9 Skitourenklassiker am Arlberg
Foto: Riki Daurer
von Riki Daurer
Der Arlberg als Wiege des Skisports und DAS Skigebiet für alle Freerider bietet exklusives Ambiente, ob am Berg oder im Tal. Wir stellen euch spektakuläre Aufstiege, legendäre Abfahrten sowie einen spektakulären Winterklettersteig vor.
1. Valluga Nord - eine der steilsten Abfahrten in den Alpen
Die Valluga Nordabfahrt zählt zu den steilsten und gefährlichsten Abfahrten im Alpenraum. Die Valluga ist eigentlich ein 2.809 Meter hoher Gipfel an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Den Start für die 40 - 45 Grad steile Abfahrt erreicht man über die gleichnamige Valluga-Bahn, die man nur in Begleitung eines Berg- oder lokalen Skiführers verwenden darf.
Für gewöhnlich fährt man nach dem ersten Hang zurück ins Skigebiet, hier ist aber die Alternative mit Abfahrt zur Erlachalm und Aufstieg zum Erljoch gewählt. Hinab geht es über die Westhänge der Erlispitze, vorbei an der Stuttgarter Hütte und über die Hänge der Pazüelmähder zum Trittalplift. Ab dem Lift geht es noch über mehrere Pistenkilometer nach St. Christoph.
Über Valluga Nord zum Erlijoch
2. Arlberger Winterklettersteig im Malfontal
Der Alberger Winterklettersteig für über einen 850 Meter langen Grat auf die Vordere Rendlspitze (2.816 m). Er ist aufgrund seiner Schwierigkeit D, seines hochalpinen Charakters als auch der Gesamtdauer der Tour nicht zu unterschätzen. Zudem hängt die Machbarkeit von der aktuellen Schnee-, Lawinen- und Wettersituation ab.
Mit der Seilbahn fährt man zur Rifflscharte (2.645 m). Hier beginnt der Klettersteig. Abfahrtsmöglichkeiten gibt es mehrere, meist mit weiteren Anstiegen verbunden.
Arlberger Winterklettersteig im Malfontal
3. Kaltenberg
Der Kaltenberg (2.896 m) ist vielleicht der Klassiker der Vorarlberger Verwallgruppe. Der sowohl mächtige als auch steile Gipfelhang macht die Tour beeindruckend und herausfordernd. Es gibt mehrere Aufstiegs- und Abfahrtsmöglichkeiten. Der Gipfel selbst ist nur zu Fuß erreichbar – ein Skidepot unterhalb des Gipfeldepots wird bei beiden Varianten empfohlen.
Wir stellen zwei Touren-Varianten vor: Einmal mit sehr langem Zustieg von Langen über die untere Bludenzer Alpe zum Krachel, dann weiter über den kleinen Kaltenberggletscher und eine steile Aufstiegsflanke zum Skidepot. Die zweite Variante führt von Kaltenberg über die Albona Bergstation II über mehrere Querungen bis zum Anfellplatz im Maroital. Über anfänglich kupiertes Gelände geht es auch hier über den steilen Gipfelhang zum Skidepot. Die Abfahrt führt auch hier nach Langen.
Kaltenberg von Albona Bergstation II übers Krachel
Kaltenberg von Langen
4. Schwarzer Turm
Dieser kurze Trip auf den Schwarzen Turm (2.297 m) ist ideal für alle, die erste Skitouren-Luft schnuppern möchten - nur 550 Höhenmeter Aufstieg, ohne technische Schwierigkeiten, einfach in der Orientierung und nicht weit weg von der Skipiste. Ab der Flexenpasstrasse geht es in 1,5 Stunden in relativ einfachem Gelände zum Gipfel.
