Rund um Bad Überkingen
Sport
Wandern
Dauer
3:30 h
Länge
11,8 km
Höchster Punkt
717 m
Aufstieg
346 hm
Abstieg
346 hm
Beschreibung
Rund um Bad Überkingen – Trailrunning mit Ausblicken und Einblicken. Von wegen anspruchsvolle Laufstrecken gibt es nur in den Alpen: Der Rundweg um Bad Überkingen auf der Schwäbischen Alb fordert den Läufern konditionell einiges ab und bietet dabei sogar Rückblicke in die Geschichte. Auf dieser Tour erlebt man die Vielfalt der Schwäbischen Alb (Süddeutschland) besonders intensiv, der höchste Punkt liegt auf 717 m.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Familientour
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Schwäbische Alb West“ von Herbert Mayr, erschienen im Bergverlag Rother.
Die Kahlensteinhöhle ist mit einer Gittertür verschlossen. Auf Nachfrage beim Kahlensteiner Höhlenverein in Bad Überkingen kann man die Höhle gegen ein Trinkgeld besuchen.
Wegbeschreibung
Bad Überkingen ist Ausgangspunkt dieser Tour. Sechs Quellen sprudeln hier aus dem Boden: Adelheidquelle, Helfensteinquelle, Renata-Quelle, Otto-Therme, Josef Therme und Jura Quelle. Etliches von dem gesunden Wasser füllt die Becken vom örtlichen Thermalbad. Historische Fachwerkhäuser prägen das Ortsbild. Immer wieder bietet sich von Bad Überkingen aus ein beeindruckender Blick auf den Albtrauf und dorthin wollte ich laufen. Diese mächtige Felskante fällt steil ins Filstal ab. Gleich am Anfang geht es steil hinauf. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Anstieg zum Kahlenstein. Ein markanter Felsen, der aus dem Wald ragt. Über die Gartenstraße und den Wittlinger Weg gelangte ich total verschwitzt zum Ortsausgang. Hier folgte ich den Wanderschildern mit der roten Raute Richtung Kahlenstein. In Serpentinen führt ein schmaler Weg bergauf.
Hinter mir liegt Bad Überkingen, bald erreiche ich die Kahlensteinhöhle. Vom Kahlenstein habe ich einen wunderbaren Ausblick hinüber zum Jungfraufelsen, dem anderen natürlichen Balkon von Bad Überkingen. Markant erhebt sich dieser Felsen auf der anderen Seite vom Tal. Rechts von mir ist Geislingen zu sehen. Gerne hätte ich mich in der Kahlensteinhöhle bei angenehmen acht Grad ein wenig abgekühlt, doch dieses finstere Loch ist ganzjährig verschlossen, um seltene Fledermäuse zu schützen. Seit 1791 ist diese 72 m lange Höhle bekannt. Hier fanden sich, neben Tierknochen auch eine Hacke aus der Jungsteinzeit. Eine römische Kupfermünze gab die Höhle ebenfalls preis. Ich laufe in Richtung Türkheim weiter. Immer am Rand vom Albtrauf geht es weiter.
Starke Anstiege sind jetzt keine mehr auf dem Weg. Wenige Kilometer weiter habe ich den Burgstall erreicht. Hier bietet sich wieder eine grandiose Aussicht hinunter ins Filstal. Budsch(l)et nennen die Einheimischen diesen Ort. Über die ehemalige Burg Türkheim ist wenig bekannt. Wahrscheinlich ließen die Grafen von Helfenstein hier um das Jahr 1100 diese Festung errichten. Eine alte Dorfkirche erhebt sich würdevoll über angrenzende Fachwerkhäuser. Am Türkheimer Brünnle fülle ich meine leere Trinkflasche wieder auf und laufe weiter Richtung Aufhausen.
Am Albtrauf führt mich der schmale Weg am Waldrand entlang. Links von mir sind wellige Wiesen und Felder. Rechts geht es steil durch den Wald ins Filstal hinab. Ich erreiche die Burgruine Bühringen. Auf einem Felssporn oberhalb vom Rötelbach lag diese Festung. Auch hier zeigt sich, wie gerne die Schwaben bauen: Wann genau die Grafen von Helfenstein hier mit den Arbeiten begannen ist unklar. Experten gehen davon aus, dass etwa im Jahr 1250 die Burg fertig gewesen ist. Wer meint, dass unsaubere Immobiliengeschäfte nur in unserer Zeit vorkommen der irrt sich. Wie so oft im Mittelalter, gab es bei der Festung am Albtrauf einen Eigentümerwechsel: Ab 1405 gehörte Burg Bühringen der Reichsstadt Ulm. 1525, als in Schwaben die Bauernkriege tobten, brannte die Festung ab. Entsprechend wenig ist von der Festung heute noch zu sehen. Selbst mit viel Fantasie lässt sich außer ein paar Gräben und überwucherten kleinen Mauerresten nichts mehr erkennen.
Extrem gut ist die Aussicht von den Panoramapunkten auf dem Weg nach Aufhausen. Immer wieder gibt es hier freie Stellen im Wald. Vom Albtrauf sehe ich hinüber zum Kahlenstein und Bad Überkingen, das malerisch im Tal liegt. Auf schmalen Pfaden geht es immer leicht auf und ab durch den dichten Laubwald. Ein Hochgenuss für alle Trailrunner! Wurzeln, Felsbrocken und natürliche Stufen sorgen auf jedem Meter für natürliche Hindernisse. Ich laufe durch ein Schutzgebiet, in dem viele Spechte leben und klopfend an den Bäumen arbeiten. Unterhalb von Aufhausen laufe ich am Dorf vorbei und halte mich rechts steil den Albtrauf hinunter. Gut, dass meine Trailrunningschuhe ein so griffiges Profil haben. Der Weg ist grob und bei Nässe sicher gefährlich.
Als nächstes erreiche ich die Brunnensteighöhle. Aus diesem Loch in der Felswand sprudelt das Wasser hervor und fließt über die Felswände hinab. Was von außen unmöglich zu erkennen ist: Die Höhle dahinter ist über 800 Meter lang und führt ständig Wasser. In früheren Zeiten ist diese Quelle für die Menschen in Aufhausen lebenswichtig gewesen. Ich halte mich weiter bergab. Auf Steintreppen folge ich dem Wasser bis zum Autalwasserfall. Ich laufe auf dem Forstweg weiter und komme aus dem Wald heraus.
Fragend sieht mich ein Alpaka an. Es steht mit seinen Artgenossen friedlich futternd auf der Weide. Auf einer schmalen Straße laufe ich zwischen Baumstückle hindurch. Bad Überkingen liegt wieder vor mir und ich laufe vorbei an den vielen Apfel-, Kirschen- und Zwetschgenbäumen.
Anfahrt und Parken
A8 Stuttgart–München, Ausfahrt Mühlhausen. Weiter auf der B466 in Richtung Geislingen, den Schildern nach Bad Überkingen folgen.
Parkplatz
Parkplatz Autalhalle
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug von Ulm oder Stuttgart nach Geislingen an der Steige, dort in den Bus nach Bad Überkingen umsteigen.
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