Shen Ramon

Nachdem wir unser Fahrzeug am Rand der Straße 40, 534 m, auf dem hier breiten Bankett geparkt haben, gehen wir auf dem rot-weiß markierten Pfad in Richtung „Ammonites Wall“ und „Shen Ramon“. Wir wandern unterhalb des äußeren Kraterrands entlang und treffen nach gut 500 m auf den orange-blau-weiß gekennzeichneten „Israel National Trail“ (INT), dem wir geradeaus in südwestliche Richtung folgen.

Nach weiteren 200 m sehen wir rechter Hand die ausgeschilderte Ammonites Wall, 559 m. Es handelt sich um ein eindrucksvolles Zeugnis einer urzeitlichen Katastrophe, bei der Tausende der 30–50 cm Durchmesser großen, versteinerten Kopffüßer im Kalkstein konserviert wurden.

Nachdem wir einen flachen Sattel überquert haben, geht es knapp 30 Min. stetig bergab bis in die Nähe des ausgetrockneten Nekarot Stream, 515 m. Links von uns bildet er die Grenze der militärisch genutzten „Firing Zone“, für deren Begehung man z. B. im Rahmen einer südlicher verlaufenden INT-Wanderung eine spezielle Erlaubnis (Permit) der Militärverwaltung benötigen würde.

Wir entfernen uns in einem weiten Rechtsbogen nach Nordwesten aus diesem Gebiet, bleiben aber auf dem INT. Durch eine Schlucht steigen wir über eine Steilstufe zur Zone des deutlich sichtbaren Gesteinswechsels vom hellen Sedimentgestein zum aufliegenden dunklen Vulkangestein auf. Mit etwas Glück lassen sich in diesem Gebiet nubische Steinböcke beobachten, die aufgrund ihrer Färbung ausgezeichnet getarnt sind.

Wir meistern eine nach rechts aufwärtsstrebende felsige Rampe, 581 m, in leichter, nur mäßig ausgesetzter Kletterei (I). Am oberen Ende geht es in der Felsflanke über uns weiter aufwärts. Wir lassen uns nicht dazu verleiten, in die Rinne rechts abzusteigen!

Nach ca. 50 m führen uns frische Markierungen scharf nach links über eine Felsrippe, die einen leichten Abstieg in das flachere Gelände dahinter bietet. Ein kurzer Hang und eine weitere Rampe in der dunklen Bergflanke führen uns in einen Sattel auf dem oberen Ostgrat. Der Gipfelfelsblock des Shen Ramon, 693 m, knapp links vom Sattel belohnt uns nach 45 Min. schweißtreibendem Aufstieg mit einem Rundumblick über den kompletten Ramon-Krater inklusive Mitzpe Ramon im Norden und der endlosen Weite der Negev-Wüste im Süden.

Vom Sattel steigen wir in westlicher Richtung durch eine Schuttrinne hinab und gehen im Inneren des Kraters auf dem breiter werdenden Pfad in nordwestliche Richtung weiter, bis wir auf einen unbefestigten, breiteren Weg, 558 m, stoßen. Dort verlassen wir den INT nach rechts und folgen nun der grün-weißen Markierung.

Nach etwa 20 Min. queren wir einen ausgetrockneten Bachlauf und wenig später einen niedrigen Pass. Es folgen recht öde 2,5 km, bevor wir einen Steinbruch links des Wegs erreichen. Nochmals 500 m weiter halten wir uns rechts und gehen auf der steilen Fahrspur (weiterhin grün-weiß markiert) bis auf die mit einem Hochspannungsmast „gezierte“ Bergkuppe, 612 m.

Links von der Kuppe führt ein rot-weiß markierter schmaler Pfad nach rechts bis in die Talsohle hinab. Dort geht es 50 m weit auf staubigem Fahrweg nach links, bis wir rechts in den ausgewiesenen Geologielehrpfad, 560 m einbiegen.

Wir durchqueren das geologisch interessante Gebiet am inneren Kraterrand, bis wir nach ca. 250 m wieder auf den hier von Osten kommenden INT treffen, dem wir nach rechts bergan folgen. Über steile Bänder gewinnen wir noch einmal kräftig an Höhe bis in eine Scharte, 665 m. Der ausgesetzte, 675 m hohe Felsgipfel wenige Meter links vom Pfad lässt sich in leichter Kletterei (I) ersteigen und bietet den besten Blick auf den östlich der Straße 40 gelegenen Tafelberg Har Katum.

Der Abstieg über steile Rampen, Bänder, Rinnen und eine abschließende Felsrippe (I) fordert nochmals unsere volle Konzentration, bis wir am Fuß des Bergs dem Pfad nach links bis zur Straße 40, 534 m folgen.