Schwarzer Turm
5. Kleine Zürser Runde - auf den Muggengrat
Eine weitere relativ einfache Möglichkeit etwas Skitourenluft zu schnuppern oder seine Touren-Saison im Frühwinter zu beginnen, ist ein zweistündiger Ausflug zum Muggengrat (2.412 m). Die Tour vom Flexenhäusl an der Flexenpassstraße verläuft parallel zu einer Skiroute und ist daher, was die Orientierung betrifft, völlig unproblematisch. Obwohl nur 650 Höhenmeter überwunden werden, ist die Tour landschaftlich atemberaubend und logistisch einfach zu organisieren.
Kleine Zürser Runde - der Muggengrat
6. Madloch
Auf dieser tollen Skirunde von Zürs über das Madloch nach Lech am Arlberg erlebt man die ganze Schönheit und Weite des Arlbergs. Wer mit einen Skiguide unterwegs ist, dem eröffnen sich etliche fantastische Freeride-Abfahrten.
Madloch
7. Maroiköpfe
Mit kurzem Anstieg ab der Albona-Bergstation gelangt man zu den Maroiköpfen – hier wird man mit einer einzigartigen Weitsicht belohnt. Zusätzlich eignen sich die Maroiköpfe perfekt als Ausgangspunkt für weitere Touren oder spektakuläre Abfahrten.
Maroiköpfe
8. Bärenkopf
Eine schöne, leichte Skitour ausgehend von Lech am Arlberg in Tirol, die man auch am späteren Nachmittag noch gut machen und dabei vielleicht sogar den Sonnenuntergang genießen kann.
Bärenkopf
9. Kriegerhorn
Eine wunderbar aussichtsreiche Skitour direkt von Lech am Arlberg auf das 2.123 m hohe Kriegerhorn. Da die Abfahrt über die Skipiste führt, ist die Tour auch für weniger gute Skifahrer geeignet.
Kriegerhorn
Wissenswertes
Wir haben Nina Gigele, Skiguide am Arlberg und Co-Autorin des Buches "Inside the Arlberg" um Insider-Tipps gebeten.
Essen & Trinken
Auf der Vorarlberger Seite:
- Sehnst du dich nach einem Schnitzel, empfehle ich das Hirlanda – Alberta und ihre Mutter sind herzig und das Essen ist super.
- Das Brotlädele, auch in Zürs, läd zu leckerem Kaffee mit ausgezeichnetem Kuchen und anderen Köstlichkeiten. Ginger und Fiona sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.
Auf der Tiroler Seite:
- Galzig Bistro Bar oder die Verwallstube
- Die beste heiße Schokolade gibt es bei Anni in der Patteriol Bar – die leckerste Kombination ist die mit frischer Brezel.
- Ich liebe Gittis Esszimmer: Bestes Chateaubriand und Fondue. Unbedingt einen Drink in der Blauen Bar (gleich nebenan) einplanen.
- Unser Freund Steini in Pettneu hat das Hotel der Pettneuerhof von seinem Vater übernommen und kocht hervorragend.
Es gibt natürlich zahlreiche weitere köstliche Plätze, die ihr unbedingt ausprobieren müsst – weitere Details und Insights findet ihr in unserem Buch „Inside the Arlberg“.
Tipps abseits der Piste
- Ich persönlich liebe die Langlaufloipe ins Verwall in St. Anton oder auch die Loipe ins Zugertal von Lech.
- Lech bietet einen tollen Winterwanderweg.
- Zur Rodelalm auf der St. Antoner Seite ist lustig oder auch von Oberlech nach Lech.
- HuberHus: Das Museum in Lech mit einer aktuellen Ausstellung zum Thema Mode im Schnee.
Buch Tipps
- „Inside the Arlberg“: Nina Gigele hat gemeinsam mit Co-Autorin Anna Matt das Buch „Inside the Arlberg“ geschrieben. Dabei war es Ziel, die einzigartigen Persönlichkeiten, Charaktere und wunderschönen Plätze am Arlberg zu versammeln und ihre ganz persönlichen Tipps für die Regionen zu beschreiben.
- „Spuren – Skikultur am Arlberg“ von Sabine Dettling und Bernhard Tschofen.
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