Die Saaser Hüttentour
Weitwandern in hochalpiner Umgebung mit Blick auf 18 Viertausender – das ist das charakteristische Merkmal der Saaser Hüttentour in der Ferienregion Saas-Fee/Saastal. Auf fünf Etappen führt sie – vorbei an bekannten Gipfeln – von einer hochalpinen Hütte zur nächsten. Dabei bewegt man sich fortwährend auf einer Höhe zwischen 2.000 und 3.000 Metern und damit in beeindruckendem alpinem Gelände. In Summe sind auf der Tour 65 Kilometer und 5.186 Höhenmeter zu bewältigen.
Die anspruchsvolle Hüttentour verläuft entlang des Saastals, das geprägt ist von typischen Walliser Stadeln und Steinhäusern. So gut wie immer im Blick hat man die umliegenden Viertausender – darunter den Dom (4.545 m), den höchsten Berg auf 100 % Schweizer Boden, den Alphubel, das Täschhorn oder das Rimpfischhorn.
Die hoch und teils exponiert liegenden Hütten auf der Saaser Hüttentour bieten durch ihre Abgeschiedenheit ein ganz besonderes Übernachtungserlebnis und bei gutem Wetter einen wunderschönen Blick in den Sternenhimmel. Wem die fünf Tage wandern zu anstrengend sind, der kann auch nur eine oder zwei Etappen am Stück gehen.
Etappe 1
Von Gspon über den Gsponer Höhenweg zur Weissmieshütte (2.726 m)
Start der Tour ist die Bergstation im kleinen Bergdorf Gspon (man gelangt via Bergbahn von Stalden nach Gspon). Von hier führt der Weg über den gleichnamigen Höhenweg knapp über der Baumgrenze dem Saastal entlang. Weiter geht es über den Riedbach zur Mattwaldalpa und nach Siwibodu zum Hoferälpji, von wo man einen fantastischen Ausblick auf den gewaltigen Talkessel von Saas-Fee und dessen Gletscherwelt hat. Der letzte Abschnitt führt über den Kreuzboden bis zur Weissmieshütte auf 2.726 m oberhalb von Saas-Grund. Sie zählt zu einer der schönsten Hütten im Tal, bekannt für die große Terrasse und die gute Küche. Mit Blick auf das Lagginhorn (4.010 m) und Weissmies (4.023 m) schläft es sich hier besonders gut.
Details zur Tour:
Dauer: 5:45 h
Länge: 15,4 km
Aufstieg: 1.071 Höhenmeter
Abstieg: 237 Höhenmeter
- Geöffnet
- Jun - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Etappe 2
Von der Weissmieshütte über den Almageller Höhenweg zur Almagellerhütte (2.894 m)
Am zweiten Tag wandert man auf einem der schönsten Höhenwege in der Region – dem Almageller Höhenweg. Die Etappe startet mit dem Abstieg von der Weissmieshütte zum malerisch gelegenen Kreuzbodensee. Weiter geht es in südlicher Richtung zum Triftgrätji – hier erwartet einen der schöne Ausblick auf den Mattmark Stausee. Flach geht es weiter in das romantische Almagellertal und zur Almagelleralp. Das letzte Stück führt wieder bergauf zur Almagellerhütte. Die Etappe ist landschaftlich besonders beeindruckend, weil man ständig mit neuen Blicken auf Felsen, Gras, Gletscher und Bergseen konfrontiert wird. Zudem genießt man grandiose Blicke auf die andere Talseite zur Mischabelgruppe mit dem berühmten Nadelgrat aufs Nadelhorn.
Details zur Tour:
Dauer: 4:45 h
Länge: 12,1 km
Aufstieg: 903 Höhenmeter
Abstieg: 737 Höhenmeter
- Geöffnet
- Jun - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Etappe 3
Von der Almagellerhütte zur Britannia Hütte (3.030 m)
Diese Königsetappe des Höhenweges wartet mit ausgesetzten Stellen, einer Gletscherüberquerung und dem Blick auf den türkisen Mattmark Stausee auf. Anfangs steigt man von der Almagellerhütte bis zum Almagellerbach bergab, dem man flussabwärts folgt. Auf dem Erlebnisweg nach Furggstalden ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt: Hängebrücken, Eisensteige und tiefe Ausblicke warten auf Wandernde.
Von Furggstalden geht es mit der Sesselbahn nach Saas-Almagell und mit dem Postauto weiter zum Mattmark Staudamm. Weiter nun bergauf zum Schwarzbergkopf und über den Allalin- und Hohlaubgletscher bis zum Tagesziel, der Britannia Hütte. Unbedingt den gut sichtbaren Markierungen über Gletscher und Geröllfelder folgen, die sicher vorbei an den Gletscherspalten lotsen.
