Olympia der Berge
Am 9. Februar werden die Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang eröffnet. Was uns das angeht? Wir nehmen Olympia zum Anlass, um einem Preis zu gedenken, der insgesamt nur 3x für außerordentliche alpinistische Leistungen vergeben wurde.
Es ist mehr als 80 Jahre her, dass er zum letzten Mal vergeben wurde: der Prix Olympique d’Alpinisme (POA), jener Preis für herausragende bergsteigerische Leistungen, der im Rahmen des Olympia-Gründungskongresses durch das IOC (Internationales Olympisches Komitee) 1894 in Paris beschlossen wurde.
1. Verleihung: 1924 in Chamonix
Der olympische Bergsteigerpreis POA wurde erstmals 1924 im Rahmen der Internationalen Wintersportwoche in Chamonix (Frankreich) an die Teilnehmer der britischen Mount Everest-Expedition von 1922 vergeben. Sie waren die ersten, die den höchsten Berg der Welt nicht nur erkunden, sondern dezidiert den Gipfel erreichen wollten.
Gelungen ist ihnen das nicht, obwohl zum Teil bis heute spekuliert wird, ob Teilnehmer George Mallory es nicht doch bei seinem dritten – und letzten – Besteigungsversuch von 1924 gemeinsam mit Andrew Irvine bis auf den Gipfel des Mount Everest geschafft haben könnte. Fest steht nur, dass sie von ihrer letzten Expedition nicht wieder zurückkehrten.
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2. Verleihung: 1932 in Los Angeles
Wie auch der zweite Preisträger in der Verleihungsgeschichte des POA. 1932 wurden die Brüder Franz und Toni Schmid im Rahmen der Olympischen Sommerspiele in Los Angeles für ihre Erstbesteigung des Matterhorns über die Nordwand ausgezeichnet. Toni Schmid musste der Preis post mortem verliehen werden: Er verstarb nur wenige Wochen vor den Sommerspielen am Großen Wiesbachhorn (3.564 m) in Salzburg.
3. Verleihung: 1936 in Berlin
Der dritte und letzte POA wurde Hettie und Günter Dyhrenfurth 1936 in Berlin verliehen. Das Ehepaar wurde für seine zwei Himalaya-Expeditionen ausgezeichnet, im Zuge derer es ihnen erstmals gelang, in eine Höhe von über 7.000 m aufzusteigen. Mit der Besteigung des Sia Kangri (7.422 m) stellte Hettie darüber hinaus auch den Höhenweltrekord für Frauen auf.
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Die kurze Tradition der POA-Verleihung fand damit auch schon wieder ihr Ende. Der 2. Weltkrieg hatte Anteil daran, aber auch die mitunter schwierige Vergleichbarkeit der alpinistischen Leistungen. Zu unterschiedlich seien die einzelnen Disziplinen, zu schwerwiegend die Unterschiede in den Wetterverhältnissen. Wir finden: Die Liebe zu den Bergen braucht auch gar keinen Preis. Am Gipfel zu stehen ist in unseren Augen nämlich eigentlich schon Auszeichnung genug.