5 Dinge fürs Biwak
Foto: Rolf Majcen
von Wolfgang Jaritz
Jakob ist 15 Jahre alt und gern mit seinem Papa in den Salzburger Bergen unterwegs. Manchmal zieht er aber auch gerne alleine los und kommt erst wieder am nächsten Tag nachhause. Uns verrät er, was ihm sein Papa in den Rucksack packt, damit er seine geplanten (oder ungeplanten) Nächte im Freien nicht nur sicher sondern auch angenehm verbringt.
Dach überm Kopf
Unser Hüttendach in den Pinzgauer Grasbergen ist mit Holzschindeln belegt und schützt uns so vor Wind, Schnee und Regen. Wenn ich alleine in den Bergen unterwegs bin, habe ich auch gerne ein richtiges „Dach“ überm Kopf. Das coolste derartige Ding für das Draußen-Übernachten ist für mich das Einmannzelt Telemark 1 ULW vom dänischen Outdoor-Experten Nordisk. Es hält nicht nur eine Wassersäule von 2000 mm aus, sondern steht auch noch bei einem Föhnsturm von 90 km/h! Und das Beste: es wiegt kein Kilo, sondern nur 770 g! Papa hat mir gesagt, dass das nur aufgrund der speziellen Konstruktion aus Karbonstange, speziellem Zelt-Gewebe und Titanheringen geht.
Tuchent und Bett
Wenn im Winter in unserer Hütte das Kaminfeuer brennt und jedes Familienmitglied unter seiner Tuchent (pinzgauerisch: Bettdecke) steckt, vergisst man, dass es draußen auch kalt und ungemütlich sein kann. Ein bisschen verwöhnt bin ich ja schon, deshalb gehe ich nie ohne ordentliche Unterlage auf eine längere Bergtour – schon gar nicht, wenn ich eine Übernachtung einplane. Damit im Rucksack alles Platz findet und ich trotzdem nicht viel schleppen muss, habe ich einen Minischlafsack von Nordisk, der nur 380g wiegt, bis -2° immer noch warm hält und trotzdem in zwei zusammengelegte Männerhände passt. Der Schlafsack heißt Oscar +10 - warum auch immer. Zusammen mit der leichtesten Isomatte, der Grip 2.5, liegt man auch im Freien warm und gemütlich. Die Grip 2.5 spart durch ihre dem menschlichen Körper angepasste Mattenform und die spezielle Zonen-Konstruktion Gewicht ein.
Pyjama und Regenjacke
Auf unserer Hütte in den Grasbergen ist das Plumpsklo weit weg: 100 m zu Fuß Richtung Wald; nicht fein, wenn es regnet oder im Winter, wenn du mit dem Pyjama raus musst. Am Berg sind solche Dinge etwas einfacher zu erledigen, aber es warm haben und nicht nass werden dabei, will ich trotzdem. Dafür habe ich immer 2 Jacken mit: Eine warme, leichte Daunenjacke – die Ulvetanna Hybrid 2.0 – und eine leichte aber hochwertige und wasserdichte Softshell – die Extrem 8000 Pro -, beide von Berghaus.
Die Extrem 8000 Pro ist nicht nur auf 8.000 m Seehöhe super sondern auch auf 2000 m, wenn der Regen von Süden über den Hundsstein fast horizontal in Richtung unserer Hütte (ich sag nur Plumpsklo) daherjagt. Durch das leichte Stretch-Innenmaterial hat man eine bessere Bewegungsfreiheit rund um Rücken und Schultern. Die Ulvetanna Hybrid 2.0 hält wunderbar warm und das bei nur 400 g Gewicht. Die Daunenisolierung bleibt bis zu 16 Stunden wasserabweisend, sodass sie auch bei feuchtem Wetter trocken bleibt.
Abendessen und Frühstück
Wenn wir auf unserer Hütte sind, kocht Mama am Abend meist ein Raclette, mein Lieblingsessen. In der Früh ist Papa für den Kaffee zuständig, da lässt er keinen an seine „Caffettiera“ ran – ein großes, silbernes Ding, das angeblich schon seine Mama verwendet hat. Wenn ich alleine unterwegs bin, verzichte ich auch nicht auf den italienischen Muntermacher. Anstatt des unförmigen silbernen Dings habe ich eine kleine, manuelle Espressomaschine mit im Gepäck: die Handpresso PUMP von handpresso®. Das Einzige, was man für einen guten Kaffee auch weit weg von Hütte und Strom braucht, ist guter Kaffee, heißes Wasser und ein bisschen „Schmoiz“ (pinzgauerisch: Kraft). Denn die Handpresso PUMP wird mit Muskelkraft auf 16 bar aufgepumpt um dann das eingefüllte heiße Wasser durch den gemahlenen Kaffee zu pressen. Gebrühter Espresso auf 2000 m Seehöhe ohne Strom: Einfach und nur gut!
Das heiße Wasser mach ich mir mit einem Leicht-Kocher von Optimus, dem Elektra FE. Der kompakte Topf aus hart anodisiertem Aluminium und Antihaftbeschichtung hat einen praktischen Ausgießer im Deckel, der auch als Bratpfanne dient, aber bei Bedarf auch als Mini-Schneeschaufel gute Dienste leistet.
Helles Bürschchen
Erst seit letztem Jahr haben wir auf unser Hütte „Strom“, und den auch nur über ein Solarpanel, welches wir auf einem Baum in der Nähe unserer Hütte aufgehängt haben. Zuvor waren wir auf Kerzen als Lichtquelle oder unsere Stirnlampen angewiesen. Die waren, seit ich mich erinnern kann, riesig groß, mit schweren Batterien ausgestattet und sie haben zumeist nur zwei Abende Licht zum Lesen erzeugt. Für die Berge wirklich ungünstig.
Zum letzten Geburtstag bekam ich von meinem Papa eine minikleine, superleichte und extrem starke Stirnlampe von Lupine, den Piko X4, geschenkt. Die zwei mitgelieferten Akkus kann man immer wieder aufladen und sie halten auf mittlerer Lichtstärke von 150 Lumen ganze 20 Stunden – also so lange, dass ich damit nicht nur 3 Tage in den Bergen unterwegs sein kann, sondern auch noch den Rest unseres Familienurlaubs ausreichend Zeit zum Lesen meiner Bergbücher habe.
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