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Ernst wandert weit, Teil 4

Der Lechweg – ein Weitwanderweg für Wasserratten

• 1. August 2019
2 Min. Lesezeit

Ernst Merkinger ist bis September auf 8 der schönsten Weitwanderwegen in Österreich, Bayern und Südtirol unterwegs. Auf dem herrlichen Lechweg folgt er dem namensgebenden Fluss von seiner Quelle in Vorarlberg über Tirol bis zum „Lechfall“ in Bayern und begegnet dabei vielen spannenden Menschen und Attraktionen.

Ernst Merkinger Weitwandern Lechweg
Foto: Stefan Voitl
Immer dem wilden Lech nach: Ernst Merkinger wandert am Lechweg weit
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Schon bei meinem ersten Schluck aus- und Sprung in das Wasser am 1.793 m hoch gelegenen Formarinsee (2015 nicht zu Unrecht zum schönsten Platz Österreichs gekürt worden!) hat mein Wasserliebhaber-Herz höhergeschlagen. Nach einer Übernachtung in der Freiburger Hütte (Prädikat: sehr empfehlenswert, auch Doppelzimmer verfügbar, köstliche Kaspressknödel mit Sauerkraut) etwas oberhalb des Sees, in dem sich die mächtige Rote Wand spiegelt, startete ich in den Lechweg.

Dieser 125 km lange Weiterwanderweg mit seinen 7 Etappen (oder bis zu 15 Etappen für Weitwanderer, die es gemächlicher angehen wollen) führt einerseits am namensgebenden, kristallblauen Lech-Fluss entlang – und zwar angefangen in seinem Quellgebiet nahe des Formarinsees bis zum „Lechfall“ bei Füssen im bayerischen Allgäu. Andererseits aber auch vorbei an etlichen wunderschönen Seen – wie dem Frauensee oder Alpsee – sowie an ebenso schönen Wasserfällen. Für weitwandernde Wasserratten wie mich also ein wahres Eldorado.

Der Formarinsee markiert den Ursprung des Lech und gleichzeitig den Startpunkt des Lechwegs

Apropos Wasser: Die paar verregneten Tage während meiner Wanderwoche brachten große Wassermengen (teilweise wurden Teile des Weges, die sehr knapp am Lech liegen, regelrecht weggeschwemmt) – somit traten die Wasserfälle noch imposanter in Erscheinung als sonst. So ein Sprung in eines der eiskalten (Frisch-) Wasserbecken der Wasserfälle brachte oft einen wichtigen Energiekick.

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Lebenselixier Wasser

Ich muss zugeben – so ein Wildwasserschwimm-Ausflug durch die Stromschnellen des Lech hat mich schon gereizt. Doch auch wenn die Vorstellung, im 14 km/h schnellen Lech treibend geschwinder ans Ziel zu kommen, kurz vielsprechend schien, bin ich doch lieber ohne Neopren über die nach Kiefer und Tannen duftenden Wege spaziert. Und ich muss einem Dokumentarfilmer einer Arte Doku des Lechwegs vollkommen zustimmen, der in seinen Aufnahmen des Weges vor allem die Menschen der Gegend in den Vordergrund gestellt hat. Ein paar der spannendsten Lebens-Geschichten hat mir die passionierte Bio-Berg-Bauern-Köchin Lisbeth Fritz aufgetischt.

Ein Geheimtipp: Der Gasthof Auerhahn von Hans Ortner in Zug

„Wennst irgendwann am Lechweg in eine unguate Situation kommen solltest, dann hast du ja meine Nummer. Ich mein das ernst – ruf einfach an, wenn du Hilfe brauchen solltest und ich steig in mein Auto und hol dich ab. Egal wo.“ – waren wiederum die hilfsbereiten Worte von Hans Ortner, dem entspannten Gastgeber im Gasthaus Auerhahn bei Lech, der mir übrigens auch noch einen Marillenschnaps mit auf den weiteren Weg gegeben hat. Obwohl wir uns erst ein Mittagessen lang kannten, war mir sofort klar, dass ich sein großzügiges Angebot auch in einer Situation geringer Not in Anspruch nehmen würde.

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Wege und Menschen

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Lechweg alle Weitwander- Sehnsüchte stillt: Beste Wegmarkierungen, die keinen Double-Check in der iPhone-Wander-App benötigen, traumhafte Panoramen, kulinarische Einkehrmöglichkeiten (die Bodenalpe sei an dieser Stelle erwähnt; und für alle, die selber kochen/grillen möchten, die praktischen öffentlichen Lagerfeuerstellen – z.B. bei Gehren!), neue und traditionelle kulturelle Angebote (der spacige Sky Space des US-amerikanischen Lichtkünstlers James Turrell in Oberlech oder die zahlreichen Lüftlmalereien in den Ortschaften). Adrenalin-Junkies dürfen sich über spektakuläre Hängebrücken, wie die Holzgauer Hängebrücke oder Highline179 in Reutte, freuen, und, und, und… Kurz gesagt: Beim Gehen wird einem niemals lamgweilig, und am Lechweg schon gar nicht.

Das malerische Dörfchen „Warth“, Zielort der zweiten Etappe

Ernst Merkinger wird von Jack Wolfskin ausgestattet.

Noch mehr Eindrücke vom Weitwanderweg findet ihr auf Ernsts persönlichem Blog ernstjetzt.com.

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Der Weitwanderweg im Detail

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