Melde dich an und erhalte Zugang zu einzigartigen Inhalten und Angebote!


AnmeldenRegistrieren
Abonnieren

Lawinenrucksack: Für den Fall des Falles

Anzeige

2 Min.

16.12.2019

Foto: Scott Sports

Freeriding und Skitourengehen werden immer beliebter – genauso wie eine ausgefeilte Sicherheitsausrüstung. Neben LVS-Gerät, Schaufel und Sonde, ist der Lawinenrucksack häufig fixer Bestandteil auf Bergabenteuern. Doch was steckt hinter dem Sicherheitssystem? Wir verraten es dir!

Wer tatsächlich einmal in die Situation kommen sollte, von einer Lawine erfasst zu werden, so hängt dessen Überleben primär von der schnellen Kameradenrettung ab. Ein Lawinenairbag stellt keine Garantie für Unversehrtheit dar, kann allerdings das Verschüttungsrisiko, um ein Vielfaches reduzieren.  


Der Paranuss-Effekt

Dass Lawinenairbags funktionieren, ist inzwischen bekannt. Warum sie funktionieren, schon weniger. Um sich in bewegenden Schneemassen an der Oberfläche halten zu können, ist das richtige Verhältnis von Volumen und Gewicht relevant. Aufgrund ihrer Physiognomie werden Menschen von Lawinen unter die rollenden Schneemassen gedrückt. Die Airbags eines Lawinenrucksacks sorgen dafür, dass sich das Volumen des menschlichen Körpers vergrößert. Dadurch bleibt man tendenziell oben bzw. wird zumindest weniger tief verschüttet. Physiker sprechen dabei vom sogenannten „Paranuss-Effekt“: Schüttelt man eine Müslimischung, bleiben die größeren Teile – sowie Paranüsse – an der Oberfläche, kleinere Teile sinken hingegen ab.


Vertraut sein mit der Ausrüstung

Wenn die Lawine bereits in Bewegung ist, gilt es schnell zu sein! Je rascher man seinen Airbag auslöst, desto größer stehen die Chancen nicht verschüttet zu werden. Deswegen ist es von essenzieller Bedeutung, sich mit der Funktionsweise seiner Ausrüstung auseinanderzusetzen und diese im Schlaf zu beherrschen. Wenn man in einer Gefahrensituation erst noch lange überlegen muss, kann das verheerende Folgen mit sich bringen.


Auf die Technik kommt es an

In Bezug auf die Technik ist das Sicherheitssystem von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Scott Sports setzt beispielsweise auf das Alpride Airbag-System bei seinem neuen SCOTT PATROL E1 30 RUCKSACK-KIT: Der Airbag faltet sich oben am Rucksack auf und erinnert damit nicht nur optisch an eine Rettungsweste. Der Alpride bietet ein Auftriebsvolumen von 150 Liter und die Aufblasung erfolgt in unter drei Sekunden sehr zügig. Die Auslösung des elektronischen Airbag Systems wird durch einen Bowdenzug initiiert. Dadurch wird ein elektronischer Impuls ausgelöst, der die Superkondensatoren „zündet“. Die Vorteile dieser Technologie liegen darin, dass sie gegenüber niedrigen Temperaturen weniger anfällig ist und Kondensatoren bei gleicher Leistung kleiner und leichter sind als herkömmliche Akkus. Die 1,2 Kilo, die das gesamte System wiegt, sind außerdem angenehm zu tragen. Ein Gurt zum Ski-Transport ist ebenso integriert wie ein Fach für den Helm. Die Neu-Justierung nach einer Auslösung geht leicht von der Hand: Über ein Ventil lässt sich der Airbag einfach wieder entlüften.


Vorsicht ist besser als Nachsicht

Lawinenrucksäcke sind nur ein Hilfsmittel in kritischen Situationen. Sie sind absolut keine Garantie des Überlebens und sollten auch nicht als einzige Sicherheitsausrüstung getragen werden! Auch die beste Lawinenausrüstung kann den Helm oder Protektoren keinesfalls ersetzen. Das Wissen über die Wetter- und Schneebedingungen oder die Beschaffenheit des Geländes ist und bleibt ebenso essentiell wie die tatkräftige Hilfe deiner Begleiterinnen und Begleiter.