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Karwendel-Durchquerung: In 6 Etappen durch den größten Naturpark Österreichs

Aktuelles

2 Min.

27.08.2019

Foto: Ernst Merkinger

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Ernst Merkinger ist bis September auf 8 der schönsten Weitwanderwegen im Alpenraum unterwegs. Die Durchquerung des Karwendels führt ihn von Bayern nach Tirol und zu einigen der idyllischsten Plätzchen dieses Sommers.

Das Karwendel ist mit 727 km2 das größte Tiroler Schutzgebiet und gleichzeitig der größte Naturpark Österreichs. Bereits im Jahr 2010, als ich in Innsbruck gelebt habe, fasste ich den Entschluss, dass ich das „Allerheiligste“ des „heiligen Lands“ Tirol hinter der Nordkette früher oder später erkunden werde. Neun Jahre später, im Frühjahr dieses Jahres, bin ich dort mit Stephan Görgl, einem ehemaligen ÖSV-Skirennfahrer, eine Eintages-Skitour gegangen und habe noch mehr Blut geleckt. Danach war für mich klar, dass ich dieses unberührte Naturjuwel im Sommer erkunden sollte – nein, eigentlich muss!

Was hat Julius Caesar einmal so schön gesagt? „Alea iacta est.“ - Die Würfel sind gefallen. Stellte sich für mich nur die Frage, ob ich die Karwendel-Durchquerung von Mittenwald (Bayern) nach Pertisau am Achensee in 4, 5 oder 6 Etappen aufteilen möchte. Da ich in diesem Jahr in Summe ohnehin auf knackige 60 Weitwandertage komme, habe ich mich gegen die ganz sportliche Variante und für eine gemütliche 6-Tages-Tour entschieden. Ich denke das wird man mir verzeihen.


Zwischen Idylle und Herausforderung

Diese Tour, die immer wieder am bekanntesten Tiroler Höhenweg, dem „Adlerweg“, entlangführt, sticht im Vergleich zu meinen weiteren 7 ausgewählten Weitwanderwegen durch ihre Stille hervor. Diese Idylle wissen offensichtlich auch die Gämsen, Steinböcke und Murmeltiere – denen ich so zahlreich noch nie zuvor, außer vielleicht im Tiergarten Schönbrunn, begegnet bin – zu schätzen. Das ist de facto auch auf die sanfte Almwirtschaft, die im Herzen des Naturparks Karwendel seit über 800 Jahren praktiziert wird, aber auch auf den respektvollen Umgang von Seiten des Alpintourismus, der hier seit rund 100 Jahren eine wesentliche Rolle spielt, zurückzuführen.

Idylle hin, Idylle her. So romantisch meine Karwendel-Beschreibung auch klingen mag, sind vor allem die Etappen 3 und 4 von den technischen Ansprüchen her nicht zu unterschätzen. Wie schon am Dolomitenhöhenweg 3 sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt, da es doch immer wieder Passagen zu bewältigen gibt, die zur Rechten oder Linken duzende Meter in die Tiefe führen.


Hüttenkultur und Wetterglück

Über zwei Sachen bin ich in meinem Weitwandersommer wahrlich sehr dankbar – einerseits über das prachtvolle Wetter, das mich – mit wenigen Ausnahmen – verlässlich begleitet und anderseits über die geniale Hüttenkultur, die in den Alpen gepflegt wird. Auf der Hochalm zum Beispiel, wo mir die liebe Hüttenwirtin einen von mir am Weg gefunden Steinpilz rausgebraten hat, bekommt man den besten Apfelkuchen, im Karwendelhaus gibt der Hüttenwirt schon mal eine Power-Point-Präsentation für die Gäste zum Besten, damit ja alle Fragen für den nächsten Tag geklärt sind, und die Lamsenjochhütte (erbaut 1908), die auf 1.953 Metern Seehöhe liegt, gilt – ähnlich wie die Falkenhütte – als einer der ersten „Zeitzeugen“ des Alpintourismus.

Kurz gesagt ist die 6-tägige Karwendel-Durchquerung definitiv auch in gekürzter Form (4 statt 6 Etappen) – zum Beispiel über ein verlängertes Wochenende – zu empfehlen. Allerdings muss man dann bereit sein, Etappe 3 auf den Birkkarspitz auszulassen und die beiden historischen Schutzhäuser Falkenhütte und Lamsenjochhütte nur auf ein Mittagessen zu besuchen. Davon würde ich den Genießerinnen und Genießern unter uns wiederum abraten. Zu schön sind die imposanten Berglandschaften hier und zu gemütlich die Hütten, um auch nur einen Tag auszulassen.

Ernst Merkinger wird von Jack Wolfskin ausgestattet.

Noch mehr Eindrücke vom Weitwanderweg findet ihr auf Ernsts persönlichem Blog ernstjetzt.com.


Der Weitwanderweg im Detail

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Karwendel-Durchquerung in 6 Etappen

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