Die 10 Dolomiten-Höhenwege
Foto: Franz Hauleitner, Rother Bergverlag
Die „Alte Vie delle Dolomiti“ – die Dolomiten-Höhenwege – gehören zu den großartigsten Weitwanderungen, die man in den Alpen unternehmen kann. Mächtige Felskulissen, atemberaubende Fernblicke und ständig wechselnde Landschaften machen jeden Tag zu einem faszinierenden Erlebnis. Wir stellen dir diese zehn einmaligen Höhenwege vor.
Die zehn Dolomiten-Höhenwege unterscheiden sich in Charakter und Schwierigkeit: Von einfacheren und familientauglichen Routen bis hin zu alpinen Herausforderungen, von berühmten Bergen bis zu einsamen Wildnisgebieten findet man entlang der Routen jede Menge Abwechslung.
Weg Nr. 1: Der Klassiker
Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 ist der „Klassiker“ unter den zehn Routen. Die Schwierigkeiten sind moderat, sodass dieser Höhenweg zu den einfacheren zählt. In 13 Etappen durchquert er die Dolomiten von Nord nach Süd. Vom berühmten Highlight Pragser Wildsee führt er bis in die stillen Belluneser Dolomiten und das hübsche Städtchen Belluno am Piave. Dabei geht es unter anderem durch die großartigen Sextner Dolomiten sowie die Gebirgsgruppen von Pelmo, Civetta und Schiara.
Weg Nr. 2: Kletterspaß und verwunschene Berge
Die meisten Dolomiten-Höhenwege sorgen mit Klettersteigeinlagen und leichten Kletterstellen immer wieder für Spannung. Mit der Überquerung des Marmolada-Gletschers und dem Piz Boé (3.152 m) als Gipfelziel ist der Weg Nr. 2 eine schöne Herausforderung, die sich gut meistern lässt. Vom kulturell interessanten Brixen führt die Route bis in das Renaissancestädtchen Feltre. Dabei geht es zu den Schauplätzen der ladinischen Sagen rund um Geisler und Sella und die verwunschenen Feltriner Dolomiten, wo einen wilde Berge mit rauen Felszacken und steilen grünen Tälern erwarten.
Weg Nr. 3: Weg der Gämsen
Mit neun Etappen und „nur“ 120 Kilometern Länge ist der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 zwar kürzer als der erste und der zweite, aber dafür gilt es, durchaus lange und schwierige – zum Teil ausgesetzte – Passagen zu meistern. Die Route führt von Niederdorf-Plätzwiese bis nach Longarone. Dabei trifft man immer wieder auf historische Zeugnisse aus dem Ersten Weltkrieg.
Weg Nr. 4: Durch senkrechte Wände
Der kürzeste Dolomiten-Höhenweg mit nur acht Tagen ist der Weg Nr. 4. Beeindruckend geht es auf gesicherten Steiganlagen und mit leichter Kletterei mitten durch senkrechte Wände. Man durchstreift die Felslabyrinthe der Sextner Dolomiten und die gewaltigen Bergmassive von Sorapis und Antelao.
Weg Nr. 5: Vom Trubel zur Einsamkeit
Auf dem Höhenweg Nr. 5 durchwandert man ganz unterschiedliche Regionen von Sexten bis nach Pieve di Cadore. Nach anfänglich einfacheren Etappen und dem Trubel um die berühmten Drei Zinnen geht es durch einsamere Bergregionen mit ausgesetzten und schwierigen Passagen und mindestens einer Biwaknacht. Gerade diese Wildheit macht den Reiz dieses Höhenweges aus.
Weg Nr. 6: Spannende Kraxelei
Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 6 führt durch die Karnischen Alpen und ist geprägt von starken landschaftlichen Kontrasten und einer ursprünglichen Flora und Fauna. Vom Tourismus noch weitestgehend unberührt wird der Weg Nr. 6 nicht umsonst auch „Weg der Stille“ genannt. Hier übernachtet man gelegentlich in kleinen Bivaccos und es müssen Kletterpassagen bis zum II. Schwierigkeitsgrad gemeistert werden.
Weg Nr. 7: Stille Biwaknächte
Wie der Weg Nr. 6 führt auch der Dolomiten-Höhenweg Nr. 7 durch die Karnischen Alpen. Die Anforderungen sind allerdings uneinheitlicher. Vor allem der erste Teil hat hochalpinen Charakter und ist nur versierten Bergsteigern zu empfehlen. Auch hier ist Kletterei bis zum II. Grad gefragt sowie Trittsicherheit, eine sehr gute Kondition und Orientierungsvermögen. Da es kaum Unterkünfte auf der Route gibt, ist das Mitführen von Biwakausrüstung durchaus empfehlenswert, da die Etappen sonst zu lange werden.
Weg Nr. 8: Für Genießer und Familien
Es geht aber auch gemütlich! Für Genusswanderer und Familien eignet sich besonders der Höhenweg Nr. 8. Dank vieler Stützpunkte kann man ihn in kurze Etappen einteilen. Außerdem bewegt man sich auf rein deutschsprachigem Gebiet. Von der kulturell interessanten Stadt Brixen wandert man aussichtsreich – nicht umsonst wird diese Route auch „Weg der Panoramen“ genannt – bis nach Salurn.
Weg Nr. 9: Kurz und einfach
Wie schon der Weg Nr. 8 ist auch der Dolomiten-Höhenweg Nr. 9 besonders für Familien geeignet. Die Etappen sind kurz oder können dank vieler Hütten individuell angepasst werden. Vor allem die zweite Hälfte des Weges ist sehr beeindruckend. Wer beispielsweise erst in Cortina d’Ampezzo startet, kommt dennoch in den Genuss der Sextner Dolomiten rund um die berühmten Drei Zinnen.
Weg Nr. 10: Durch die Brenta
Ganz im Gegensatz zu den Wegen 8 und 9 ist der Dolomiten-Höhenweg Nr. 10 der längste der zehn Routen: Auf ihm geht es in langen Tagesetappen von Bozen bis an den Gardasee. Durchaus anspruchsvoll mit Stellen bis zum I. Schwierigkeitsgrad, die jedoch auf Varianten umgangen werden können, führt er durch die wunderschönen Berge der Brenta. Wie auf fast allen Wegen in den Dolomiten begegnet man auch hier immer wieder historischen Zeugnissen aus dem Ersten Weltkrieg.
Alle Beschreibungen und GPS-Tracks
Jeder Weitwanderung geht eine gute Tourenplanung voraus. Zusätzlich macht es Spaß, sich schon vorab in den Weg einzulesen, sich über die kulturellen und naturkundlichen Besonderheiten zu informieren, aber auch die Anreise und die Übernachtungen zu planen.
Alle wichtigen Informationen zu den Dolomiten-Höhenwegen findest du zuverlässig, kompakt und übersichtlich in den Rother-Wanderführern:
Sie beschreiben detailliert alle Routenverläufe sowie auch Varianten und unterschiedliche Einteilungsmöglichkeiten. Jeder Weg wird in Abschnitten von Hütte zu Hütte dargestellt, inklusive Angaben zu Bus- und Zugverbindungen, sodass die Tagesetappen individuell geplant werden können. Dazu gibt es genaue Informationen zu Schwierigkeit und Dauer, zu den Hütten und Unterkünften sowie aussagekräftige Höhenprofile. Kartenausschnitte mit eingezeichnetem Wegverlauf erleichtern die Orientierung. Und für unterwegs gibt es geprüfte GPS-Tracks zum Download.
Dein individuelles Dolomiten-Abenteuer kann also beginnen!
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