Alpine Gefahren richtig einschätzen
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von Walter Zörer
Bergsteigen ist herrlich – aber auch gefährlich! Das Spektrum der alpinen Gefahren reicht vom Steinschlag über Lawinen bis zum Wettersturz. Gott sei Dank sind sie nicht immer alle zugleich präsent und man kann mit guter Tourenplanung viele davon verringern.
Kinder müssen an das Bewusstsein für die Gefahren in den Bergen langsam herangeführt werden. Naturgemäß haben die kleinen Bergsteiger noch nicht alle potenziellen Risiken im Auge, andererseits besitzen sie auch noch keine übertriebene Angst und diese sollte man auch nicht unnötig schüren.
Beschränken wir uns auf die Hauptgefahren beim sommerlichen und herbstlichen Bergsteigen und Wandern:
1. Steinschlag und extremes Wettergeschehen
Nicht nur Kletterer, auch Wanderer kommen oft nahe an große Felsgebilde heran. Viele schöne Steige in den Dolomiten ziehen dicht unter steilen Wänden hindurch und sind steinschlaggefährdet. Besonders nach heftigen Niederschlagsperioden und bei starken Winden muss man dies beachten und sollte solche Passagen meiden oder zumindest zügig durchschreiten. Ein Helm schadet im Zweifelsfall nicht!
2. Absturz, nasser Steig nach Regen
Alpine Wege und Steige beinhalten immer wieder exponierte Passagen, an denen ein Absturz möglich ist. Aber auch im vermeintlich sichereren Wald- und Wiesenbereich kommt es häufig zu Ausrutsch- und Absturzunfällen. Gerade bei oder nach Regenfällen dürfen Matsch und Grashänge nicht unterschätzt werden! Hier ist gutes Schuhwerk besonders wichtig!
3. Spaltensturz
Gletscher sollte man generell angeseilt und in Seilschaften von mindestens drei Personen begehen. Nur so kann ein Spaltensturz abgefangen und im „Fall des Falles“ eine Kameradenbergung effizient durchgeführt werden. Regelmäßiges Üben der richtigen Handgriffe lohnt sich. In ein Abenteuerspiel verpackt macht es sogar Spaß!
4. Sommergewitter / Kaltfront
An heißen Tagen genießen wir die angenehmen Temperaturen im Gebirge. Doch wo es ordentlich heiß wird, sind Gewitter meist nicht fern. Unbedingt den Wetterbericht bei der Tourenplanung gut studieren und die Gehzeiten darauf abstimmen. Das bedeutet auch, immer eine kleine Sicherheitsreserve einzuplanen. Eine sich annähernde Kaltfront kann heutzutage sehr gut vorhergesagt werden und sollte Wanderer daher nicht überraschen können. Die damit einhergehenden Niederschläge und die starke Abkühlung können gerade im Gebirge für fast winterliche Bedingungen mitten im Sommer sorgen. Also nicht vergessen: ordentliche Tourenplanung!
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