Was die Berge über die Persönlichkeit verraten
Foto: mauritius images / Ludwig Mallaun
Wer in den Bergen lebt, soll tendenziell introvertierer sein als Personen, die im Flachland leben. Das hat eine Studie unter der Leitung des Psychologen Shige Oishi für die „Society for Personality & Social Psychology“ herausgefunden.
Untersucht wurde, ob es eine Verbindung zwischen der Entscheidung für Landschaftsbilder und der Persönlichkeit gibt. Oder anders formuliert: Was verrät die Wahl des Wohnorts und seiner Lage über einen selbst? Und siehe da: Laut Studie gibt es Verflechtungen zwischen Landschaftsvorlieben und Charakter.
So würden 75% aller Personen, die am Knüpfen von sozialen Kontakten interessiert sind und gemeinhin als gesellig gelten, offene Ebenen am Meer bevorzugen, wohingegen es Personen, die nach Einsamkeit und Abgeschiedenheit suchen, zu 52% in die Berge ziehen soll.
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Von Einsamkeit am Berg und grenzenloser Freiheit
Wer eher in sich gekehrt ist, so lautet das Ergebnis der Studie, tendiert dazu, in Begregionen zu leben. Dabei ist der Zusammenhang aber kein kausaler: Nicht das Leben in den Bergen macht den Menschen introvertiert, vielmehr würden bereits introvertierte Menschen verstärkt das Leben in den Bergen suchen.
In anderen Worten: Es sind weniger die Landschaftsbilder, die Einfluss auf die persönlichen Präferenzen nehmen, als vielmehr die bereits vorhandenen Präferenzen auf die Wahl des Landschaftsbilds. Wer nach Ruhe und Einsamkeit strebt, sucht also eher Plätze auf, die besagte Stimmungen zu verstärken scheinen. Glaubt man der Studie, lösen die Berge dieses Versprechen ein: Sie stehen für Besinnung und innere Einkehr, für Abgeschiedenheit und Gegenwelt. Und wir finden: Das sind Gründe genug, um die Berge zu lieben.
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