Pfunderer Höfeweg
Sport
Wandern
Dauer
2:30 h
Länge
8,5 km
Höchster Punkt
1.317 m
Aufstieg
351 hm
Abstieg
351 hm
Beschreibung
Der Pfunderer Höfeweg ist ein Rundweg für die ganze Familie, auf dem man die ländliche Alltagskultur der Südtiroler Bergbauern bestens kennenlernen kann. Er führt vom Parthof in der Dorfmitte von Pfunders an verschiedenen Bauernhöfen vorbei und ist mit Schautafeln bestückt. Ein schöner Weg die Natur- und Kulturlandschaft des Pfunderer Tals im Herzen der Pfunderer Berge/Zillertaler Alpen kennenzulernen.
Beste Jahreszeit
Familientour
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Die Gesamtlänge des Höfeweges beträgt 7 km, aber man kann auch eine kürzere Strecke wählen, die knapp 3,5 km beträgt. Der Höfeweg ist mit Infostationen, Hinweistafeln und Übersichtstafeln ausgestattet. Der Weg ist kinderfreundlich gestaltet und eignet sich auch für Familienwanderungen.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Vom Sportplatz in Pfunders (1.171 m) ausgehend beginnt die Wanderung Richtung Süden zum Feurerhof, der ersten Station des Weges. Anschließend Weg erreicht man den Sagenwürfel beim Waldbrunnen, der von den Einheimischen auch Wodansbrunnen genannt wird. Weiter führt der Weg zum Dorfkern zurück, bis man wieder den Feurerhof und den Parthhof erreicht. Beim letzteren hat man Einblick in das Zeitmuseum und den Kräutergarten.
Beim Futterhaus des Parthhofes, befindet sich eine Zeitleiste auf der die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse des Tales verzeichnet sind. Die Wanderung verläuft nun der rechten Talseite in Richtung Norden. Nach ca. 1 km Wanderung kann man eine ortstypische Trockenmauer bewundern. Ein gutes Stück weiter nach Norden, vorbei an einer der drei Übersichtstafeln oberhalb des Pichlerhofes genießt man in eindrucksvoller Form das herrliche Panorama auf der eigens dafür errichteten Aussichtsplattform. Zwischen den Feldern und Fluren erkennt man den Scherenzaun, der früher die Grenze zwischen den einzelnen Höfen dargestellt hat.
Der Weg führt durch einen schattigen Wald zum Pichlerhof, erreicht den Pfunderer Bach und wandert wieder in Richtung Ortskern. Man überquert eine kleine Brücke und folgt dem Weg bis zum Dorferhof. Auf dessen Nordseite befindet sich eine kleine Kapelle bei der die bewegenden Geschehnisse der Lawinenunglücke aus dem 17., 19. und 20. Jahrhundert angeführt sind. Südseitig vom Dorferhof befindet sich das Haus von Erna Marsoner Huber, die das Traditionshandwerk Filzen lebendig hält.
Weiter führt der Weg zum Obergasserhof, bei dem man den funktionierenden Backofen sehen kann. Nun folgt man dem Weg in südliche Richtung bis zu einer Übersichtstafel. Rechts führt eine Abkürzung zurück zum Dorfplatz. Von der Kreuzung erreicht man nach einer Viertelstunde den Wieserhof mit seiner Käserei. Nach der Station am Pfunderer Bach peilt man den Ausgangspunkt und das Ziel der Wanderung an.
1. Station am Höfeweg:
Ein außerordentliches Naturphänomen ist der so genannte „Eiskeller“ in der Nähe des Feurerhofes. Hierbei handelt es sich um einen Keller mit einem natürlichen Kühlsystem, in welchem Nahrungsmittel aufbewahrt werden können. Es sind die im Volksmund sogenannten Eislöcher. Zwischen den Gesteinsblöcken einer Bergsturzhalde strömt kalte Luft aus. Ein System von Kanälen mit Öffnungen auf unterschiedlicher Höhe durchzieht das Gelände. Ist die Luft in den Kanälen kühler als die Außenluft, so sinkt sie nach unten und saugt die warme Luft nach. Die durchströmende schwere Luft nimmt dabei Wasserdampf auf und kühlt infolge der Abgabe von Verdunstungswärme ab. Die kalte und feuchte Luft entweicht dann am unteren Ende der Windkanäle. Die Temperatur der austretenden Luft entspricht in etwa einer Temperatur von 2-5°C. An Stellen mit hoher Durchströmungsgeschwindigkeit können sogar noch tiefere Temperaturen entstehen. Der Keller hat ein Türschloss mit einem Schlüssel, den - so erzählt man - der ehemahlige Feurerbauer nach der Erstürmung der Mühlbacher Klause an sich genommen hat.
