Abzweigung links zu nehmen. Bald überquert man den Kienbach, spaziert am kostenlosen Seebad der Gemeinde Herrsching mit seinem Bistro vorbei, geht bald darauf durch ein Tor und wendet sich dann links in einen asphaltierten Fußweg, der einen wieder zur Seepromenade führt. Bald kommt man an einem schön gestalteten Spielplatz vorbei, geht an einer Verzweigung geradeaus weiter und berührt einige Minuten später fast die Rieder Straße. Man bleibt allerdings auf dem nach links ziehenden Fußweg („See­ufer­weg"), der einen schnell wieder ans Wasser führt und einen wunderschönen Blick über den See ermöglicht.

Nach etwa 800 m weist ein Schild („Wegeverbindung nach Breitbrunn") nach rechts, hier biegt man ein, kommt über einen Wiesenweg zum Conrad-Schulz-Weg und wendet sich an dessen Ende links in die Erich-Holthaus-Straße. Diese bietet am Ende einen Durchgang zur Rieder Straße, in die man links einbiegt. Leider muss man nun die nächsten zehn Minuten auf einem Gehweg neben der Straße weiter­wandern. Man wird dafür später von einer weitgehend unberührten Natur auf einem in Seenähe verlaufenden Pfad entschädigt. Nach etwa 700 m kommt man an dem Schild „Leo-Seidl-Weg" vorbei, geht geradeaus auf dem Gehweg neben der Straße weiter und wendet sich etwa 100 m später unmittelbar nach einem großen­, gemalten „Achtung-auf-Kin­der"-­Schild links in den Wald in einen unbeschilderten Weg.

Man stößt auf einen Weg, der links als Sackgasse endet, wendet sich rechts und wandert nun auf überwiegend barfußtauglichem Boden durch herrlichen Uferwald. Einige Schilder weisen auf ein Betretungsverbot der Uferbereiche aufgrund des hier ausgewiesenen, bedeutenden Vogelschutzgebietes hin. Nach etwa 30 Minuten führt der Weg wieder direkt ans Ufer in die Sonne und führt an Bootshütten vorbei zu einer Liegewiese kurz vor der Schiffsanlegestelle Breitbrunn. Hier gibt es auch einen Kiosk, in dem im Sommer auch Hamburger gegrillt werden.

Die kurzweilige Wanderung könnte man hier bereits beenden und mit dem Schiff zurück nach Herrsching fahren.

Will man weiter nach Stegen, folgt man dem direkt am Beginn des Schiffsanlegesteges weiterführenden Uferweg. Der Pfad ist jetzt nicht mehr so natürlich (nun Kiesweg) wie vorhin, führt aber ebenfalls über einige Bäche durch schönen Wald. Kurz vor der Schiffsanlegestelle Buch – von hier besteht ebenfalls eine Rückfahrmöglichkeit – kommt man an einem großen Stelzenhaus vorbei, das schon häufig für Filmaufnahmen verwendet wurde. Der Uferweg führt auch hier direkt an der Schiffsanlegestelle geradeaus weiter, nach 500 m weisen dann Schilder („Stegen") nach rechts aufwärts. Bald mündet der schmale Weg in einen breiten Kiesweg (Ammerseestraße), man geht geradeaus weiter und biegt bei nächster Gelegenheit links in einen kleinen Fußweg (Schild „Seeleite" und Wegweiser „Stegen") ein.

Erst fast eben, dann einem weiteren Schild nach Stegen links abwärts folgend, spaziert man weiter und schwenkt auf halber Höhe im Wald nach rechts aufwärts zu einem Fußweg (Schild), der mit einer Sperre für Fahrradfahrer beginnt. Man befindet sich nun auf dem sogenannten Sieben-Brücken-Weg und passiert tatsächlich in den nächsten 20 Minuten sieben Holzbrücken auf halber Höhe über dem See auf einem sehr angenehmen, barfußtauglichen Waldpfad. Der Weg führt direkt zum Erholungsgelände in Stegen, hier tummeln sich im Sommer viele Badegäste im Wasser und auf der großen Liegewiese. Man kommt am Seerestaurant Schreyegg mit seinem direkt am Wasser gelegenen großen Biergarten (auch Restaurantbetrieb) und dem Restaurant Fischer vorbei, bevor es links zur Schiffsanlegestelle Stegen geht. Von hier fährt man mit dem Schiff (Achtung, das Schiff verkehrt nur 2- bis 3-mal täglich!) nach Herrsching zurück.

Um zur S-Bahn zu kommen, spaziert man ein Stück auf dem Hinweg, am Kurparkschlösschen vorbei, am See entlang und wendet sich dann nach dem Überqueren des Kienbaches – kurz vor dem Seebad der Gemeinde – rechts. Man kommt zur Rudolf-Haunauer-Straße/Madeleine-Ruoff-Straße, überquert diese und erreicht halb rechts auf dem Ravina-Romagno-Weg in wenigen Minuten wieder die S-Bahn-Station Herrsching.