5 Dinge für den Canyon
Foto: Angela Faber
von Angela Faber
Bei hochsommerlichen Temperaturen ist die Sehnsucht nach Abkühlung groß: Es empfiehlt sich darum der Abstieg in enge Schluchten, wo kühles Nass und Nervenkitzel warten. Sebastian Schwab ist geprüfter Canyoningführer und weiß, worauf man bei der Ausrüstung für den „nassen Sport“ achten muss.
Wärmende Haut
Um sich länger im kalten Wasser eines Gebirgsbaches aufhalten zu können ist ein Neoprenanzug unabdingbar. In einem Canyon müssen lange Passagen oft watend oder schwimmend überwunden werden – und Frieren trübt die Freude gewaltig. Ein Neoprenanzug schützt den Körper vor Kälte, so er nicht zu weit geschnitten ist. Das Wasser muss sich im Inneren des Anzugs erwärmen können. Je nach Jahreszeit und Gebiet variiert die Dicke des Stoffs zwischen 5 und 7 mm. An den exponierten Knien und Ellenbogen ist das Neopren verstärkt, um am scharfen Fels nicht aufzuscheuern.
Empfehlungen
Praktischer Packsack
Der Rucksack ist beim Canyoning besonderer Beanspruchung ausgesetzt und daher aus extrem robustem Material gefertigt. Er dient in erster Linie zum Transport des Seils, das im Laufe einer Tour häufig ein- und ausgepackt werden muss. Ein großes Maul für bequemes Handling des Seils und ein Volumen von 40 bis 50 Liter sind empfehlenswert.
Der Rucksack bedarf besonderer Öffnungen, um Wasser ein- und ableiten zu können. Diese Durchlässigkeit ist beim Schwimmen wichtig, denn ein mit Luft gefüllter Rucksack erschwert die Fortbewegung im Wasser erheblich. Erste Hilfe-Ausrüstung und andere Gegenstände, die nicht nass werden dürfen, sind in dichten Packsäcken oder Behältnissen in einem Seitenfach gut aufgehoben.
Empfehlungen
- Das Original: Guide II von Vonblon
- Das Multitalent: Watersnake tec 09 von Rocksnake
- Der Newcomer: Chasm 35 von Exped
Gripp auf nassem Fels
Die Füße sind der Kälte von Gebirgsbächen besonders ausgesetzt. Canyoningschuhe sorgen für Isolation, sind aber auch sehr robust, um dem scharfen Fels zu wiederstehen. Die Sohle kommt aus rutschfestem Gummi. Denn nasser Fels ist weitaus schlüpfriger als trockner Stein und somit eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle. Gleichzeitig sollte die Sohle nicht zu steif sein und bei längeren Gehstrecken den Schritt unterstützen. Zum Schutz der Knöchel sind hohe Schäfte vorzuziehen.
Empfehlungen
- Der Klassiker: Canyoneer 3 von Five Ten
- Der Neuling: Outdoor Hydro Pro Water Shoe von Adidas
- Der Komfortable: Canyon Guide von Bestard
Statisches Seil
Canyoningseile sind im Gegensatz zu Kletterseilen nicht elastisch. Die statischen oder halbstatischen Seile eignen sich besonders gut zum Abseilen, nicht aber für das Auffangen eines Sturzes. Canyoningseile sind besonders verschleißresistent und haben einen Durchmesser von 9 oder 10 mm Die Länge variiert je nach Erfordernis der jeweiligen Tour, kann aber durchaus 100 m messen.
Empfehlungen
- 9 mm: Push von Petzl
- 9,5 mm: Aqualine von Beal
- 10 mm: Diver von Edelrid
Helfer in der Not
Wie bei einer Bergtour ist auch in den Canyon eine Sicherheitsausrüstung mitzunehmen. Das Mobiltelefon ist Teil dieser Ausrüstung und muss für den Einsatz in einer Schlucht robust und wasserdicht sein. Der Schutzgrad des Gerätes kann anhand der IP-Angabe auf der Verpackung abgelesen werden. Trotz des technischen Fortschritts funktionieren die empfindlichen Touchscreens bei Nässe nur eingeschränkt. Im Idealfall wird die Tour so angelegt, dass das Handy nur für ein Heldenfoto nach erfolgreich absolvierter Schlucht Verwendung findet.
Empfehlungen
- Für Grobe: S 60 von Cat
- Für Stylisten: Galaxy S7 Edge von Samsung
- Für Helden: Hero Plus von IceFox
Bergwelten-Tipp
Weitere Informationen rund ums Canyoning findet ihr hier:
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