2. Station am Höfeweg: Sagen
Der Feurerhof ist umwoben von märchenhaften Geschichten und Erzählungen; eine davon ist die Sage vom Waldbrunnen, der ursprünglich Wodansbrunnen hieß: Drei Töchter stritten um den elterlichen Hof. Um diesem Treiben ein Ende zu setzen, kaufte der Vater einer jeden von ihnen einen Hof mit der Bedingung zu heiraten und einen männlichen Erben zu gebären. Nach Jahren waren sie jedoch immer noch ohne einen männlichen Nachfolger. Auf den Rat einer weisen Frau hin badeten die Schwestern jeden Abend nach Sonnenuntergang im Wasser des Waldbrunnens. Außerdem mussten sie von der heiligen Lärche oberhalb des Waldbrunnens einen Zweig abbrechen, ins Wasser tauchen und ihn mit der Spitze nach oben über das Bett hängen. Gleichzeitig sollten sie jeden Abend vor dem Schlafengehen einen Schluck Wasser aus dem Brunnen trinken. Alle drei Schwestern befolgten den Rat und nach einem Jahr wurde jeder ein Sohn geboren. Die Dorfbewohner glaubten jedoch, dass sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hätten.
3. Station am Höfeweg: Das Zeitmuseum
Kaum betritt man den Parthhof, wird man um Jahrzehnte zurückversetzt. Geräte aus Holz zur Feld- und Holzarbeit erinnern an frühere und vor allem arbeitsintensive Zeiten. In der von Ruß geschwärzten Küche hat man gleichzeitig gekocht und den Speck geräuchert hat. Der Besucher kann den „Mohnstampfer“ ausprobieren, der aus heutiger Sicht auch als Fitnessgerät taugen würde.
4. Station am Höfeweg: Vom Fassbinden.
Die Bütte, die Zumme oder der Bottich - haben Sie diese Bezeichnungen schon mal gehört? Diese Begriffe sind Teil des alten Berufes des Fassbinders. Die Bauern verwendeten Holzfässer für verschiedene Zwecke.
Diese Begriffe sind Teil des alten Berufes des Fassbinders. Die Bauern verwendeten Holzfässer für verschiedene Zwecke: Fleisch, Kraut, Rüben, Korn wurden gelagert und haltbar gemacht. Wein wird z.B. in Eichenfässern gelagert. Das Fass besteht aus leicht gebogenen Brettern, den Dauben. Die Bretter werden langsam erhitzt, gebogen und anschließend abgekühlt. Durch Eisenreifen oder Holzriemen werden sie zusammengehalten. Zum Schluss werden die Holzböden eingeschoben.
5. Station am Höfeweg: Das Mauerhotel
Die Trockenmauer ist Lebensraum für zahlreiche Kleintiere und Pflanzen. Im Mauerhotel werden drei Planzen- und drei Tierarten vorgestellt. Zwei davon sind: > Das Zimbelkraut hat in der Trockenmauer eine Unterkunft gefunden. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit fädigen, kletternden oder hängenden Stängeln. Die herzförmigen Laubblätter sind auf der Unterseite meist rötlich gefärbt. Die Blüten sind gespornt und meist hellviolett. > Die Eidechse ist ein weiterer Bewohner der Trockenmauer. Sie kann die vielen Hohlräume und Ritzen benutzen und dort ihre Eier ablegen. Die Eidechse liebt die Wärme der Steine, die durch die Sonneneinstrahlung gespeichert wird. Da Trockenmauern Naturelemente unserer Kulturlandschaften sind, wurde sie unter den Essembleschutz gestellt. Ihr Erhalt und Schutz ist damit gewährleistet.
6. Station am Höfeweg: Scherenzaun und Aussichtsplattform:
Ein gutes Stück weiter nach Norden, vorbei an einer der drei Übersichtstafeln oberhalb des Pichlerhofes genießt man in eindrucksvoller Form das herrliche Panorama auf der eigens dafür errichteten Aussichtsplattform. In der Nähe des Pichlerhofes befindet sich ein typischer Holzzaun, der so genannte Scherenzaun. Dieser Zaun diente früher vor allem zur Grenzziehung zwischen den einzelnen Höfen. Man nennt den Scherenzaun auch Kreuzzaun oder Jägerzaun. Die einzelnen Latten sind kreuzweise angebracht und überlappen sich.
7. Station am Höfeweg: Baumalter bestimmen
Mitten im Fichtenwald ermöglicht eine Messtafel dem Besucher auf einfache Art und Weise das Alter der Fichten zu ermitteln. Mit ausgebreiteten Armen stellt man sich vor die Messlatte und misst die Spannweite seiner Arme. Über der Spannweite der Arme ist das Alter der Bäume auf dieser Messlatte eingetragen. Nun kann der Besucher die Bäume „umarmend“ ihr Alter feststellen. Das Umarmen eines Baumes soll Kraft und neuen Schwung spenden. Probieren Sie es aus!
