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Sisi zur Kur in Meran

Alpingeschichte

1 Min.

22.08.2016

Foto: Tiroler Landesmuseen/Bibliothek

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von Susanne Gurschler

Kaiserin Elisabeth I. gehört zu den schillerndsten Figuren der Habsburger Monarchie. Ihre Reiselust führte sie auch mehrmals nach Meran in Südtirol. Es ist nicht zuletzt Sisis Verdienst, dass sich Meran als international begehrter Kurort etablieren konnte.

1870 kam Sisi das erste Mal nach Meran in Südtirol. Grund war der fragile Gesundheitszustand ihrer Tochter Valerie. Hier sollte diese wieder zu Kräften kommen. Ihre Kaiserlichen Hoheiten residierten auf Schloss Trauttmansdorff – in herrlicher Lage oberhalb der Stadt.

Sisi unternahm Spaziergänge im weitläufigen Park, Wanderungen und Reitausflüge in der näheren Umgebung. „Ich muss gestehen, je länger ich hier bin, desto besser gefällt es mir“, wurde sie im Boten für Tirol und Vorarlberg zitiert. Im Juni des folgenden Jahres kehrte sie nach Wien zurück. 1871 weilte die Kaiserin wieder in der Stadt. Im selben Jahr wurde der kleine Park in Meran-Obermais bereits in „Elisabeth-Anlage“ umbenannt.

Für Meran bedeutete der Aufenthalt von Sisi die touristische Initialzündung. In den folgenden Jahrzehnten avancierte die Stadt zum Kurort von internationaler Bedeutung. Die neue Ära begann 1873 mit den Bauarbeiten für das Kurhaus, 1881 wurde die Bahnverbindung Bozen-Meran fertiggestellt, im Jahr darauf das Grandhotel „Meraner Hof“ eröffnet.

Hochgestellte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur trugen in Folge weiterhin dazu bei, Meran zu einem der berühmtesten Kurorte der Monarchie zu machen.

1889 kam Sisi zum dritten Mal nach Meran. Die ehedem strahlende Kaiserin war vom Schicksal gezeichnet. Der Selbstmord von Sohn Kronprinz Rudolf lastete auf ihr, Depression und Kummer trieben Sisi in die Einsamkeit.

Die Frühaufsteherin spazierte stundenlang durch die Weinberge von Algund und Obermais und scheute offizielle Anlässe. „Sie zeigte sich als eine ausdauernde Fußgeherin, welche selbst bei sehr steil aufsteigenden und schlechten Bergwegen keine Ermüdung spürte, sodass ihr Gefolge oft nur schwer nachkommen konnte“, erzählte Bergführer Josef Buchensteiner, der die Kaiserin auf ihren Wanderungen begleitete.

Kurz vor ihrem Tod hielt sich die Kaiserin noch einmal für zwei Wochen in Meran auf. Am 9. September 1898 wurde Sisi in Genf ermordet.

In Meran erinnern heute noch eine Statue an der Sommerpromenade und der „Sissi-Weg“ an die Kaiserin.


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