Die höchsten Berge der Welt
Foto: mauritius images / imageBROKER / Wigbert Röth
Der höchste Berg der Welt? Der Mount Everest natürlich. Aber auch nicht unbedingt. Es gibt verschiedene Zugänge zur Klassifizierung der höchsten Berge – und nicht immer ist es der Mount Everest, der das Rennen macht.
Die Frage, welcher der höchste Berg der Erde ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Schließlich gibt es unterschiedliche Messlogiken. Je nachdem, für welche man sich entscheidet, ist das Dach der Welt auf einem anderen Gipfel zu finden.
Gemessen vom Meeresspiegel: Mount Everest
Das prominenteste Werteschema, an dem sich die meisten Bergsteiger orientieren, geht vom höchsten Punkt über dem Meeresspiegel aus. Richtet man sich danach, ist der Mount Everest (8.848 m) der höchste Gipfel unseres Planeten.
Insgesamt gibt es auf unserer Erde 14 Gipfel, die – vom Meeresspiegel aus gemessen – über 8.000 Meter hoch sind. Alle liegen im Karakorum und Himalaya-Hochgebirgssystem in Asien, das sich über Pakistan, Indien, China, Nepal und Bhutan erstreckt. Diese Achttausender sind:
Mount Everest (8.848 m)
K2 (8.611 m)
Kangchendzönga (8.586 m)
Lhotse (8.516 m)
Makalu (8.485 m)
Cho Oyu (8.201 m)
Dhaulagiri (8.167 m)
Manaslu (8.163 m)
Nanga Parbat (8.125 m)
Annapurna (8.091 m)
Gasherbrum I oder Hidden Peak (8.068 m)
Broad Peak (8.047 m)
Gasherbrum II (8.035 m)
Shishapangma (8.013 m)
Der höchste Gipfel Europas ist übrigens – je nachdem, wo man die innereurasische Grenze zieht – entweder der Elbrus (5.642 m) oder der Mont Blanc (4.810 m). Nach der Auffassung von Reinhold Messner ist es der Elbrus.
Eines ist der Mont Blanc zweifelsohne: der höchste Berg der Alpen. Alle Seven Summits, also die höchsten Berge jedes Kontinents, findet ihr hier:
Seven Summits: Die höchsten Berge der Kontinente
Gemessen vom Erdmittelpunkt: Chimborazo
Misst man die Höhe anhand der Kilometer-Anzahl vom Erdmittelpunkt aus, ergibt sich ein völlig anderes Bild. Weil die Erde nicht rund, sondern aufgrund der Fliehkraft an den Polen abgeplattet ist, ist der Radius unseres Planeten an den Polen kleiner als am Äquator.
Daraus ergibt sich, dass der Gipfel des Chimborazo (6.310 m) in Ecuador am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist – nämlich insgesamt 6.384.557 m. Gemessen an dieser Logik ist er um mehr als 2.000 Meter höher als der Mount Everest (6.382.414 m). Von dieser sogenannten geozentrischen Maximaldistanz ausgehend, folgen dem Chimborazo auf
Platz 2 der Nevado Huascarán (6.768 m) in Peru
Platz 3 der Cotopaxi (5.897 m) in Ecuador und
Platz 4 der Kilimanjaro (5.895 m) in Tansania
Gemessen vom Fuß des Berges: Mauna Kea
Geht man nicht vom höchsten Punkt, also der Höhenlage des Gipfels, sondern von der absoluten Höhenmeter-Anzahl vom Fuß des Berges aus, ist der Mount Everest mit 3.500 m mäßig beeindruckend. Hier machen folgende Berge das Rennen:
Mauna Kea (4.205 m) auf Hawaii: Vom Meeresgrund aus gemessen hat der Vulkan auf Hawaii eine Höhe von 10.203 Metern, vom Fuß aus gemessen sogar noch mehr: Dieser ist aufgrund des enormen Gewichts des Berges nämlich in den Meeresboden eingesackt. Misst man vom eigentlichen Fuß aus aus, ist der Mauna Kea sogar über 17.000 Meter hoch.
Denali (6.190 m) in Alaska
Rakaposhi (7.788 m) in Pakistan und
Damavand (5.610 m) im Iran
Gemessen an der Dominanz: Aconcagua
Zieht man die sogenannte topografische Dominanz als Bezugspunkt zur Klassifizierung von Höhe heran, stehen wiederum andere Berge an der Spitze. Gemessen wird dabei die Distanz zum jeweils nächsthöheren Berg – also wie freistehend ein Berg ist. Dabei hat der Everest keine endliche Dominanz, da es keinen höheren Berge als ihn gibt. Demzufolge ist der Aconcagua (6.962 m) in Argentinien der höchste Berg der Welt. Er wird erst in 16.534 km Entfernung vom Tirich Mir im Hindukusch an Höhe übertroffen.
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