8. Station am Höfeweg: Heilkräuterwiese
Das Pfunderer Almvieh hat eine besonders große Auswahl an gesunden und nährstoffreichen Kräutern. Und je mehr es davon frisst, umso besser wird auch die Milch. Im Tal ist der Wert dieser Kräuter seit jeher bekannt. So wird aus dem Johanniskraut zum Beispiel ein Öl hergestellt, das bei Sonnenbrand, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und depressiven Verstimmung Abhilfe schafft. Der Augentrost hingegen verschafft Linderung bei Heuschnupfen, bei Augenschwäche und bei Hornhautflecken.
9. Station am Höfeweg: Dorferhof und Kapelle.
Auf der Nordseite neben der kleinen malerischen Kapelle liest man auf der Informationstafel die bewegenden Geschehnisse der Lawinenunglücke aus dem 17., 19. und 20. Jahrhundert. Daher erübrigt sich die Frage, wieso der Ortskern von Pfunders auf einen Hügel errichtet worden ist. Die Antwort mag in der Beschaffenheit des Geländes liegen. Die Pfunderer Berge, so majestätisch und erhaben sie auch auf den Betrachter wirken, so gefährlich sind sie im Winter für das Dorf Pfunders. So im Katastrophenwinter 1951, als eine Lawine den Dorferhof niederriss, sechs Menschenleben forderte und einen enormen Sachschaden verursachte. Auch der Eggerhof wurde samt dem Viehbestand von einer Lawine zerstört. Die Dorfer Kapelle, nach dem Jahr 1951 errichtet, soll an den ursprünglichen Hof erinnern. Der jetzige Kapellenraum ist aus der gewölbten Labe (Flur) des Hofes gebaut worden. Wahrscheinlich wurde wohl auch die Kirche aus Sicherheitsgründen auf einem Hügel errichtet.
10. Station am Höfeweg: Filzen
Erna Marsoner Huber hält das Traditionshandwerk des Filzen lebendig. Immer schon galt Schafwolle als ein wertvoller Rohstoff, der verarbeitet wurde. Die wichtigsten Eigenschaften der Wolle liegen in ihrer temperaturregulierenden Wirkung; sie schützt vor Hitze, Kälte, Nässe und Wind. Von der Schafwolle bis zum fertigen Filzprodukt ist es jedoch ein langer und mühsamer Weg. Der Arbeitsablauf gliedert sich in vier Teile: Das Vorbereiten der Wolle, das Filzen, das Walken, das Formen.
11. Station am Höfeweg: Backofen Obergasser
Hier beim Obergasserhof gibt es einen noch funktionierenden Backofen, der hin und wieder in Betrieb genommen wird. Ein frischgebackenes, noch warmes Brot, bestrichen mit Almbutter ist der Inbegriff einer typischen Südtiroler Marende. Auf den meisten Tiroler Bauernhöfen wurde zwei bis viermal im Jahr Brot gebacken. Da der Arbeitsaufwand sehr groß war, schob man bis zu 150 Brote in den Backofen. Damit die Brote länger haltbar waren, hat man sie in Holzgestellen zum Trocknen aufbewahrt. Es gibt eine interessante Anekdote zur Entstehung des Namens „Obergasser“: In der Familie Gasser waren zwei Brüder, die 1717 aufgrund der Kastengerechtigkeit Streit miteinander hatten. Um den Streit zu beenden, gab man den oberen Hof dem älteren und den unteren Hof dem jüngeren Bruder. So entstand der Name „Obergasser“.
12. Station am Höfeweg: Bergkäse beim Wieserhof. Das tägliche Frühaufstehen um die Kühe zu melken, gehört beim Wieserhof zum Alltag. Als Belohnung nach der harten Arbeit gibt es frische, Milch, schmackhaften Käse, Butter, Frisch- und Weichkäsesorten, Graukäse, Joghurt, Speck …
Zum Hof gehört die Almkäserei auf der Gampisalm auf 2.232 m, die zum Wieserhof (ab 2012 Hofkäserei) gehört. Hier werden 32 Stück Vieh gehalten, davon 15 Melkkühe und 17 Jungrinder. Die Milch wird direkt auf der Alm zu einem würzigen Pfunderer Bergkäse verarbeitet. Vielleicht bekommen Sie nach einem Besuch beim Wieserhof oder auf der Gampisalm Lust noch mehr von der Pfunderer Almenwelt zu sehen …
13. Station am Höfeweg: Wassererlebnis
Hier mündet der Lehenbach in den Pfundererbach. Die Auswirkung des Wassers als Antriebskraft kann spielerisch erfahren werden, denn das Wasser treibt ein Holzrad an. Zudem kann der Besucher eine gemütliche Pause einlegen, sich setzen und dem Plätschern des Wassers zuhören.
Anfahrt und Parken
Über die Pustertaler-Straße bei Vintl nach Weitental und Pfunders
Parkplatz
Parkmöglichkeiten beim Sportplatz in Pfunders
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn über Franzensfeste oder Bruneck nach Vintl. Vom Bahnhof mit dem Bus über Weitental nach Pfunders.
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