Die Britannia Hütte (3.030 m) zählt zu den meistbesuchten Hütten in den Schweizer Alpen – bei gutem Wetter bietet sie einen Weitblick bis nach Italien.
Details zur Tour:
Dauer: 8:15 h
Länge: 20,2 km
Aufstieg: 1.524 Höhenmeter
Abstieg: 1.389 Höhenmeter
- Geöffnet
- Mär - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Etappe 4
Von der Britannia Hütte zur Mischabelhütte (3.340 m)
Die längste und schwierigste Etappe entlohnt nicht nur durch den Blick auf den Dom, der mit seinen 4.545 Metern Höhe der höchste Berg der Schweiz ist, sondern auch durch eine Nacht auf der exponiert gelegenen Mischabelhütte. Durch das Chessjengebiet unterhalb der Britannia Hütte geht es zum Egginerjoch und weiter zur Bergstation Morenia. Mit der Gondelbahn fährt man nach Saas-Fee und auf der anderen Seite des Dorfes wieder hoch auf den Sonnenberg Hannig. Der Weg führt nun über den Torrent- und Triftbach. Nach diesem eher flachen Zustieg beginnt nun der eigentliche Aufstieg zur Mischabelhütte, der Weg ist dank der weiß-blau-weißen Markierung gut erkennbar. Am Weg passiert man nun auch das Untere und Obere Distelhorn sowie einige mit Seilen versicherten Passagen.
Weiter geht es über einen Felsgrat, auf dem man über etliche versicherte Eisentritte und über eine Leiter die Mischabelhütte erreicht. Unbedingt die technischen Anforderungen recherchieren, da dieser Grat schon eher einem Klettersteig ähnelt. Der Wegcharakter passt zur Hütte, befindet sich diese doch weit über 3.000 Meter Höhe und ist exponiert am Fuße des Nordgrates der Lenzspitze gelegen. Bei gutem Wetter sieht man hier heroben nicht nur die Sterne besonders gut, sondern hat auch einen grandiosen Talblick nach Saas-Fee.
Details zur Tour:
Dauer: 7:00 h
Länge: 13,2 km
Aufstieg: 1.784 Höhenmeter
Abstieg: 1.484 Höhenmeter
- Geöffnet
- Jun - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
Etappe 5
Von der Mischabelhütte nach Saas-Fee
Die Schlussetappe führt über den Hüttenweg an den Flanken der Mischabelkette hinunter zum Wegpunkt Schönegga. Weiter geht es auf dem rot-weiß markierten Bergweg via Trift- und Torrentbach zum Hannig und per Bahn oder zu Fuß nach Saas-Fee.
Details zur Tour:
Dauer: 3:00 h
Länge: 5,9 km
Aufstieg: 22 Höhenmeter
Abstieg: 1.546 Höhenmeter
Alle Etappenbeschreibungen samt GPX-Tracks
Gut zu wissen
Die Tour ist nicht nur wunderschön, sondern bietet sowohl Wege für unerfahrene als auch erfahrene Wanderer – trotzdem sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit Voraussetzung. Zudem befinden sich klettersteigähnliche, seilversicherte Passagen und ausgesetzte Grate auf einigen Etappen.
Da Ausgangs- und Endpunkt an unterschiedlichen Orten liegen, empfiehlt es sich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an- und abzureisen. Der Ausgangspunkt Gspon ist in ca. 30 Minuten ab Visp zu erreichen bzw. vom Endpunkt Saas-Fee in ca. 50 Minuten.
Sowohl die einzelnen Etappen als auch die Hütten befinden sich in großer Höhe. Daher bereits im Vorfeld Informationen über Akklimatisation oder eventuell auftretende Probleme mit der Höhe einholen.
Auf den Hütten unbedingt reservieren und sich über aktuelle Regelungen informieren.
Besonders der Anstieg zur Mischabelhütte und Aufstieg zur Britannia Hütte eignen sich nur für erfahrene Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung.
Die Etappen 1 und 2 (Weissmieshütte und Almagellerhütte) sind etwas leichter und eignen sich auch für Familien mit größeren Kindern. Trotzdem sollte die Tour immer nach dem Können der Kinder geplant werden.
Aufgrund der technischen Schwierigkeit und der drahtseilgesicherten und ausgesetzten Stellen ist der Weg nicht für kleine Kinder oder Hunde geeignet.