Weitwandern: Der Adlerweg in Tirol
Die Streckenbilanz des Adlerweges kann sich sehen lassen: Allein die Hauptroute des Weitwanderwegs bringt es auf eine Länge von 320 km und 23.000 Höhenmeter alleine im Aufstieg. Die alpine Tour führt über schier endlos scheinende Scharten, Joche und Gipfel aus St. Johann in Tirol nach St. Christoph am Arlberg. Bergwelten Experte Peter Righi berichtet von einem Naturerlebnis der ganz besonderen Art.
Spaziergang war es keiner
Vor mehr als 10 Jahren habe ich mit Freunden Reisepläne für eine mehrwöchige Trekkingtour im Himalaya geschmiedet. Der eine aber hatte ethische Bedenken, der andere nicht genug Zeit und so haben wir uns schließlich für die Begehung des damals neu eingerichteten Adlerwegs entschieden. Auch wenn es kein Spaziergang war: Wir wurden mit einem fantastischen Bergerlebnis und tollen Erfahrungen belohnt.
Kaisergebirge
Jedes Gebirge und jede Hütte entlang des Adlerwegs hält eine eigene Geschichte bereit, jede Region besticht durch einen besonderen Charakter. Gleich zu Anfang überzeugt davon der Wilde Kaiser mit seinen wild gezackten Kämmen und Graten. Kein Wunder, dass hier einst Klettergeschichte geschrieben wurde.
Beliebt auf Bergwelten
Die Etappen 1-3 im Detail
Auch beliebt
Kufstein - Rofan
Das Besondere am Adlerweg ist, dass jede Etappe mit einem Thema besetzt ist: Erlebnishöhepunkte und Attraktionspunkte wechseln sich laufend ab. Dabei wirkt der Weitwanderweg aber nicht künstlich, denn die Routen führen scheinbar ganz natürlich durch die Natur- und Kulturlandschaft Tirols hindurch.
Mit dem Zug geht es nach Unterlangkampfen, von wo aus man auf alpinen Pfaden bis zu den schönsten Aussichtskanzeln über dem Inntal aufsteigt. Weiter führt der Weg durch gleichermaßen einsame wie liebliche Gegenden, zum Beispiel dem Tal zwischen Brandenberg und Steinberg am Rofan.
Die Etappen 4-7 im Detail
Karwendel
Die Route zieht vorbei an den imposanten Laliderer-Wänden im Karwendel und passiert klassische Stützpunkte wie die Lamsenjoch- und die Falkenhütte. Auf dem Weg von Hütte zu Hütte kann man – fast nebenbei – jeweils gut einen Gipfel mitnehmen. Es sind aber nicht die Gipfel allein, die den Reiz dieser Gebirgslandschaft ausmachen: Es sind auch die Täler, die tosenden Wildbäche, die dichten Wälder und die blumenübersäten Bergwiesen, die gepflegten Almen, die Tiroler Gastlichkeit, die Suppen und der Kaiserschmarrn auf der Hütte.
Die Etappen 8-12 im Detail
Tuxer Alpen
Die 13. Etappe hat in unserer Gruppe heftige Diskussionen ausgelöst. Wieso denn nach Innsbruck absteigen, um eine Wanderung „dort drüben“ am Patscherkofel in den Tuxer Alpen zu unternehmen? Nun – wir wurden eines Besseren belehrt. Es hat sich gelohnt!
Etappe 13 im Detail
Karwendel - Wetterstein - Mieminger
Mit der Bahn durchs Karwendel und auf schönen Steigen ins Wettersteingebirge. Der Adlerweg führt uns auf den nächsten Etappen in Gegenden, deren Landschaften wahrlich einem Bilderbuch entsprungen zu sein scheinen.
Die Etappen 14-16 im Detail
Mieminger - Lechtaler Alpen
In den Lechtaler Alpen taucht man schließlich ein in eine völlig abgeschiedene, vielfach schroffe Bergwelt. Der Adler, das Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit, zieht hoch über unseren Köpfen seine Kreise. Hier wandert man auf hochalpinen Pfaden, die einem durchaus schon einmal den Schweiß auf die Stirn treiben können.
Die Etappen 17-19 im Detail
Lechtaler Alpen und das „Gran Finale“
Der Adlerweg ist auch in dieser unheimlich spannenden Gebirgslandschaft kein alpiner Abenteuerweg. Er ist so konzipiert, dass sowohl Ein- als auch Ausstieg an mehreren Stellen möglich sind. Somit können Teilstücke auch an Wochenenden oder nur mit einer Hüttenübernachtung unternommen werden.
Die Etappen 20-24 im Detail